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„Die Staatsanwaltschaft ermittelt“So reagiert Lauterbach auf Morddohungen im Netz

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Karl Lauterbach und Kanzlerin Angela Merkel in dieser Woche im Bundestag.

  1. Der Leverkusener Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach arbeitet an einem Corona-Wellenbrecher mit, um die Infektionen in den Griff zu bekommen.
  2. Mit seinen Äußerungen rund um das Infektionsgeschehen im privaten Raum zog er viel Hass auf sich.
  3. Wie er auf die Morddrohungen reagiert, schildert er im Gespräch mit dieser Zeitung.

Der Hass ist erschreckend, der aus jeder Zeile spricht: „Der Vogel soll sterben gehen“, postet ein Chris. Und Rico antwortet: „Kann den mal jemand eliminieren? Der is ja sowas von dämlich.“ Und eine Petra schließt sich an: „Ich hoffe er verlässt bald diese Erde.“ Rene will das noch toppen: „Dieser Bastard soll verrecken.“ Diese Verwünschungen und offenen Morddrohungen gelten dem SPD-Gesundheitsexperten und Leverkusener Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach.

Äußerungen zu Ansteckungen im privaten Raum lösen Hass-Welle aus

Er hatte in einem Zeitungsinterview darauf hingewiesen, dass die meisten Infektionen mit dem Corona-Virus sich aktuell vermutlich im privaten Rahmen ereignen und es deshalb keine Privatangelegenheit mehr sei, wenn Leute in dieser Zeit größere Partys feierten. Bei ruhestörendem Lärm schreite die Polizei ein, obwohl dieser nicht gefährlich, sondern nur ärgerlich sei. Bei solch hoher Ansteckungsgefahr, die die Seuche weitertrage, wegzuschauen, sei unverantwortlich. Was Lauterbach als Attacke gegen die grundgesetzlich gesicherte Unverletzbarkeit des privaten Wohnraums ausgelegt wurde und zu einem Shitstorm sondergleichen führte.

„Es ist unfassbar, was da in den asozialen Medien gehetzt wird“, kommentiert Lauterbach im Gespräch mit dieser Zeitung, was er am liebsten gar nicht zu Kenntnis nehmen würde, es aber doch bewusst tut: „Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits.“ Er stehe mit dem Bundeskriminalamt im Kontakt. Solche Hassbotschaften hätten schließlich mitunter Folgen.

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Lauterbach zeigt sich enttäuscht

Lauterbach ist auch enttäuscht: „Ich habe diese Woche Tag und Nacht daran mitgearbeitet, dass wir einen »Wellenbrecher« hinbekommen, um die Virus-Ausbreitung einzudämmen.“ Wenn es die jetzt beschlossenen Einschränkungen nicht gäbe, könnten Schulen, Betriebe und Geschäfte nicht offenbleiben. „Wir müssen einfach zwischenmenschliche Kontakte um 75 Prozent verringern, egal welche.“ Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel seien er und seine Fachkollegen Christian Dorsten und Michael Meyer-Hermann in ständigem Kontakt, um eine Lösung zu finden. Ein harter Job.