- Viele Manforter fordern eine Umbenennung des „Bahnhof Schlebusch“ in „Bahnhof Manfort“.
- Zuletzt wurde ein entsprechender Antrag auf den politischen Weg gebracht.
- Die Mehrheit der Bezirksvertreter stimmte nun für eine Vertagung - die möglichen Kosten sind ihnen zu hoch.
Leverkusen – Die Vertreter des Stadtbezirks III sind sehr skeptisch, was die Umbenennung des Bahnhofs Schlebusch in Leverkusen-Manfort angeht. Nicht, weil Schlebusch dann einen Bahnhof verliere. „Schlebusch hat schließlich nie einen gehabt“, sagt Christoph Kühl von den Grünen, der am Ende als einziger für die Umbenennung stimmen wird.
Das sieht zwar auch der Rest so, scheut aber die Kosten, die von der Deutschen Bahn auf 30 000 Euro beziffert werden. „Die Umbenennung der Haltestelle Chempark hat das Fünffache gekostet“, weiß Bezirksvorsteher Frank Schönberger „aus sicherer Quelle“.
Die Kostenfrage gestellt
Tim Feister (CDU) fragt, was mit den Kosten der Stadt sei, etwa für neue Hinweisschilder. „Der größte Kostenpunkt auf Seiten der Stadt fällt für die Fahrplanumstellung bei der Wupsi an“, sagt Marcel Petermann von der Stadtverwaltung. „Die Wupsi hat die Kosten auf Anfrage der Stadt mit 1000 Euro angegeben.“ Auch da kommt Verwunderung auf. „Als wir einen Fahrplanwechsel für die Saarstraße angefragt haben, wollten die dafür 25 000 Euro haben“, sagt Georg Karl Wollenhaupt.
Auch, dass das Geld aus dem Sozialetat vorfinanziert werden soll, ist den Politikern ein Dorn im Auge. „Das ist ein Unding, gerade in der aktuellen Situation“, sagt Wolfgang Pockrand (SPD) „Wir wissen nicht, was durch Corona noch auf uns zukommt und wir können nicht einfach beliebig die Taschen öffnen, wie der Bund.“
Erst genau kalkulieren
So einigen sich die Bezirksvertreter bei einer Gegenstimme auf folgenden Beschluss: Die Umbenennung soll auf unbestimmt Zeit vertagt werden, und zwar so lange, bis die Stadt sämtliche tatsächlichen Kosten auflisten kann. Die Bahn allerdings werde erst in eine genaue Kostenkalkulation einsteigen, wenn die Stadt die Zahlungszusage gegeben hat, warnt Petermann. Außerdem fordern die Bezirksvertreter, dass Sponsoren vorab gesucht werden, um nicht den Sozialetat belasten zu müssen. Im Bezirk I, zu dem Manfort gehört, wurde der Umbenennung bei einer Gegenstimme zugestimmt. Nun muss der Stadtrat am 1. Oktober entscheiden, welchem Beschluss er folgen will.
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