Euskirchen-Eifel – Mit dem neuen Rad- und Wanderbus Oberes Ahrtal haben die Gemeinde Blankenheim im Kreis Euskirchen und die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr in Rheinland-Pfalz geschafft, was die Autobahnbauer noch vor sich haben: Die Linie 899 verbindet über die Bahnhöfe Blankenheim-Wald und Ahrbrück das Obere und Mittlere Ahrtal über die Bundeslandgrenzen hinweg. Es ist ein Lückenschluss.
So bezeichnete zumindest Landrat Markus Ramers die Vorstellung des neuen Busses, der ab sofort und bis zum 1. November an den Wochenenden, Feiertagen und auch am Brückentag nach Fronleichnam fünf Mal täglich fahren wird.
Von Ahrbrück nach Blankenheim
Es geht dreimal von Ahrbrück nach Blankenheim und zweimal in die entgegengesetzte Richtung. Die knapp einstündige Fahrt führt über zwölf Haltestellen, von denen sieben auch einen Fahrrad-Zustieg haben. Es geht entlang der Bundesstraße durchs Ahrtal, aber ohne zusätzliche Stiche etwa zum Ahrsteig oder dem Ahrtal-Radweg.
Immerhin schaffe die neue Linie, die zunächst bis 2023 zwischen Mai und November im Probebetrieb angeboten wird, nach 40 Jahren so eine Einheit im Ahrtaltourismus, betonte Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Das werde allen Kommunen entlang der Strecke nützen. Wer bisher von Blankenheim mit Öffentlichen Verkehrsmitteln nach Ahrbrück wollte, war auf eine langwierige Zugfahrt mit mehreren Umstiegen angewiesen.
Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, wies bei der Präsentation des neuen ÖPNV-Angebots zudem darauf hin, „dass der Gast die Region sieht, in der er Urlaub machen will, nicht die Landes- oder Kommunalgrenzen“. Guido Nisius, Bürgermeister aus der Verbandsgemeinde Adenau, sieht das ähnlich. Er sprach von einer „riesengroßen Bereicherung“ für den gesamten Ahrtaltourismus.
Um den Gästen die Anreise zu erleichtern, wurde der Fahrplan der neuen Linie bewusst so getaktet, dass er in Ahrbrück wie in Blankenheim-Wald nach nur kurzer Wartezeit die Weiterfahrt etwa nach Bonn, Köln oder Jünkerath und Trier gewährleistet.
49.300 Euro Kosten geteilt
Man sei gespannt, wie das Angebot angenommen werde, so Achim Blindert, Geschäftsbereichsleiter Umwelt und Planung bei der Kreisverwaltung. Der Kreis Euskirchen und die rheinland-pfälzischen Kommunen teilen sich die rund 49.300 Euro Kosten pro Betriebsjahr.
Er ist, so Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus GmbH in Kall, die dritte Freizeitlinie im Südteil des Kreises Euskirchen und komplettiert das bisherige Angebot aus Eifelsteig-Wanderbus 770 und Wander- und Radbus 771 zwischen Schmidtheim und Hollerath.
Fahrpläne
Die neue Linie 899 fährt in diesem Jahr vom 22. Mai bis zum 1 . November an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie am Brückentag 4. Juni. Fahrplan, Haltestellen und weitere Hinweise sind im Internet abrufbar. (sli)
www.nordeifel-tourismus.de
www.rvk.de
Wie letztgenannter hat auch der neue Ahrtalbus einen Anhänger für bis zu 16 Fahrräder. Auch die Beladung mit E-Bikes ist möglich. Noch im kommenden Sommer will die RVK als Liniennetzbetreiber an allen Bahnhöfen im Südkreis Ladestationen für die Zweiräder mit Unterstützungsmotor anbieten.
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Das teilte Paul Floss, Niederlassungsleiter der RVK in Euskirchen, mit. Er könne sich vorstellen, den noch rein weißen Linienbus, der auch außerhalb der Fahrten auf der neuen 50 Kilometer langen Strecke im Verbundnetz eingesetzt wird, mit touristischen Motiven aus dem Ahrtal werbewirksam zu bekleben und zu beschriften. Vorbild dafür könnte der Nationalpark-Shuttle-Bus sein.