Kreis Euskirchen – Zwei AfD-Kreistagsmitglieder wollen sich vor der Kreistagssitzung am Mittwoch keinem Corona-Schnelltest unterziehen. Das bestätigte Fraktionschef Bernd Lübke am Montagabend. Weder er noch sein Fraktionskollege, Kreisparteichef Frank Poll, so teilte Lübke für die Fraktion mit, seien bereit, sich „vor der Sitzung ein Stäbchen in die Nase führen zu lassen“, erklärte Lübke: „Man kann auch alles übertreiben.“ Er selbst komme aus Hellenthal, dort sei aktuell kein Corona-Fall bekannt. Über die Beweggründe Polls könne er nichts sagen, so Lübke.

Die beiden weiteren AfD-Kreistagsmitglieder wollten sich hingegen testen lassen, so der Fraktionschef. Frank Poll war am Montagabend nicht zu erreichen.

Landrat Ramers übt Kritik an AfD

Lübke hatte Landrat Markus Ramers am Montagabend in einer Videokonferenz der Fraktionsvorsitzenden zum Ablauf der Kreistagssitzung über die Weigerung informiert.

Auf die Frage, warum er damit erst zwei Tage vor der Sitzung herauskomme, sagte Lübke dieser Zeitung: „Ich war in den letzten Tagen beruflich stark eingespannt und die Kollegen waren auf dem Bundesparteitag in Dresden.“ Er wolle das medial auch gar nicht so hoch hängen. Ramers erklärte, dass er über das Vorgehen der AfD natürlich nicht erfreut sei. Er habe die Fraktionen über die Testangebote vor den Sitzungen vor Wochen informiert. Die Mitglieder wurden gebeten, sich in einem Testzentrum oder kurz vor der Sitzung im City-Forum vor Ort testen zu lassen. Der Malteser Hilfsdienst stehe dafür bereit. Das sei auch auf breite Zustimmung unter den Fraktionen gestoßen, so Ramers.

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Zu einem Test verpflichten könne man die Kreistagsmitglieder natürlich nicht. Er werde jetzt unter anderem mit dem Gesundheitsamt beraten, wie mit der Situation umzugehen sei – etwa mit größeren Abständen um die beiden AfD-Politiker, Zwischenwänden oder separaten Eingängen.