Sie waren einfach überall zu sehen, die Fans von Bayer 04 Leverkusen. Am Busbahnhof, auf der Straße in Richtung Stadion – überall hatten sie sich am Samstag auf den Weg zur Bay-Arena gemacht, um die Saisoneröffnung ihrer Helden zu feiern.

Der Bereich ums Stadion herum hatte sich in eine riesige Vergnügungsmeile für Familien und Erwachsene verwandelt. Ob Rodeo-Reiten auf einem Fußball, Kampfsport, Torwandschießen, Kinderschminken, Tichtennisball-Werfen, Volleyball oder eine Fotobox, das Angebot war groß und wurde intensiv und gerne genutzt. Überall hatten sich lange Schlangen gebildet und die Menschen warteten geduldig darauf, ein Foto zu schießen, einen Gegner auf die Matte zu schicken oder an einem der Essensstände eine Wurst oder ein Bier zu erstehen.

Zum Auftakt der Saisoneröffnung spielte die U 19 von Bayer 04 gegen die Jugendmannschaft von Alemannia Aachen und schickte sie mit 5:2 souverän wieder nach Hause.

Die Fans, die gekommen waren, um ihre Mannschaft in die neue Saison zu begleiten, hatten viele Geschichten zu erzählen. Alina, die mit ihrer Tochter beim Kinderschminken stand, war durch ihren Sohn zum Fan geworden. „Es war ein tolles Gefühl, als der Verein die Meisterschaft gewonnen hat“, sagte sie. „Mein Sohn hat die Familie zu Leverkusenfans gemacht. Er spielt auch selbst Fußball und war sogar schon als Einlaufkind dabei.“ Während sich die Tochter schminken ließ, deckten sich Vater und Sohn im Fanshop neu ein.

Ein Höhepunkt für die Fans waren gewiss die Meisterschale und der DFB-Pokal. Die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen hatte 2023/2024 Geschichte geschrieben und die Schale erstmals nach Leverkusen geholt. Und das sogar ungeschlagen. „Vizekusen" ist damit vorbei. Ende Mai kam dann sogar der DFB-Pokal dazu.

Dementsprechend groß war das Interesse der Fans an einem Foto mit den Trophäen. Das erforderte eine gut durchdachte Logistik. „Wir werden heute circa 3000 Menschen für ein Foto durchschleusen“, erklärte Phillipp Deipenbrock, der bei der Bayer 04 Leverkusen GmbH für den Vertrieb und fürs Marketing zuständig ist.

„Wir haben Zeitslots vergeben“, erklärte er. „Während dieser Zeiten können sich die Menschen anstellen, um ein Foto zu machen. Der letzte Zeitslot ist heute Abend um 20 Uhr.“ Das Angebot galt allerdings nur für Mitglieder. „Wir gucken immer nach Möglichkeiten, den Mitgliedern das ein oder andere Highlight zu bieten“, erklärte Deipenbrock.

Fotomöglichkeit am Samstag nur für Mitglieder

Und weil die Mitgliederzahlen des Werksclubs zuletzt nach oben geschossen sind, war das schon eine Herausforderung. 62.000 sind es inzwischen, und so ergatterten längst nicht alle eines der begehrten Fototickets. „Wir haben den Zuschauerrekord der letzten Saisoneröffnung bereits gebrochen“, erzählte der Marketingmitarbeiter weiter. „Da waren es 25.000 Fans. Wir sind jetzt auf jeden Fall schon mehr.“

Das Glücksgefühl war Deipenbrock im Gesicht abzulesen. „Es freut uns sehr, dass die Begeisterung aus der letzten Saison, die die Mannschaft so getragen hat, anhält und dass uns so viele Fans direkt zum Start so fantastisch unterstützen“, sagte er.

Es wird weitere Fotomöglichkeiten geben

Für die Fans, die kein Foto machen konnten, hielt der Marketingspezialist noch eine Überraschung bereit. „Es wird bei zukünftigen Spielen weitere Möglichkeiten geben, sich mit dem Pokal und der Schale fotografieren lassen zu können“, versicherte er.

Einer, der das bereits am Samstag geschafft hat, war Daghan Özdemir, der mit drei Freunden aus Krefeld angereist war. Özedmir war noch ganz ehrfürchtig. „Es war ein besonderes, historisches Gefühl, den Pokal fotografieren zu können“, sagte er. Seine Freunde hatte er mitgenommen. „Ich wollte ihnen diesen historischen Moment ermöglichen.“

Der Krefelder ist erst seit etwa drei Jahren Fan der Mannschaft. „Ich habe schon länger Bundesliga geguckt“, erzählte er. „Aber ich hatte keinen festen Verein. Irgendwann bin ich dann mal nach Leverkusen ins Stadion gefahren und es hat mich sofort gepackt“, erzählt er mit lächelndem Gesicht. Seit dem hält er Leverkusen die Treue.

Es war eine friedliche Veranstaltung

Die gesamte Veranstaltung verlief ruhig und friedlich. Für Notfälle stand ausreichend medizinisches Personal bereit. „Wir haben um die 40 Leute hier“, sagte Carolin Benson, Einsatzleiterin des DRK. „Notarzttrupps, Fußtrupps, zwei RTW, zwei KTW, vier besetzte Sanitätsräume.“

Saisoneröffnung

Für Bayer 04 Leverkusen und die Stadt ist nichts mehr wie vorher

Von

Niklas Pinner

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Während die Sprechchöre durch das Stadion klangen und die Mannschaft um einen weiteren Sieg gegen Betis Sevilla (Endergebnis 1:1) kämpfte, wurden die Spielangebote bereits zusammengeräumt. „Eigentlich schade“, sagte eine Oma, die sich mit ihrer Enkelin im Außenbereich befand. „Es hätten bestimmt noch einige Kinder Freude daran gehabt, noch etwas weiterzuspielen.“