Am Samstag wird die Saison von Bayer 04 Leverkusen offiziell eröffnet. In einem Jahr hat sich der Blick auf den Club stark geändert.
SaisoneröffnungFür Bayer 04 Leverkusen und die Stadt ist nichts mehr wie vorher
Davon, was sich in einem Jahr so alles ändern kann, können die Fans von Bayer 04 Leverkusen ein Lied singen. Nach einer Saison als ungeschlagener Meister, DFB-Pokal-Sieger und Europa-League-Finalist geht die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso als einer der oder womöglich sogar als der Topfavorit auf den Titel in die kommende Bundesligasaison. Ein Umstand, der vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre.
Nicht etwa, weil es der Mannschaft sportlich nicht zuzutrauen gewesen wäre. Aber da war ja noch dieses hässliche Wort „Vizekusen“, das wie ein Damoklesschwert mehr als 20 Jahre über Bayer 04 und natürlich auch über seinen Fans hing. Das ist jetzt vorbei. Und das ändert einiges. Und zwar nicht nur für Bayer 04 und seine Fans, sondern auch für die Stadt.
„Wir sind viel enger zusammengerückt, das ist ein anderes Identitätsgefühl. Uns kennt jetzt jeder“, hatte beispielsweise Oberbürgermeister Uwe Richrath gesagt, als sich die Spieler in Goldene Buch der Stadt eingetragen haben. Er verspricht sich davon ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl. Menschen aus 140 Nationen könnten laut Richrath dahinter zusammenfinden.
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Die Feierlichkeiten hatten die Stadt tatsächlich in einen Rausch versetzt. Unzählige, es werden Zehtausende gewesen sein, feierten in der gesamten Stadt. Beim Public Viewing, nach dem Sieg gegen Bremen, als die Mannschaft auch rechnerisch Meister war, und natürlich nach dem letzten Spieltag. So eine Feier hat die Stadt wohl noch nie gesehen. Und wird sie wohl auch nicht mehr.
Die mediale Präsenz hat sich ebenfalls erhöht, insbesondere natürlich in der heißen Phase im April und im Mai. Das ist gut fürs Stadtmarketing. Und vor allem für Bayer 04. Eine Doku auf Amazon Prime über die Saison soll im September zu sehen sein. Das Fußballunternehmen hat inzwischen 62.000 Mitglieder.
Den vermeintlichen Makel, ein Werksclub zu sein, wird Bayer 04 wohl nie ablegen. Das hat auch die vergangene Saison nicht geändert. Denn ein Verein ist die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH rein formal nicht, sondern ein Unternehmen, das zu 100 Prozent der Bayer AG gehört. Die 62.000 Mitglieder sind Teil des „Bayer 04-Clubs“. Aber bei vielen Fußballfans scheint er etwas in den Hintergrund gerückt zu sein.
Bayer 04 nutzt nun die neue Aufmerksamkeit und Beliebtheit natürlich. Im Winter will man eine neue Fanwelt in der Bay-Arena eröffnen, wo die Fans sich mit Bayer-04-Fanartikeln eindecken können und sollen. Das Meistertrikot ist laut dem Werksclub der meistverkaufte Fanartikel für Bayer 04 aller Zeiten.
Offenbar will Bayer die Präsenz in der Stadt an und in der Bay-Arena bündeln. Der Fanshop in der Wiesdorfer Fußgängerzone schließt schon Ende des Monats. Für die Entwicklung der Innenstadt dürfte das allerdings keine gute Nachricht sein, schließlich bringt der Fanshop Publikumsverkehr. Und ob die Fans das so gut finden, wird sich zeigen.
Sicher ist aber, dass die Fans sich auf die neue Saison freuen. So wie es zumindest jetzt aussieht, bleibt die Meistermannschaft größtenteils zusammen. Am Samstag, 10. August, spielt um 13 Uhr zunächst die U19 gegen Alemannia Aachen im Ulrich-Haberland-Stadion. Die Mannschaft von Xabi Alonso trifft um 15.30 Uhr auf Betis Sevilla.
Auf der Piazza der Bay-Arena sollen bei der Saisoneröffnung natürlich auch die Meisterschale und der DFB-Pokal präsentiert werden, Fans können bei vorheriger Terminbuchung Fotos mit den Trophäen machen. Zum Rahmenprogramm der Saisoneröffnung gehören verschiedene Spielangebote, auch die Mannschaften von Männern und Frauen werden vorgestellt. Einlass ist um 13.30 Uhr.
Wie die Stadt Leverkusen mitteilt, stehen wie gewohnt Pendel-, Linien- und Stadtteilbusse zur Verfügung. Die Siedlungsstraßen rund um das Stadion werden etwa vier Stunden vor Spielbeginn gesperrt, die Bismarck-Straße vor dem Stadion zwei Stunden vor Spielbeginn bis zum Anpfiff zwischen der Straße Am Stadtpark und dem Kreisel an der Robert-Blum-Straße. Der Parkplatz unter der Stelze steht nicht zur Verfügung. Alles zur Anreise ist auf der Internetseite der Stadt zu finden. Die Wupsi weist darauf hin, dass Stadionkarten nicht mehr wie bisher als ÖPNV-Tickets gelten. Die müsse man ab dieser Saison vor jedem Spiel auf der Seite der Werkself herunterladen.