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„Absolute Bankrotterklärung“Konkrete Beratungen zu Schloss Morsbroich vertagt

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Politische Weichenstellungen für Schloss Morsbroich sollen frühestens im Frühjahr erfolgen.

Leverkusen – In Sachen Museum Morsbroich bleibt es bei vagen Absichtserklärung und einer Vertagung aller konkreten Beratungen ins kommende Frühjahr. Auch der Stadtrat hat am Montagabend nun einem entsprechenden Vertagungsantrag der FDP mit breiter Mehrheit zugestimmt. Allerdings nicht ohne Kritik an dieser Vorgehensweise.

Von einer „absoluten Bankrotterklärung“ sprach Bürgerlisten-Chef Erhard Schoofs. Erst habe Oberbürgermeister Uwe Richrath die Revitalisierung des Schlosses zur Chefsache erklärt, dann sei das Thema wieder bei Kulturdezernent Marc Adomat gelandet und schließlich wieder vertagt worden. „Das Konzept des Museumsvereins wurde in die Tonne gekloppt und alles wieder auf Null zurückgesetzt“, empörte sich Schoofs. Es sei unerträglich.

Ähnlich sieht es die Klimaliste in Gestalt von Benedikt Rees. Schon der städtische Eigenbetrieb Kultur-Stadt funktioniere nicht ohne ständige Zuschüsse, da er chronisch unterfinanziert sei. Der neue Museumsdirektor, Jörg van den Berg, habe inzwischen auch hinreichend deutlich gemacht, dass der Schlossbetrieb ohne mehr Geld auf Dauer nicht machbar sei.

Vom Saulus zum Paulus

Man dürfe jetzt nichts übers Knie brechen, hielt Roswitha Arnold von den Grünen, Vorsitzende des Kulturausschusses, diesem Drängen entgegen. Das Museum solle größere Freiheiten bekommen, die gelte es dauerhaft zu sichern. Im übrigen habe sich Erhard Schoofs gerade wenig glaubwürdig vom Saulus zum Paulus entwickelt, wenn er nun, nachdem er jahrelang aus Kostengründen eine Schließung des Museums gefordert habe, die Kultur für sich entdecke und das Konzept des Museumsvereins propagiere.

Der neue Museumsdirektor in Morsbroich, Jörg van den Berg, soll sich erst einmal einarbeiten.

Die SPD-Fraktion, die eigentlich auf Tempo hatte drängen und über die Betriebsstruktur beschließen wollen, enthielt sich am Ende bei der Abstimmung über eine Vertagung. Die Fraktion hatte sich in der vergangenen Woche abends von van den Berg durchs Museum führen lassen, wobei dieser nach seinen ersten 50 Tagen im Amt des Museumsdirektors seine Vorstellung dargelegt hatte, das Museum zu einem „Ort der Zuwendung“ zu entwickeln: „Jung und Alt müssen irritiert, ihr Interesse, Träume und Fantasien geweckt werden. So kann es zu einem gegenwärtigen Museum werden“, zitiert ihn die SPD.

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Deren kulturpolitische Sprecherin Eva Ariane Koepke forderte einen „Leverkusen-Plan, um das Ensemble Schritt für Schritt aus dem Schlaf zu holen.“ Wenn der Schlosspark erst wieder ganze Familien anlocke, werde der ein oder andere Besucher auch den Weg ins Museum Morsbroich finden. – Nun steht der Wecker also zunächst auf Frühjahr 2022.