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Grünes Licht von Bezirksregierung Currenta darf in Leverkusen wieder mehr Abfall verbrennen

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Luftbild des Bürriger Entsorgungszentrums mit Sondermüllerverbrennungsanlage, Deponie und Klärwerk.

Hier im Bürriger Entsorgungszentrum darf Currenta eine weitere Verbrennungslinie wieder in Betrieb nehmen.

Die Bezirksregierung hat die Wiederinbetriebnahme einer zweiten Verbrennungslinie genehmigt.

Der Leverkusener Chempark-Betreiber Currenta darf fast anderthalb Jahre nach der Explosionskatastrophe in seinem Entsorgungszentrum in Bürrig eine zweite Verbrennungslinie wieder in Betrieb nehmen. Das gab die Bezirksregierung Köln am Freitagabend bekannt.

Nach der Explosion eines Tanks am 27. Juli 2021 und dem anschließenden Großbrand war die gesamte Anlage zur Verbrennung von Sondermüll außer Betrieb genommen worden. Sieben Mitarbeiter starben bei dem Unglück, weitere 31 Personen wurden verletzt. Die erste von vier Verbrennungslinien war im vergangenen Juni schließlich wieder in Betrieb genommen worden – unter strengen Auflagen wie einer begrenzten und sorgfältigen Auswahl von Abfallstoffen, die überhaupt hier verbrannt werden dürfen.

Currenta: Dem Ziel einen Schritt näher

Das Unternehmen hatte im sogenannten Begleitkreis zur Wiederinbetriebnahme der Sondermüllverbrennung stets auf eine möglichst schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb plädiert. Den Konzern kostet es viel Geld, wenn Müll gelagert oder für die Entsorgung an andere Orte transportiert werden muss. Seit Freitagabend ist Currenta seinem Ziel einen Schritt näher.

Die Bezirksregierung hat grünes Licht gegeben, die Verbrennungslinie 4 wieder für die Verbrennung eines flüssigen Abwasserkonzentrats, das nicht in einer Kläranlage behandelt werden könne, zu nutzen, heißt es in einer Mitteilung. Demnach sei diese Linie bei der Katastrophe 2021 nur mittelbar und geringfügig betroffen gewesen.

Grundlage der Wiederinbetriebnahme ist ein Gutachten des Teams rund um den Sachverständigen Christian Jochum, der auf Veranlassung der Bezirksregierung von Currenta beauftragt worden war. Laut der Bezirksregierung komme Jochum „zu dem Schluss, dass gegen die Wiederinbetriebnahme der VA4 keine Bedenken bestehen“. Diese sei „möglich und verantwortbar“. Das Gutachten soll Currenta zufolge „zeitnah“ auf der Webseite des Begleitkreises veröffentlicht werden.

Feuer am 5. Januar ohne Einfluss auf Entscheidung

Kurz vor der Entscheidung wurde nun auch geprüft, ob das Feuer, das am Donnerstag in einem Materialbunker einer anderen Verbrennungseinheit auf dem Gelände in Bürrig ausgebrochen war, einem positiven Bescheid entgegenstehen könnte. Dies ist nicht der Fall, es gebe keine Auswirkungen auf die Verbrennungslinie 4, so die Bezirksregierung.

„Nach Angaben der Fa. Currenta ist die Wiederaufnahme der Abfallverbrennung für den 6. Januar vorgesehen“, schreibt die Bezirksregierung schließlich. Wie Currenta am Samstag auf Nachfrage mitteilt, wurde der Betrieb der Verbrennungslinie 4 am Vortag tatsächlich wieder aufgenommen. Diese stelle „einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Wiederherstellung der Entsorgungssicherheit für die produzierenden Unternehmen im Chempark dar“, sagte ein Sprecher. Die Nachbarschaft des Entsorgungszentrums sei in einem Newsletter über den Schritt vom Unternehmen informiert worden.