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CDU LeverkusenOB-Kandidat Frank Schönberger bleibt Partei-Vorsitzender

Lesezeit 5 Minuten
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Der Vorstand der Leverkusener CDU: (von links)  Michaela Di Padova, Irmgard Bach-Vennemann, Vorsitzender Frank Schönberger, Robert Maximilian Budde und Rüdiger Scholz   (beim Parteitag  fehlte der ebenfalls wiedergewählte Jörg Ferber).

Leverkusen – Die Wiederwahl des Parteivorstands der Leverkusener CDU ging glatt über die Bühne: Kein Streit, keine Kritik, keine Kampfkandidaturen belasteten den Parteitag am Samstag im Pfarrzentrum St. Stephanus in Bürrig. Das wäre politisch auch unklug gewesen, stehen die Signale doch längst in Richtung Kommunalwahl, will CDU-Spitzenkandidat Frank Schönberger im kommenden Jahr Oberbürgermeister werden und Uwe Richrath (SPD) im Rathaus ablösen.

Führungsspitze bleibt im Amt

Schönberger ist seit 2013 Vorsitzender der CDU. Und das bleibt der Vorsitzende der Werbegemeinschaft der Wiesdorfer City auch zwei weitere Jahre. Aber sein Stimmergebnis offenbarte, dass der Rechtsanwalt nicht nur Freunde in seiner Partei hat: Er bekam 51 Stimmen, 13 votierten in geheimer Abstimmung gegen ihn, einer enthielt sich. Das war eines der schlechteren Ergebnisse des Tages, entsprach mit 80 Prozent aber exakt dem Votum von 2017. Der 60-Jährige nahm es ohne Regung zur Kenntnis.

Neuer Mitglieder-Beauftragter

Beliebter waren andere: Seine Stellvertreterin Irmgard Bach-Vennemann , die für ihren Einsatz im Arbeitskreis Sicherheit sehr gelobt wurde, bekam 58 Stimmen, der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz 57, ebenso Michaela Di Padova. Der neue Mitglieder-Beauftragte Robert Maximilian Budde erntete den stärksten Zuspruch. Und unter den acht Beisitzern, für deren Posten elf Bewerber kandidierten , war Installateur Peter Seven der Tagessieger. In den Spitzenpositionen gab es keine Wechsel.

Unter den Beisitzern sind mit Alfred Mertgen, Michael Prangenberg und der erst 17-jährigen Kerstin Nowack drei neue. Sie ersetzen Nils Lange, der unterlag, und Lucas Melzig und Vanessa Leuchten, die nicht mehr antraten.

CDU-Kreisvorstand

Die Wahl des Kreisvorstandes der CDU Leverkusen endete beim Parteitag am Samstag mit folgenden Ergebnissen (Stimmen in Klammern):

Vorsitzender bleibt Frank Schönberger (51).

Die drei stellvertretenden Vorsitzenden sind Irmgard Bach-Vennemann (58), Rüdiger Scholz (57) und Jörg Ferber (33).

Schatzmeisterin ist weiterhin Michaela Di Padova (57),

Mitgliederbeauftragter Robert Maximilian Budde (62).

Zu Beisitzern gewählt wurden Peter Seven (54), Kerstin Nowack (40), Bastian Biermann (39), Gisela Schumann (36), Alfred Mertgen (32), Michael Prangenberg (32), Joshua Kraski (25) und Jonas Dankert (29). (hgb)

Zu dem vom Adventsschmuck auf den Tischen bis zur Gulaschsuppe am Mittag sorgsam organisierten Parteitag waren nur 67 von aktuell 766 Mitgliedern erschienen. Das war wohl auch der Tatsache geschuldet, dass der vorherige Parteitag, bei dem es um die spannendere Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl ging, erst drei Wochen zurückliegt. Dort wurden 110 Besucher gezählt.

Die Mitgliederbasis schwindet: 2017, so Di Padova in ihrem Kassenbericht, hatte die CDU 811 Köpfe, 2018 waren es noch 793. Und mehr als 55 Prozent von ihnen sind 70 Jahre und älter.

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Kerstin Nowack, Paloma Krassa, Michaela  Di Padova (von links) als Paulinchen mit Ampel-Signets. 

Parteichef Schönberger und Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel betonten demonstrativ ihre gute Zusammenarbeit, animierten die Kollegen aber auch zu einer aktiveren Rolle in den Arbeitskreisen. Hebbel stellte die Zustimmung der CDU zum städtischen Haushalt 2020 in Aussicht, den der Rat am 16. Dezember beschließen will.

Mit der Senkung der Gewerbesteuer, sagte er, habe man sich „außerhalb unserer Stadtgrenzen keine Freunde gemacht“, aber die Empörung der Nachbarn beruhe auch auf Neid: „Die anderen waren einfach nicht schnell genug“. Ob die Bezirksregierung den Dumpingkurs genehmigen werde, sei immer noch nicht klar. Oberbürgermeister Richrath warf Hebbel vor, bei der Sanierung der City C nicht genug Verantwortung zu übernehmen. Dort müsse mehr geschehen als über Verwaltungsbüros nachzudenken.

Drei Paulinchen für den Wiesdorfer Zoch

Karnevalsmusik tönte mitten im Wahlgang für die Beisitzer des CDU-Kreisvorstands plötzlich aus den Lautsprechern im Pfarrsaal von St. Stephanus. Wo seit dem Morgen ansonsten in Endlos-Schleife das Leverkusen-Lied die Parteimitglieder beschallt hatte, kam zur allgemeinen Verwunderung am Mittag Schunkelstimmung aus den Boxen. Als dann auch noch drei kostümierte Jeckinnen in den Saal marschierten, war die Überraschung perfekt.

Michaela Di Padova und ihre Vorstandskolleginnen Paloma Krassa und Kerstin Nowack hatten Blazer und Stiefeletten flugs gegen Kittel und Gummistiefel eingetauscht und sich verkleidet, um Werbung für den Wiesdorfer Karnevalszug zu machen. In dem wollen sie als Paulinchen mitgehen.

Rüdiger Scholz freute sich. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsherr hat im Frühjahr den Antrag gestellt, das Wiesdorfer Original, dem bereits ein Bronzedenkmal von Kurt Arentz gilt, als Ampel-Frau zu ehren. Mit den roten und grünen Ampel-Motiven der Kuhmagd am Körper zog das Trifolium vors Podium und lud alle dazu ein, bei der geplanten Fußgruppe mitzumachen und als Paulinchen am Zoch teilzunehmen. Eine Kuh, die sie mitziehen wollen, haben sie auch schon im Stall. (hgb)

Beim Wohnungsbauprogramm 2030+ habe auch die CDU an manchen Stellen Kopfschmerzen, müssten Frischluftschneisen beachtet werden. Stillstand dürfe nicht herrschen: „Bauen ist in unserer Stadt schwieriger denn je – trotzdem tun wir es“. Für „Fridays for Future“ habe er großes Verständnis, aber Hebbel verwahrte sich gegen „übertriebenen Aktionismus“.

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Es sei nicht richtig, dass man nichts für den Klimaschutz getan habe. Leverkusen sei schon seit 1995 Mitglied im Klima-Bündnis: „Wir befassen uns schon länger mit der Planung von Klimaschutzmaßnahmen als die Thunbergs mit der Planung von Greta. Ich lasse mir nicht sagen, dass ich meinen Kindern die Zukunft klaue!“, erklärte er – und setzte unter Applaus hinzu: „Wir lassen nicht zu, dass das Auto verteufelt wird. Autos werden bleiben – sie werden in Zukunft nur anders angetrieben“.