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Bike & Ride in Leichlingen130 neue Parkplätze für Fahrräder

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16 Parkplätze für Radfahrer in Reihe: Männer des Bauhofs installierten am Leichliner Busbahnhof die ersten von 130 Radständern des  Ausbauprogramms der Bike-&-Ride-Anlagen.

Leichlingen – Orion Beta ist gelandet. Nicht auf dem Mars, wo am Donnerstag ein Nasa-Roboter aufsetzte, sondern am Leichlinger Busbahnhof. Den futuristischen Namen trägt ein stählerner Radständer, den zwei Männer vom städtischen Bauhof am Mittag auf dem Bürgersteig neben dem Bistro-Pavillon am Stadtpark montiert und ins Pflaster gedübelt haben.

Vom Fahrradclub getestet und empfohlen

In Fachkreisen ist das Modell der Metallbaufirma Orion aus Biebesheim als ausgezeichnet bekannt. Es ist vom Fahrradclub ADFC als empfehlenswert zertifiziert worden. Und somit bestens geeignet, den Startschuss für ein großes Ausbauprogramm der Bike-&-Ride-Anlagen in der Blütenstadt zu veranschaulichen: In diesem Jahr werden an 34 Bushaltestellen im Stadtgebiet insgesamt 130 Rad-Parkplätze aufgestellt.

Mit dem Rad zum Bus

Die 16 neuen Abstellbügel am Busbahnhof waren am Donnerstag die Premiere und daher Anlass für Bürgermeister Frank Steffes und Tiefbauamtsleiter Jürgen Scholze, über die Offensive für den Radverkehr zu informieren. „Wir wollen ja die Mobilitätswende befördern“, sagt Scholze, der selbst begeisterter Radler ist. Deshalb sollen die neuen Parkmöglichkeiten die Leute dazu animieren, aufs Auto zu verzichten, mit dem Rad zur nächsten Station zu fahren und in Bus oder Bahn umzusteigen.

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Die Rohrkonstruktionen werden aus einzelnen Elementen passend zusammengesetzt und mit Dübeln im Boden verschraubt.

Untersuchungen, erläuterte Scholze, haben ergeben, dass Menschen zu Fuß 300 bis 500 Meter Weg zum Bus für zumutbar halten. Mit dem Rad erweitert sich der Radius, in dem man ÖPNV-Kunden einfangen kann, auf 1,5 bis drei Kilometer. Am besten ist es natürlich, wenn man sein Rad an der Haltestelle auch diebstahlsicher abschließen und sogar überdacht abstellen kann. Darum sind an zwölf Standorten auch Unterstände vorgesehen. Zum Teil sollen die Dächer der Wartehäuschen sogar begrünt werden.

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Der Friedhof für Rad-Leichen am Stadtpark soll verschwinden.

Die Beta-Konstruktion aus verzinkten Stahlrohren ist ein Baukastensystem, das an den jeweils verfügbaren Platz angepasst werden kann und auch an den Leichlinger Schulen steht. Scholze nennt aus eigener Praxis weitere Vorteile des Modells wie die stabile Reifenspur, die abwechselnd versetzten Hoch- und Tiefparker und die Kunststoff-Ummantelungen.

Stabile Halterung

Die Ausstattung soll Beschädigungen vermeidet, biete gute Schlossbefestigungen und ermögliche es auch, ein mit Einkaufskörben oder Kindersitzen vollbeladenes Rad unfallfrei einzustellen.

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Das Leichlinger Park-&-Ride-Programm für Radfahrer an Bushaltestellen kostet rund 220 000 Euro und wird dank eines erfolgreich eingereichten Förderantrags der Stadt zu 90 Prozent vom Nahverkehr Rheinland bezuschusst. Am Leichlinger DB-Bahnhof kommen außerdem doppelstöckige Mietgaragen und ein überdachtes Rad-Parkhaus hinzu. Das alles soll der umweltfreundlichen Fortbewegung und dem Klimaschutz ebenso dienen wie dem Stadtbild. Denn die wild an Laternenmasten, Bäumen oder Geländern angeketteten oder im ländlichen Raum einfach an den Straßenrand gelegten Zweiräder von Umsteigern sind häufig kein schöner Anblick.

Am Busbahnhof am Stadtpark hofft die Verwaltung auch, dass die Ansammlung von Schrotträdern, verbeulten Reifen und verrosteten Rahmen, die regelmäßig an dem alten Radständer vor der Kastanie entsorgt werden, bald verschwindet. Am Tag als Orion Beta Bodenkontakt hatte, stand dort sogar ein ausrangiertes E-Bike.