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RVKInvestitionen in Wasserstoff-Technologie und ein ÖPNV-Innovation-Hub in Mechernich

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Der Wasserstofftank befindet sich auf dem Dach des etwa 530 000 Euro teuren Busses. 

Kreis Euskirchen/Mechernich – Plötzlich trifft Vergangenheit auf Zukunft. An einem Kreisel in Mechernich bremst eine Kutsche den Wasserstoffbus der RVK aus. Gut 500 Meter Luftlinie vom Zukunftsprojekt des Verkehrsunternehmens entfernt, das einem Silicon Valley rund um den wasserstoffbetriebenen ÖPNV gleichkommen soll. 63 Millionen Euro will die RVK nach Angaben von Geschäftsführer Dr. Marcel Frank in die ehemalige Liegenschaft der Bundeswehr an der Peterheide in Mechernich investieren.

90 Prozent davon werden gefördert, weil das Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität ein Projekt der Zukunftsagentur Rheinisches Revier ist – wieder trifft Vergangenheit auf Zukunft, nämlich Braunkohle auf Strukturwandel.

Emissionsfreie Antriebsformen bei der RVK

Die Fahrt des Wasserstoffbusses vom Kreishaus in Euskirchen nach Mechernich hat die Liste aus CDU, FDP und UWV organisiert, um interessierte Mitglieder auf den neusten Stand in Sachen emissionsfreie Antriebsformen bei der RVK zu bringen.

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Die Liste aus CDU, FDP und UWV hatte interessierte Mitglieder zur Fahrt mit dem Wasserstoffbus eingeladen.

Der Bus ist gut gefüllt, als es losgeht. „Wenn wir als erster Kreis komplett mit Wasserstoff unterwegs wären, wäre das ein unglaubliches starkes Zeichen für die Zukunft des Kreises“, sagt Franz Troschke, Fraktionsvorsitzender der UWV. Und es dauert nur wenige Meter, da ist die Zukunft hörbar und spürbar. Der Bus ist für ein Gefährt dieser Größe leise und beschleunigt wie ein E-Auto – wenn nicht gerade eine Kutsche vorweg fährt.

RVK-Gelände ist so groß wie sieben Fußballfelder

Das Gelände der RVK in Mechernich ist so groß wie sieben Fußballfelder und soll in vier Jahren völlig anders aussehen. „Der Plan ist, in drei Jahren die Wasserstofftankstelle in Betrieb zu nehmen. Der Rest soll ein Jahr später erfolgen“, erklärt Frank den Politikern.

Zudem sollen auch E-Autos geladen und Bio-Methan getankt werden können. Bis 2026 sollen das Kompetenzzentrum Nahverkehr, eine Fahrsicherheitsfläche sowie ein Aus- und Weiterbildungszentrum entstehen – und damit mindestens 20 neue Arbeitsplätze. Insgesamt sollen laut dem RVK-Chef etwa 100 Menschen an der Peterheide arbeiten. Dazu zählen auch die Mitarbeiter, die aktuell in Kall in der Mobilitätszentrale sind.

Ehemaliger Bunker wird umgenutzt

Kompetenzzentrum Nahverkehr

Auf dem Gelände der RVK in Mechernich soll bis 2026 das Kompetenzzentrum Nahverkehr entstehen. Darin will das Unternehmen die Busse warten und bei Bedarf auch reparieren. Zudem sollen ein Lernbereich „Technik und Instandhaltung“ und eine Beratungsstelle für Gebietskörperschaften und regionale Partner entstehen.

Gelände für Fahrsicherheitstraining

Auf dem ebenfalls geplanten Testgelände soll nicht nur Fahrsicherheitstraining für Busse, Lkw und Transporter angeboten werden. Nach Angaben von RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank wird es zudem Testmöglichkeiten für autonomes Fahren im ÖPDV geben.

Aus- und Weiterbildungszentrum

Ursprünglich war ein 6000 Quadratmeter großes Aus- und Weiterbildungszentrum vorgesehen. Das soll nun etwas kleiner werden. Aktuell plant die RVK mit gut 5200 Quadratmetern. Sollte man sich gegen die angedachten Übernachtungsmöglichkeiten entscheiden, wird es sogar noch etwas kleiner.

Auch Partnern anbieten

„Nicht nur wir wollen das Gebäude zur Ausbildung nutzen, sondern es auch Partnern anbieten“, so Frank. Den Bunker, der aus Zeiten stammt, als die Bundeswehr das Gelände genutzt hat, will die RVK behalten. „Wenn wir den zurückbauen, wäre das Projekt unbezahlbar“, sagt Frank schmunzelnd.

Rechenzentrum oder Lager

Es sei denkbar, dass man den 1500 Quadratmeter großen Bunker in ein Rechenzentrum verwandelt oder ihn einfach als Lagerfläche nutzt.

Auch die Busse, die die RVK aktuell nach der letzten Fahrt auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks bei Sötenich parkt, sollen nach Mechernich verlagert werden und von dort aus die Touren beginnen.

Ein Grund dafür: Nach Informationen dieser Zeitung wird die Deutsche Bahn auf dem Gelände eine Art Lokschuppen bauen, wo die Elektrozüge abgestellt werden können, wenn der Zug nach Gerolstein weiterfährt, weil die Bahn die Eifelstrecke zunächst nur bis Kall elektrifizieren wird. Auch die RVK wird laut Frank bald elektrisch unterwegs sein. Sieben batteriebetriebene Kleinbusse werden bald die SVE-Flotte in Euskirchen ergänzen.

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Der moderne Wasserstoffbus wurde in Mechernich von einer Kutsche ausgebremst.

Vor allem investiert das Unternehmen aber in Wasserstoff. In Mechernich will die RVK in drei Jahren eine öffentliche Tankstelle eröffnen und den Wasserstoff dort aus grünem Strom auch selbstständig produzieren. „Von der Reichweite nehmen sich ein Dieselbus und einer, der mit Wasserstoff betrieben wird, nichts. Gut 350 Kilometer schaffen wir“, so Frank.

Eine Viertel Stunde an der Zapfsäule

Bis die dafür benötigten 35 Kilo Wasserstoff getankt seien, müsse der Bus eine Viertelstunde an der Zapfsäule stehen. Beim Anschaffungspreis gibt es Unterschiede – noch. Ein Wasserstoffbus kostet laut Frank etwa 530 000 Euro. Das sei, so der Experte, fast doppelt so viel wie ein Dieselbus. „Das geht aber künftig günstiger“, so Frank.

Im Kreis sind inklusive der Busse, die im Stadtverkehr Euskirchen in Betrieb sind, 61 Bio-Methan-Busse auf der Straße, acht weitere sollen bis Jahresende folgen. „Die nächsten Fahrzeuge werden nicht mehr auf Bio-Methan umgerüstet, sondern auf Wasserstoff und Batterieelektrik“, so Frank.

Insgesamt seien im RVK-Gebiet schon 52 Wasserstoffbusse im Einsatz, 108 weitere bestellt. Durch die Möglichkeit, diese im gesamten Verbreitungsgebiet einzusetzen, werde auch sicherlich der eine oder andere im Kreis genutzt. Frank weiter: „Die Busse müssen bis 2025 geliefert werden, damit die Förderrichtlinien greifen“.