Fahrradfreundlichste StädteKöln auf dem letzten Platz – Note fünf für die Radwege
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Düsseldorf – Münster ist nicht mehr die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands. Das ergab das neue Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), das am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurde. In der Kategorie der Städte mit über 200 000 Einwohnern wurde Münster von Karlsruhe überholt.
Bei den kleineren Städten dominierte das Münsterland: Bocholt (50 000-100 000 Einwohner) kam in seiner Kategorie auf den ersten Platz ebenso wie Reken (unter 20 000). Der Sonderpreis für die familienfreundlichste Fahrradstadt ging ebenfalls in die Region - nach Wettringen.
Köln bundesweites Schlusslicht
Die Verlierer der Umfrage kamen ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen: Köln, Remscheid und Lüdenscheid belegten in ihren Kategorien die letzten Plätze.
„Dass Köln Schlusslicht beim Fahrradklima-Test wurde, ist dem riesigen Nachholbedarf geschuldet, den die Stadt in vielen Bereichen der Radverkehrsförderung hat“, sagt der Vorsitzende des Kölner ADFC, Christoph Schmidt.
Im Durchschnitt haben die Teilnehmer der Studie der Stadt Köln laut Angaben des ADFC die Note 4,4 gegeben. In zehn der 27 Kategorien wurde demnach die Note 5 oder schlechter vergeben. Besonders schlecht werden die mangelnde Breite und die schlechte Qualität der Radwege benotet (5,3 bzw. 5,1) sowie die fehlende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (5,3).
Unzufriedenheit mit Radwegen
Bundesweit hat die Unzufriedenheit der Radfahrer mit den Radwegen weiter zugenommen. Bemängelt wurde vor allem, dass Radwege zu schmal seien oder von Falschparkern blockiert werden.
Der Fahrradklima-Test des ADFC ist ein Zufriedenheitsindex von Radfahrern. Teilnehmer können alle zwei Jahre in 32 Fragen die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt bewerten. Bundesweit nahmen 170 000, in NRW über 41 000 Menschen an der Umfrage teil – 40 Prozent mehr als beim letzten Mal. Bewertet wurden bundesweit mehr als 680 Städte, knapp 170 davon in NRW.