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WiederaufbauBürgermeister im Kreis Euskirchen informieren über Stand der Dinge

Lesezeit 3 Minuten

Die Entscheider-Runde im Flut-Talk: Ina Scharrenbach (v.l.), Ingo Pfennings, Moderatorin Ramona Hammes, Markus Ramers, Moderator Norbert Jeub, Sacha Reichelt und Sabine Preiser-Marian.

Kreis Euskirchen – In der Entscheider-Runde skizzierten Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (Bad Münstereifel) sowie ihre beiden Kollegen Sacha Reichelt (Euskirchen) und Ingo Pfennings (Schleiden) jeweils den Stand des Wiederaufbaus in ihren Städten.

Nachdem Preiser-Marian die Gründe für das hohe Tempo beim kurstädtischen Wiederaufbau nannte, die schon Ende Juni ein Silent Opening ermöglicht hatten, hob Sacha Reichelt hervor, dass auch in der Euskirchener Innenstadt sehr viele Geschäfte nach und nach wieder eröffnet haben, so auch Galeria Kaufhof als klassisches Ankergeschäft bereits vor vielen Wochen. Unheimlich schnell seien vor allem die inhabergeführten Traditionsgeschäfte gewesen. Es gebe aber auch Filialisten mit vielen Hundert Filialen in Deutschland oder weltweit. „Da ist vielleicht das Interesse am Wiederaufbau einer einzelnen Filiale in Euskirchen nicht ganz so groß.“

Steinbachtalsperre „mit Plus“

Manchmal gebe es für Verzögerungen auch ganz andere Gründe, sehr oft technische. Etwa im Veybach-Center: Da habe sich der Ersatz der Rolltreppen im Bestand als erhebliches technisches Problem und Riesenakt herausgestellt. Auch der Belag in der Fußgängerzone war Thema im Talk. Das sei schon ganz am Anfang im Stadtrat unter Beteiligung der Geschäfte diskutiert worden. Hier verwies Reichelt auf den Stadtratsbeschluss, den Straßenbelag erst 2023 auszutauschen. Bei der Wahl des Belags, für den mehrere Modelle zur Auswahl stünden, so versprach Reichelt, würden auch die Geschäftstreibenden eingebunden.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

Ein klare Ansage machte Reichelt auch zur Steinbachtalsperre: Es seien sich in der Politik alle einig, dass die Steinbachtalsperre wieder so aufgebaut wird, wie sie gewesen ist. „Aber: Mit dem großen Plus des Hochwasserschutzes.“ Die Abhängigkeit vom Waldfreibad im Hinblick auf den Wasserstand solle aufgelöst werden. Für die nächste Saison konnte Reichelt eine Öffnung des Waldfreibads allerdings noch nicht in Aussicht stellen.

Schleiden plant ganzheitlich

Auf den Wiederaufbauplan der Stadt Schleiden wartet man noch in Düsseldorf. Bürgermeister Ingo Pfennings gab der Ministerin direkt die Begründung: „Wir wollen den Plan nur einmal anpacken.“ Es fehlten immer noch Gutachten. Und die Stadt wolle das Thema ganzheitlich aufrollen, es besser machen und Optimierungsmöglichkeiten nutzen, und zwar für alle 18 Orte der Stadt. Das gelte für viele Bereiche.

Dankenswerterweise gebe es die Möglichkeit des vorzeitigen Maßnahmenbeginns, daher könne die Stadt jetzt schon wichtige Themen angehen. Im Oktober/November werde der Wiederaufbauplan aber auf dem Tisch liegen.

Die Schäden in der Stadt Schleiden ziehen sich in der Tallage über fast 17 Kilometer. Bei den ermittelten Schäden an der städtischen Infrastruktur, so Pfennings, liege man aktuell bei 210 Millionen Euro, und die Zahlen stiegen ständig. Am Ende, so seine Einschätzung, werde die Dimension etwa bei der von Bad Münstereifel liegen.

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Angesichts der neun bei der Flut in Schleiden gestorbenen Menschen traue er sich nicht, von einer Chance zu sprechen, weil der Preis dafür einfach viel zu hoch sei. „Aber ihnen schulden wir es auch, dass wir es richtig und ordentlich machen.“