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Ins Gewissen geredetNeuer Supermarkt in Gemünd soll nun endlich gebaut werden

Lesezeit 3 Minuten

Um den Markt auf dem ehemaligen Postgelände gegen Hochwasser der Urft zu schützen, wird das Areal aufgeschüttet.

Schleiden-Gemünd – Nach der Präsentation der Pläne für den neuen Rewe-Markt in Gemünd im Schleidener Stadtrat redete der CDU-Fraktionsvorsitzende Jochen Kupp Architekt Georg Gemmer und den Vertretern des Konzerns ins Gewissen: „Ich hoffe und appelliere daran, dass man sich an Absprachen hält und das Ding jetzt auch gebaut wird.“

In der Vergangenheit habe es immer wieder Zusagen gegeben, dass mit dem Bau begonnen werde. Passiert sei aber nichts. Gemmer versicherte, dass es diesmal anders sei: „Wir können in Kürze loslegen. Sobald der Bauantrag genehmigt ist, werden wir mit dem Abriss des alten Postgebäudes beginnen.“ Rund zehn Millionen Euro soll der neue Rewe-Markt an der Dürener Straße kosten.

Zuvor hatte der Architekt den aktuellen Stand der Planung erläutert, die nach der Flutkatastrophe angepasst worden war. Der Markt soll eine Verkaufsfläche von 1515 Quadratmetern erhalten, 33 davon sind für einen Backshop vorgesehen. „Der Bäcker wird auch eine Außengastronomie mit einigen Sitzplätzen am Hang erhalten“, sagte Gemmer.

Parkplatz auch an Wochenenden befahrbar sein

In einem ersten Schritt sollen 64 Parkplätze entstehen. Vorgesehen ist, dass nach dem Abriss der Telekom-Station weitere acht im vorderen Bereich hinzukommen. Der Parkplatz soll an Wochenenden und Feiertagen öffentlich nutzbar sein. Außerdem sind 30 Fahrradstellplätze und drei für Lastenfahrräder vorgesehen. Auch Lademöglichkeiten für E-Bikes sind geplant. Darüber hinaus sind acht Ladestationen für E-Autos geplant, weitere 25 werden vorbereitet. Die Zufahrt ist von der Dürener Straße vorgesehen.

Um den Neubau vor Hochwasser zu schützen, soll der Baugrund um 1,25 Meter angehoben werden. „Das ist der Höchstwasserstand von der Katastrophe im vergangenen Jahr“, so der Architekt. Außerdem ist zur Urft hin eine Hochwasserschutzwand vorgesehen.

Begrünte Dachfläche und Photovoltaikanlagen

Das Gebäude soll nach dem „Green Building“-Konzept errichtet werden und höchsten Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und Betreiben von Märkten im Lebensmitteleinzelhandel genügen. Bei der Errichtung werden natürliche Rohstoffe wie Holz verwendet. Die Dachfläche wird begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt.

Der Bauantrag, so Gemmer, soll kurzfristig eingereicht werden: „Darin sind auch das neue Brandschutzkonzept und die Höherlegung des Geländes enthalten.“ Die Planung sei bereits mit der Unteren Wasserbehörde beim Kreis abgesprochen. Parallel wird der Kampfmittelräumdienst eingeschaltet, der das komplette Gelände untersuchen soll.

Die Arbeiten sollen an einen Generalunternehmer vergeben werden. Der Architekt geht von einer Bauzeit von rund einem Jahr aus: „Die Eröffnung ist für den Sommer 2023 geplant.“

Diskussion seit 13 Jahren

Seit 13 Jahren diskutieren wir über einen neuen Markt in Gemünd“, sagte Kupp. Anfang vergangenen Jahres habe es eine Zusage gegeben, dass mit dem Bau im Mai begonnen werde. „Es muss jetzt endlich losgehen“, so Kupp. Bürgermeister Ingo Pfennings unterstützte Kupps Anliegen: „Es gab in der Stadt schon erste Gerüchte, dass der Rewe nicht mehr kommen wird.“

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Deshalb sei er froh, dass das Unternehmen nach der Flut an seiner Planung festgehalten habe. Auch die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen nach der Flut sei „durchweg gut“ gewesen.