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Fridays for FutureSchülern in Zülpich drohen Sanktionen – Eltern empört

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Etwa 800 Schüler demonstrierten am vergangenen Freitag in Weilerswist für eine bessere Zukunft. Am kommenden Freitag soll es auch eine Demo in Zülpich geben.

Zülpich – Den Organisatoren der geplanten Klimaproteste weht kräftiger Wind entgegen. Die Schulleitung des Franken-Gymnasiums hat in einem Elternbrief Konsequenzen angekündigt: Die Unterstufenschüler, die an der Fridays-for-Future-Bewegung am Freitag ab 10 Uhr auf dem Adenauerplatz teilnehmen, bekommen unentschuldigte Fehlstunden aufs Zeugnis geschrieben. „Ich finde es gut, dass die Schüler demonstrieren wollen, aber ich finde nicht gut, dass sie Schulversäumnis provozieren“, sagt Joachim P. Beilharz, Leiter des Franken-Gymnasiums im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Davon abschrecken lassen sich die Organisatoren nicht. Jakob Becker, Katharina Haus und Leonie Schwan wollen an ihrem Vorhaben festhalten. Der Klimawandel ist eine reelle Bedrohung. Es muss mehr auf Nachhaltigkeit geachtet werden und diese Forderung muss auch politisch umgesetzt werden. Wir können nicht bis 2038 auf den Kohleausstieg warten“, sagt Gymnasiastin Haus, die mit ihren Mitstreitern beim Schulleiter vorstellig geworden ist. Ihr Mitstreiter Jakob Becker, ebenfalls Schüler des Franken-Gymnasiums, erklärt: „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, damit wenigstens die Oberstufenschüler teilnehmen dürfen.“

Die Ruhe vor dem Sturm: Am Freitag wollen auf dem Adenauerplatz in Zülpich Schüle demonstrieren.

Für die Unterstufenschüler sei die Teilnahme an der Veranstaltung weiterhin gleichbedeutend mit unentschuldigten Fehlstunden. Becker bedauert das: „Wir fühlen uns auch für die jüngeren Schüler verantwortlich.“ Schulleiter Beilharz kontert: „Ich habe das Gefühl, dass das in der Unterstufe noch kein Thema ist.“ Er kündigte im Gespräch aber an, dass das Thema „Klimawandel und -schutz“ in einem Projekttag am Franken-Gymnasium aufgegriffen werde. „Wir werden uns dabei hinterfragen, was wir im Kleinen tun können, ob wir beispielsweise eine Mülltrennung einführen, oder ein Heizkonzept für die Unterrichtsräume erarbeiten“, so Beilharz.

Gegen Bevormundung

Die Bevormundung der Unterstufenschüler bringt Isa Kovarik auf die Palme: „Meine Kinder haben schon gegen die Schließung der Grundschule in Füssenich demonstriert. Sie werden politisch erzogen und wissen, dass man für die Bekämpfung des Klimawandels auf die Straße gehen muss“, sagt die Bürvenicherin. Sie kündigte an, zur Bezirksregierung gehen zu wollen, sollten ihre Kinder tatsächlich mit unentschuldigten Fehlstunden sanktioniert werden.

Auch Katja Becker, Mutter von Organisator Jakob Becker, regt sich über den Kompromiss auf. „Was bringt es, die gesamte Jahrgangsstufe 8 zu Workshops, in denen es um Demokratie und Verantwortung geht, nach Aachen zu schicken, wenn gelebte Demokratie und Verantwortung vor der Haustür im Keim erstickt wird?“, fragt die Lehrerin in ihrem Brief an den Schulleiter. Ein weiteres Argument der Mutter: „Es handelt sich um eine einmalige Aktion und nicht eine, die in Serie gehen soll. Es geht also nicht um einen freien Tag.“

Schulleiter Beilharz sprach sich im Gespräch dafür aus, dass die Schüler doch Samstag oder Sonntag demonstrieren. „Dann bekommen sie Gehör und das wichtige Thema Klima geht nicht in der Diskussion ums Blaumachen unter“, erklärt Beilharz. In der Oberstufe sei bereits am Freitag geplant, dass sich die Schüler mit ihren Lehrern über die Veranstaltung unterhalten, sie zu analysieren. Die Teilnahme an der Veranstaltung sei nun durch den Titel „Kurzexkursion“ schulrechtlich abgesichert.

Jakob Becker sagt: „Der Aufruf zur Demonstration ist nicht nur an Schüler, sondern an alle Zülpicher gegangen, die sich für eine zukunftsorientierte Politik einsetzen wollen.“ Ob auch Schüler der Hauptschule und der Karl-von-Lutzenberger-Realschule an der Veranstaltung teilnehmen werde, wisse er nicht. Feststehe aber, dass sich Schüler aller weiterführenden Schulen in der Demonstrations-Whatsappgruppe befänden.