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Ministerin mit Förderbescheid im GepäckSo viel Geld hat Leichlingen noch nie erhalten

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Die Schäden unter der Funchalbrücke, an der die Flut die Verkleidungsplatten abgebrochen hat, werden repariert.

Leichlingen – Einen Koffer voller Geld hatte Ministerin Ina Scharrenbach natürlich nicht im Kofferraum, als sie im Dienst-Audi vor dem Leichlinger Rathaus vorfuhr. Der Bewilligungsbescheid, den sie überbrachte, wog aber trotzdem schwer: 17.355.759 Euro beträgt die Fluthilfe, welche die Stadt am Donnerstag aus dem 30-Milliarden-Fonds von Bund und Land für die Behebung der Schäden erhalten hat, die sie beim Hochwasser im Juli vergangenen Jahres erlitten hat.

Es ist die komplette Summe des vom Rat beschlossenen Wiederaufbauplans für kommunale Gebäude und Infrastruktur, der durch die Bezirksregierung Köln in Gänze bewilligt worden ist. Die Verwaltung hat demnach offensichtlich gut gearbeitet, wie die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bei ihrem Besuch lobte.

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Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach wurde vor dem Rathaus von Bürgermeister Frank Steffes empfangen.

Und sie war schnell: Von fast 200 Städten und Gemeinden in NRW, die wegen der Flut-Schäden Nothilfe beantragt haben, ist Leichlingen unter den ersten zehn, die einen Wiederaufbauplan fertig, genehmigt und finanziert bekommen haben. Von allen Wupper-Anrainern, die vom bergischen Strom überflutet worden sind, ist sie sogar die erste.

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Ein Empfang wie für Brautleute

Entsprechend erfreut stand Bürgermeister Frank Steffes als Empfangskomitee an der Rathaustreppe und wartete auf Scharrenbach, für deren Chauffeur auf dem Parkplatz der ansonsten für Hochzeitspaare reservierte Stellplatz freigehalten wurde. Der Ratssaal, in dem der Förderbescheid von beiden feierlich unterschrieben wurde, war sogar mit den Fahnen der Blütenstadt, der BRD und der EU geflaggt. So viel Geld auf einen Schlag hat Leichlingen schließlich noch nie geschenkt bekommen. Freilich hätte man gerne darauf verzichtet, denn die Wasser-Katastrophe hat Wunden geschlagen, deren Beseitigung noch Jahre dauern wird.

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Der beim Hochwasser zerstörte Kunstrasenplatz in der Balker Aue wird derzeit erneuert.

Was von den Schulen über Sporthallen, Aula, Rathaus und Bürgerhaus bis zur öffentlichen Toilette und der Parkpalette im Brückerfeld alles zerstört worden ist, haben die Ämter, besonders die Gebäudewirtschaft, mit Fördermittel-Manager Sebastian Scholze aufgearbeitet. Ihnen bescheinigte die Ministerin eine „hervorragende Leistung“. „Leichlingen ist voll im Zeitplan, sie sind sehr weit vorne“, sagte sie und erkundigte sich interessiert nach dem Fortschritt bei den Sanierungsarbeiten.

Im Herbst war Ina Scharrenbach erstmals nach Leichlingen gekommen, um sich bei einem Rundgang durch die Innenstadt ohne Medienbegleitung selbst ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen. Jetzt fragte sie nach, wie es mit den Geschäften in der Garten- und Marktstraße aussähe. Und Steffes konnte ihr berichten, dass Lederwarenladen, Sporthandel, Optiker und Friseursalon inzwischen renoviert sind und wieder geöffnet haben, mit dem griechischen Café sogar ein neues Lokal aus der Flut auferstanden ist.

Auch die Verwaltung hat mit den ersten beiden Projekten aus dem 17-Millionen-Programm schon begonnen: Am Sportplatz in der Balker Aue wird der neue Kunstrasen verlegt. Bürgermeister Steffes sagte, die Arbeiten seien „gut im Plan“ und er hoffe, dass der Fußballplatz ab Ende Mai wieder bespielbar sei. Und unter der Funchal-Brücke laufen die Reparaturarbeiten von Baugerüsten aus, die an beiden Wupperufern an den Strom gebaut worden sind. Hier werden die losen Verkleidungen der Versorgungsleitungen entfernt und ersetzt, die beim Hochwasser abgebrochen und zum Teil ins Flussbett gestürzt sind.

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„In Leichlingen machen wir heute mit der Förderung einen richtigen großen Schritt“, erklärte Heimat-Ministerin Scharrenbach, „gemeinsam packen wir an und bauen wieder auf.“ Von den bewilligten 17,4 Millionen entfallen 9,5 Millionen auf die Rettung des Stadtarchivs, das noch im Kühlhaus auf seine Restaurierung wartet, vier Millionen auf Gebäudesanierungen, 2,5 auf die Reparatur von Straßen und Wege und eine Million auf Brückensanierungen.