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Zwei Patienten im KlinikumDiese Maßnahmen sollen Corona-Ausbreitung verhindern

Lesezeit 3 Minuten
Corona Krisenstab

In Leverkusen tagt nun täglich ein Krisenstab.

Leverkusen – Das Coronavirus hat nun auch Leverkusen erreicht: Zwei Patienten werden derzeit im Schlebuscher Klinikum behandelt. Am Dienstagvormittag war bekannt geworden, dass sich ein 81-Jähriger aus Leverkusen mit dem Virus infiziert hatte. Er war von einem Aufenthalt in Südtirol zurückgekehrt und Montagabend positiv getestet worden. Der zweite Patient ist ein 58-Jähriger aus Leichlingen. Er war in der Nacht zu Montag in einem „lebensbedrohlichen Zustand“ ins Klinikum eingeliefert worden, so Stefan Reuter, Chef der Infektiologie. Dem Patienten gehe es besser, er befinde sich aber noch in einem kritischen Zustand.

Die Stadt hatte daraufhin einen Krisenstab eingerichtet, zu dem neben dem Oberbürgermeister auch der Umweltdezernent, der Leiter des Gesundheitsamts und Vertreter des Klinikums gehören. Jeden Morgen um 8 Uhr will er sich mit der aktuellen Lage in der Stadt befassen. Noch seien es in Leverkusen recht wenig Fälle, man hoffe, auf diesem Level länger zu bleiben, sagte Martin Oehler, Leiter des Gesundheitsamts. Aktuell befinden sich 60 Personen in Leverkusen in häuslicher Quarantäne, täglich würden bis zu 20 Coronatests durchgeführt. Am Dienstagnachmittag hat der Krisenstab weitere Maßnahmen vorgestellt, um eine mögliche Ausbreitung rasch einzudämmen:

Telefon-Hotline

Alles zum Thema Uwe Richrath

Im Laufe der Woche soll eine Hotline für Leverkusener Bürger eingerichtet werden. Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden geschult und sollen Bürger informieren und Hilfestellungen geben. Das sei eine Maßnahme, „damit hausärztliche Praxen nicht überlaufen werden“, so Umweltdezernent Alexander Lünenbach.

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Diagnostikzentrum

Auf dem Gelände des Klinikums wird ein Diagnostikzentrum aufgebaut. Dort sollen Menschen, die in Verdacht stehen, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben und von ihrem Hausarzt die Empfehlung erhalten haben, sich testen zu lassen, Abstriche machen lassen können. Von dort aus werden die Proben im Labor getestet. Der Aufbau der beiden temporären Container sollen dazu dienen, Corona-Verdachtsfälle von Patienten mit anderen Krankheiten zu trennen, um eine weitere Ansteckung zu verhindern.

Mobiles Test-Fahrzeug

Das Gesundheitsamt der Stadt Leverkusen hat seit Dienstag ein Fahrzeug der Feuerwehr für mobile Tests im Einsatz. Einsatzkräfte der Malteser können somit zu Menschen fahren, die sich aktuell in häuslicher Quarantäne befinden, und von ihnen den Abstrich nehmen. Auch so will man verhindern, dass Menschen, die sich möglicherweise infiziert haben, auf dem Weg zum Arzt weitere Bürger anstecken.

Veranstaltungen absagen

OB Uwe Richrath betonte, man werde sich als Stadt an den Erlass der NRW-Regierung halten. Der sieht vor, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. „Das ist bindend“, so Richrath. Das bedeutet auch, dass Fußballspiele zwar stattfinden, aber nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch die Darts-Meisterschaft Ende März in der Ostermann-Arena wird gestrichen. Alle Mitglieder des Krisenstabs betonten, man wolle zwischen gebotener Vorsicht und Vermeidung von Hysterie agieren. „Wir wollen aber nicht das öffentliche Leben lahmlegen“, sagte Martin Oehler.