Zur vorgezogenen Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar, haben die Parteien in Leverkusen viele Direktkandidaten aufgestellt.
BundestagswahlZwei Polit-Profis und fünf Neulinge kandidieren in Leverkusen

Blick auf das Reichstagsgebäude, den Sitz des Deutschen Bundestags.
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Der auf Februar vorgezogenen Wahltermin hat auch die Parteien vor Herausforderungen gestellt. In viel kürzerer Zeit als üblich mussten sie ihre Kandidatinnen und Kandidaten nominieren. Mittlerweile ist dieser Prozess abgeschlossen. Ein Überblick.
SPD
Karl Lauterbach ist seit 2005 für seine Partei Direktkandidat im Wahlkreis Leverkusen/Köln IV. Der aktuelle Bundesgesundheitsminister holte dort in den vergangenen fünf Bundestagswahlen jedes Mal die meisten Stimmen, zuletzt im Jahr 2021 45,6 Prozent der Erststimmen. Der SPD-Mann ist damit der dienstälteste, für Leverkusen im Bundestag sitzende Politiker. Der gebürtige Dürener hat Medizin studiert, ist 61 Jahre alt, geschieden und hat fünf Kinder.

Karl Lauterbach.
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CDU
Siegmar Heß ist erstmals Direktkandidat seiner Partei für den Bundestag. Der 57-jährige Jurist ist seit Jahrzehnten parteipolitisch aktiv, war um die Jahrtausendwende als sachkundiger Bürger für seine Partei in einem Fachausschuss des Bonner Stadtrates. In Bonn war er bis 2003 auch stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes, bevor er beruflich in die USA ging. Der gebürtige Wermelskirchener ist aktuell Vize-Chef des CDU-Ortsverbandes Köln-Nippes/Mauenheim.
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Siegmar Heß.
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Grüne
Nyke Slawik ist die einzige Frau unter den Direktkandidaten für Leverkusen. Die gebürtige Leverkusenerin Slawik studierte Anglistik und zog bei der Bundestagswahl 2021 über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag ein. Zuvor war sie ebenso erfolglos als Direktkandidatin der Grünen bei der Landtagswahl in NRW 2017 und bei der Europawahl 2019 angetreten. Die 30-jährige Slawik gehört zu den ersten transgeschlechtlichen Frauen im Bundestag.

Nyke Slawik.
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FDP
Rolf Albach kandidiert nach 2017 bereits zum zweiten Mal für die Liberalen in Leverkusen und Köln-Mülheim für den Bundestag. 2017 gelang dem gebürtigen Bonner nicht der Sprung in das Parlament. Der 62-jährige Albach studierte Chemie und arbeitet bei Covestro in Köln-Flittard. Im Kölner Stadtrat ist er umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Seit 2015 ist er Mitglied in der Kommission für Regional- und Strukturfragen des Regionalrates Köln.

Rolf Albach
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Volt

Friedrich Jeschke
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Friedrich Jeschke ist seit 2021 Vorsitzender der Fraktion Die Linke/Volt im Regionalrat Köln. Der gebürtige Aachener arbeitet als Account-Manager der Kommunikationsbranche. Jeschke ist Jahrgang 1983 und lebt seit 2017 in Köln. Jeschke ist nach eigener Auskunft seit 2009 parteipolitisch aktiv und engagierte sich bei den Piraten. Nach einem Intermezzo 2017/18 bei der SPD hat er seine politische Heimat bei den Pro-Europäern von Volt gefunden.
Linkspartei

Vedat Akter
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Vedat Akter ist sachkundiger Bürger für die Fraktion der Linkspartei im Wirtschaftsausschuss des Kölner Stadtrates. Akter hat an der Uni Köln Volkswirtschaftslehre studiert und lebt seit Jahrzehnten in Köln. Akter setzt sich eigenen Angaben zufolge seit vielen Jahren in Nichtregierungsorganisationen für Menschenrechte und gegen Diskriminierung, insbesondere auch migrantischer Menschen ein. Akter ist verheiratet und hat drei Kinder.
AfD

Yannick Noe
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Yannick Noe ist seit der Kommunalwahl 2020 Mitglied des Stadtrates und dort Vorsitzender seiner Fraktion. Der 29-jährige Historiker ist laut eigener Auskunft leitender Angestellter in einer Medien- und Softwareagentur. Der gebürtige Opladener gehört für seine Partei auch der Landschaftsversammlung Rheinland an. In der Vergangenheit fiel Noe durch Kontakte in die rechtsextreme Identitäre Bewegung auf, zu der es in der AfD eigentlich einen Unvereinbarkeitsbeschluss gibt. Noe ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Freie Wähler
Jörg Badura (Jahrgang 1961) tritt als Direktwahlkandidat der 2011 gegründeten Freien Wähler Nordrhein-Westfalen an. Badura stammt aus Munster/Soltau in Niedersachsen und wohnt in Schlebusch. Kommunal- oder landespolitisch ist er bisher nicht in Erscheinung getreten. Bis 2024 arbeitete Badura als Werkschützer. Laut Darstellung der Kreisvereinigung der Freien Wähler setzt sich Badura insbesondere für bezahlbaren Wohnraum und die Unterstützung älterer Generationen ein.
MLPD
Reiner Dworschak (Jahrgang 1954) tritt als Direktwahlkandidat der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands an. Dworschak war bei der vergangenen Bundestagwahl Direktkandidat seiner Partei im Wahlkreis Köln III. Dworschak arbeitete laut eigener Auskunft 30 Jahre lang in einem Troisdorfer Stahlbetrieb, war gewerkschaftlich aktiv und engagierte sich als Betriebsrat.