Die Dienstleistungsgenossenschaft Eifel ist auf Wachstumskurs und will ihr Mentorenprogramm für Unternehmen weiter ausbauen.
Rasantes WachstumDLG Eifel hat viele neue Mitgliedsunternehmen
Die Mitgliederzahl hat sich fast verdoppelt und der Zuspruch bei den Veranstaltungen ist groß: Für die Dienstleistungsgenossenschaft Eifel (DLG) ist 2023 ein gutes Jahr. „Das Netzwerk wächst. Unsere Angebote kommen gut an“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Becker bei einem Vorstandstreffen in seinem Planungsbüro in Kall.
Das Wachstum soll im kommenden Jahr fortgesetzt und das erfolgreiche Mentorenprogramm ausgebaut werden. Im Rahmen des Programms geben erfahrene Führungskräfte ihr Wissen an Start-ups und Jungunternehmer weiter.
Ziel der im Jahr 2016 gegründeten Genossenschaft ist es, die Mitgliedsunternehmen als überbetriebliche Vereinigung von Eifeler Unternehmen durch Erfahrungsaustausch und Dienstleistungen zu fördern. Damit soll die Attraktivität der Region gesteigert werden. „Wir hatten jetzt beispielsweise den Fall, dass ein kleiner Unternehmer einen Betriebsarzt suchte“, berichtete Petra Schumacher-Hendus.
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„Allen ist mittlerweile klar, dass man sich vernetzen muss"
Seit der Gründung ist die Genossenschaft stetig gewachsen, besonders groß war der Zulauf aber im laufenden Jahr. „Ende 2022 hatten wir 57 Mitglieder, aktuell sind es 101. Dazu gehören mittlerweile auch einige Kommunen“, ergänzte Becker.
Hubert Schmidt nannte die Gründe für das Wachstum: „Allen ist mittlerweile klar, dass man sich als Unternehmer vernetzen und austauschen muss. Alleine kann man die Probleme nicht lösen.“ Zudem habe die DLG mit Christoph Kammers aus Gemünd jemanden gefunden, der sich sehr engagiert um die Akquise neuer Mitarbeiter kümmere.
„Der persönliche Austausch mit Betrieben aus der Region wird geschätzt“, fügte Schumacher-Hendus hinzu. Darüber hinaus habe auch das große Engagement von Bernd Becker als Aufsichtsratsvorsitzender zu der guten Entwicklung beigetragen.
Interessante Veranstaltung im Gemünder Kursaal
Ein voller Erfolg sei auch die Veranstaltung zu den Themen Personalmanagement in ländlichen Regionen und generationenübergreifende Erfolgsfaktoren mit Prof. Dr. Jutta Rump im Gemünder Kursaal gewesen, zu der rund 140 Vertreter von Unternehmen und Organisationen gekommen waren.
Jutta Rump ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen und hatte in Gemünd über den „Arbeitsmarkt im Wandel der Generationen“ referiert. „Sie hat angekündigt, dass sie im nächsten Jahr ihre Expertise zum Thema Fachkräftemangel in die DLG einbringen will“, sagte Schumacher-Hendus. Derzeit seien 2024 drei Veranstaltungen mit der Professorin geplant.
Fachkräftemangel ist das überragende Thema bei den Betrieben
Das überragende Thema, mit denen sich die Unternehmen in der Region aktuell beschäftigen, ist laut Schmidt der Fachkräftemangel: „Aber auch über künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit sowie Gesundheit am Arbeitsplatz oder gesunde Ernährung wird gesprochen.“
Becker bezeichnet die Eifel als eine „äußerst attraktive Region, die politisch zu wenig Unterstützung bekommt“. Um konkurrenzfähig zu bleiben, brauche die Eifel eine gute Infrastruktur nicht nur bei Schulen und Kindergärten, sondern auch bei den Internetverbindungen. „Ich habe eine Mitarbeiterin, die im Kreis Düren wohnen bleibt, weil sie dort einen kostenlosen Kindergartenplatz hat“, erzählte Becker. Um solche Nachteile aufzufangen, müssten die Unternehmen eine „Betreuungsatmosphäre für ihre Mitarbeiter“ schaffen, die deutlich über dem Niveau anderer Regionen liege: „Die Mitarbeiter sollen gerne zur Arbeit kommen.“
„Versteckte Talente in der Region finden und fördern"
Ihr Mentorenprogramm, das kurz vor der Corona-Pandemie gestartet war, will die DLG ausweiten. Bisher sei die Arbeit der 20 Mentoren auf Start-ups und von der Flut betroffene Betriebe beschränkt gewesen. Weil das Leader-Projekt Ende Juli ausgelaufen sei, könnten nun alle Unternehmen das Programm nutzen. „Mit Edmund Komar haben wir einen langjährigen Begleiter und kompetenten Botschafter gewinnen können, der dieses Projekt voranbringen will“, erklärte Schumacher-Hendus.
„Es geht darum, die versteckten Talente in der Region zu finden und zu fördern“, sagte Komar, der nach eigenen Angaben mit seinem Beratungsunternehmen People Innovation Partners mit Existenzgründern, aber auch mit Dax-Unternehmen zusammenarbeitet.
„Mein Herz schlägt für die Eifel. Ich bin in Bad Münstereifel geboren und lebe seit einigen Jahren wieder dort“, betonte Komar. Man müsse gemeinsam daran arbeiten, dass die Eifel weiter attraktiv bleibe für Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen. Da biete Homeoffice, also das Arbeiten von zu Hause aus, auch Chancen für die Region.