Fire-Trainer, Rettungswagen und vieles mehr fanden die Besucher am vergangenen Samstag auf dem Parkplatz des Chemparks in Leverkusen vor.
ChemparkEin „Blaulichttag“ der Werksfeuerwehr Leverkusen
Das mit dem „Wasser marsch“ schien der Wettergott falsch verstanden zu haben: Ausdauernd begoss er in regelmäßigen Abständen die Szenerie, die sich bei Tor 11 des Chemparks in Flittard abspielte. Dorthin hatte die Werksfeuerwehr zum so genannten „Blaulichttag“ eingeladen. Auf dem großen Parkplatz tummelten sich ab morgens viele interessierte Besucherinnen und Besucher.
24 Feuerwehrautos standen bereit
Die bestaunten und fotografierten mit Begeisterung die 24 präsentierten Einsatzfahrzeuge, die übers ganze Terrain verteilt waren. Und ob Löschfahrzeug oder Rettungswagen: Überall waren Feuerwehrleute zu finden, die geduldig alle gestellten Fragen zu ihren Fahrzeugen und ihrer Arbeit beantworteten. Als besonderer Programmpunkt wurden Busführungen durchs Werk angeboten. Jede Fahrt dauerte insgesamt gut eine Stunde. Zudem gab es Vorführungen, bei denen den Gästen etwa an einer Puppe gezeigt wurde, wie man einen Menschen reanimiert.
Die Idee für den „Blaulichttag“ stammt unter anderem von Regine Müller, der Social-Media-Managerin der den Chempark betreibenden Firma Currenta. Es war bereits die zweite Veranstaltung dieser Art, bereits im vergangenen Jahr hatte es einen kleineren Vorläufer in allen drei Chempark-Standorten - neben Leverkusen sind das noch Krefeld und Dormagen - gegeben. Der Erfolg, erklärte Müller, sei seinerzeit so enorm gewesen, dass sich das Organisatoren-Team dafür entschieden habe, die Veranstaltung zu widerholen. Diesmal größer und zentraler - in Flittard.
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Fuhrpark beliebt bei Fotografierenden
Ein Beweggrund für die Verantwortlichen von Currenta erklärte Mitorganisator Johannes von Galen: „ Wir möchten den Feuerwehrinteressierten die Möglichkeit geben, die Autos ungestört fotografieren zu können.“ Denn: „Wir bekommen wöchentlich viele Anfragen von Blaulicht-Spottern. Da dachten wir uns, wir laden sie einfach alle zusammen an einem Tag ein und geben ihnen die Möglichkeit ungestört zu fotografieren.“
Das Ergebnis dieser Idee: Besucherinnen und Besucher reisten aus ganz Deutschland an und nutzten die Gunst der Stunde, um beispielsweise das TULF – das besondere Turbinenlöschfahrzeug – oder den Luftmesswagen des Chempark-Standortes zu fotografieren. Neben diesen Fahrzeugen gab es aber auch noch die Klassiker wie den Teleskopmast, die Gerätewagen, verschiedene Löschfahrzeuge und reichlich mehr zu bestaunen. Bereits vor dem offiziellen Beginn standen die ersten Spotter bereit, um alles auf Film und in Fotos festzuhalten. Sie bekamen sogar einen eigens für sie reservierten Platz angeboten, auf dem in regelmäßigem Wechsel unterschiedliche Fahrzeuge, inklusive Blaulicht, präsentiert wurden.Neben den Blaulicht-Spottern nutzten aber auch Feuerwehrleute aus anderen Einheiten die Möglichkeit, sich das Gerät des Chemparks anzuschauen.
Werksfeuerwehr möchte für Sicherheitsgefühl sorgen
Der „Blaulichttag“ fand aber noch aus einem anderen Grund statt: „Wir möchten der Nachbarschaft zeigen, dass wir gut aufgestellt sind, um sie im Notfall zu schützen“, erklärte van Galen. Es sei wichtig, dass sich alle sicher fühlten. Und: „Wir möchten diese Veranstaltung nutzen, um Auszubildende für unsere Ausbildungsberufe zu gewinnen - sowohl bei der Feuerwehr als auch in anderen Bereichen.“
Mitten im Geschehen fand sich auch Frank Hyldmar, CEO von Currenta. Er hatte sich die Arbeitskleidung angezogen und packte beim Fire-Trainer mit an: An dem konnte jeder einmal versuchen, den Umgang mit Feuerlöschern zu üben und ein Feuer zu bekämpfen. Das Angebot wurde, nicht zuletzt von den anwesenden Kindern, begeistert angenommen.
Werksfeuerwehr bemüht sich um mehr Frauen in ihren Reihen
Hyldmar betonte, dass die Werksfeuerwehr des Chemparks besonders den weiblichen Feuerwehrnachwuchs motivieren möchte. „Es wäre wünschenswert, dass mehr Feuern zur Feuerwehr kommen“ sagte er.
Es habe bereits im Januar einen speziellen Frauentag gegeben, an dem sich Interessierte über die Anforderungen für eine Anstellung erkundigen konnten. Im Anschluss hatte die Feuerwehr dann ein begleitetes Training über drei Monate angeboten, um die Interessentinnen für den Aufnahmetest fit zu machen. „Wir möchten die Hemmschwelle für Frauen abbauen“, erklärte Hyldmar diese besondere Vorgehensweise. Übrigens: Die Ausbildung an sich liegt der Werksfeuerwehr ohnehin besonders am Herzen, bildet sie doch auch für andere Feuerwehren aus.
Da die Blaulichttage ein solches Interesse erzeugten, planen die Oranistaorinnen und Organisatoren, die Veranstaltung als regelmäßiges Event zu etablieren. Sie soll in Zukunft abwechselnd in den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefled-Uerdingen stattfinden.