Leichlingen – Dass die Wupsi ihre Flotte mit Elektro-Bussen ausrüsten will, ist zwar ein Schritt weg von Dieselmotoren. Besser wäre es nach Ansicht von Lothar Esser (FDP) aber gewesen, wenn sich das kommunale Verkehrsunternehmen Leverkusens und des Rheinisch-Bergischen Kreises für Wasserstoff-Busse mit Brennstoffzellen-Antrieb entschieden hätte.
Der Kreisvorsitzende der FDP im Rheinisch-Bergischen Kreis und Leichlinger Ratsherr kritisiert, umweltpolitisch, energetisch und wirtschaftlich schneide ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug besser ab.
Zehn Exemplare im Jahr 2022
Wie berichtet will die Wupsi ab 2022 im Stadtverkehr auf der Linie 222 Elektrobusse einsetzen und dafür zunächst zehn Exemplare bestellen. Bis 2024 sollen 30 weitere E-Busse hinzukommen. Bei der Bekanntgabe der neuen Strategie hatte Geschäftsführer Marc Kretkowski erklärt, dass man die Wasserstofftechnologie zwar im Auge behalte, sich das Unternehmen aber bewusst für Elektro-Busse entschieden habe, weil sie im Kurzstreckenbetrieb effizienter seien.
„Wir glauben, dass die Ausstattung der Wupsi-Flotte mit Wasserstoff betriebenen Bussen sinnvoller, zukunftsfähiger und letztlich sogar effizienter wäre,“ hält Lothar Esser Kretkowski entgegen. Wasserstoff sei der Energieträger der Zukunft und gelte als Schlüsseltechnik für Energiewende und Klimaschutz: „Gerade im Transportwesen, wo längere Reichweiten erforderlich sind, ist das Brennstoffzellenfahrzeug eindeutig im Vorteil.“
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Wasserstoff sei einfach zu lagern, die Busse könnten innerhalb kürzester Zeit betankt werden, hätten eine Reichweite von 350 Kilometern und seien auch für die Topographie des Bergischen Landes besser geeignet als Elektroantriebe. Die Anschaffungskosten seien beim Brennstoffzellenfahrzeug zwar etwas höher, räumt Esser ein. Aber das Beispiel der Stadt Wuppertal zeige, dass sich die Technik dennoch rechne.
Während die Wupsi von einer jährlichen Mehrbelastung von 260 000 Euro ausgehe, habe man es in Wuppertal bei der Flottenumstellung sogar zur Bedingung gemacht, dass die neue Antriebstechnologie nicht teurer werden dürfe als der Betrieb des Dieselfuhrparks. Und diese Vorgabe habe man mit Wasserstoff-Bussen auch erfüllen können, indem sämtliche landes-, bundes- und europaweiten Fördertöpfe in Anspruch genommen wurden und indem man Wasserstoff in einem besonders effizienten Elektrolyse-Verfahren im Müllheizkraftwerk der eigenen Abfallwirtschaftsgesellschaft produziere. Ein Müllheizkraftwerk steht auch in Leverkusen. „Wäre das nicht auch ein Modell für den Rheinisch-Bergischen Kreis und Leverkusen als Eigentümer der Wupsi?“ fragt der bergische FDP-Chef.