Heimbach-Blens – Nun ist die Entscheidung gefallen. Die Mehrheit der Stadtvertretung von Heimbach stimmte dafür, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Blens durchzuführen. Bis zum Schluss gab es Diskussionen, denn vor allem die SPD-Fraktion sah durch das Vorhaben Probleme auf die Stadt zukommen.
Sorgen bereiteten den Politikern hauptsächlich die von Architekt Bernd Uppenkamp ermittelten Kosten. Eine Summe von mehr als 1,9 Millionen Euro veranschlagte der Experte bei einer Kostenschätzung für die Realisierung des mit der Feuerwehr abgestimmten Entwurfs. Zu viel für die immer noch im Haushaltssicherungskonzept steckende Kommune, befand ein Teil der Stadtvertreter. Dabei war dieser Entwurf bereits abgespeckt worden.
Architekt hat die Planung bereits abgespeckt
320.000 Euro hatte Uppenkamp bei einer Neuplanung eingesparen können, da er entgegen der Ursprungsentwürfe auf die Zweigeschossigkeit verzichtete, den Jugendraum einsparte und die Laufwege der Feuerwehrleute anders plante. „Die Lage auf dem Grundstück ist unverändert geblieben. Allerdings ist der Anbau etwas länger geworden, um die Räume unterzubringen.“
Entfallen musste auch das ursprünglich eingeplante Lager, in dem gebrauchte Kleidung und Gerätschaften vom Kreis für die Aufarbeitung eingesammelt werden. „Das ist jetzt in Heimbach eingeplant“, informierte Bürgermeister Jochen Weiler. Der Entwurf sei nun das Mindestmaß für eine Feuerwehr in der Größe.
Bedenken wegen Finanzierung und Hochwasser
„Wir möchten Bedenken zu Protokoll geben“, sagte jedoch Matthias Dürbaum. Der Standort liege in einer hochwassergefährdeten Zone, da solle die Begutachtung abgewartet werden. Die zur Schätzung der Kosten verwendeten Preise stammten vom Januar und seien inzwischen deutlich höher anzusetzen. Kurz: Die Finanzierung sei mit der Haushaltssituation nicht vereinbar. „Wir schlagen auch vor, Alternativbauweisen wie Fertigbau zu prüfen“, sagte er. Die seien günstiger und schneller realisierbar.
„Das Thema haben wir abgefragt“, antwortete Uppenkamp. Da sei aber kein Angebot gekommen, das Interesse der Firmen sei gering. Auch sei das Grundstück nicht groß, so dass es wenig Spielräume gebe. Günstige Fertigbauten hätten Zuschnitte, die dort nicht unbedingt passen. „Wir sind mit dem Entwurf an die planerischen Grenzen gekommen“, betonte er.
Bürgermeister weist auf die Pflichtaufgabe hin
„Wir haben die Schulden verdoppelt, haben die Gewerbesteuer verdoppelt, aber wenn ich an die Jugendamtsumlage des Kreises denke, wird mir anders“, sagte Hubert Kast (FDP). Auf das Gerätehaus in Heimbach sei 20 Jahre gewartet worden. „Muss das gebaut werden, wenn wir finanziell die ärmste Kommune sind?“, fragte er.
„Blens wartet schon über zehn Jahre, das Gerätehaus ist im Brandschutzbedarfsplan drin, und der Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe“, erinnerte Weiler. „Der Wald geht in allen Orten bis in das Zentrum hinein, wir haben eine hohe Brandgefahr“, sagte Holger Beck (Die Grünen). Das Risiko eines Waldbrands sei höher einzuschätzen als das eines Hochwassers. „Ich appelliere dafür, das umzusetzen“, schloss er.
CDU: Aufschub macht das Projekt nicht billiger
Auch die CDU sprach sich für das Bauvorhaben aus. „Wir haben im letzten Jahr gemerkt, wie wichtig es war, verschiedene Standorte zu haben“, führte Peter Mellentin aus. Wenn das aufgeschoben werde, werde es nicht billiger, sondern teurer.
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Mit zehn gegen sechs Stimmen bei einer Enthaltung stimmte der Rat für den Bau des Gerätehauses. Auch wurden 1,1 Millionen Euro, die für das Vorhaben bereits im Haushalt eingestellt wurden, freigegeben.