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Ferienaktion in Leverkusen-OpladenNeun Jugendliche bauen ein Segelboot

Lesezeit 4 Minuten
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Das Projekt, in dem das Segelboot gebaut wird, ist für die Jugendlichen kostenfrei.

Leverkusen – Am 7. Juli hat für neun Jugendliche aus dem Jugendhaus Bunker in Leverkusen ein spannendes Ferienprogramm begonnen. Zusammen bauen sie innerhalb von zwei Wochen im Juli und August ein fahrtüchtiges Segelboot. Dabei werden sie von Gerd Martiny, Miriam Gaede vom Jugendhaus Bunker und Florian Hahn, Maler und Lackierer, unterstützt. Dabei arbeiten alle auf ein gemeinsames Ziel hinaus: Im August soll das fertige Boot im Hitdorfer Hafen unter der Begleitung des Hitdorfer Yachtclubs zu Wasser gelassen werden.

Bausatz aus einer Werft

„Die Jugendlichen sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen kommen morgens und die anderen nachmittags. So sind alle bei allen Arbeitsschritten dabei“, erklärt Gerd Martiny. Er leite die neun Jugendlichen bei dem Bootsbau an. Selbst habe er hobbyhandwerkliche Erfahrungen und früher im Jugendhaus Bunker ähnliche Projekte realisiert.

„Den Bausatz haben wir aus einer Bootswerft. Um mir ein besseres Bild von einem Bootsbau zu verschaffen bin ich zur Bootswerft hochgefahren und habe mir so einen Bau angeschaut“, sagt Martiny. Er sei täglich dabei, um den Jugendlichen zur Seite zu stehen. „Ich schätze, dass wir nächste Woche mit dem Hauptteil fertig sein werden. Dann folgen noch drei Tage Lackierarbeit bei Florian Hahn in der Werkstatt und am 21. August wird das Boot schließlich zu Wasser gelassen“, so Martiny.

Die Jugendlichen leisteten eine gute Arbeit und zeigten großes Interesse, sagt Martiny. „Ich bin froh, etwas Sinnvolles mit ihnen machen zu können und ihnen handwerkliches Geschick näher zu bringen. Heutzutage wird das leider viel zu sehr vernachlässigt.“

Der 18-jährige Sylvan wohnt im Jugendhaus Bunker und hat bereits handwerkliche Vorerfahrungen durch eine begonnene Lehre als Tischler. Er freue sich riesig, bei dem Projekt mitwirken zu können, da ihm der Bau des Bootes Spaß bereite und er selbst noch nie auf einem Segelboot gewesen sei. „Das coolste an dem Projekt ist, dass wir das Boot hinterher benutzen können“, sagt Sylvan.

Myriam (20) wohnt ebenfalls im Jugendhaus und hilft beim Bootsbau. „Beruflich kann ich mir zwar kein Handwerk vorstellen, aber als Hobby macht es mir wirklich Spaß. Außerdem mag ich Schiffe“, sagt sie und lacht.

Kostenloses Ferienprogramm

Das Ferienprojekt sei ein kostenloses Angebot und solle handwerkliches Kennenlernen, gesellschaftliche Teilhabe und erlebnispädagogische Erfahrung für die Jugendlichen ermöglichen, sagt Reiner Hilken vom Jugendhaus Bunker.

„Letztendlich ergibt sich auch ein bleibender Wert aus der Aktion: das Böötchen“. Wieder einmal sei die Vernetzung zwischen den verschiedenen unterstützenden Kräften in Leverkusen bewundernswert, so Hilken. Die Aktion „Ahoi! – Wir bauen ein Boot“ konnte durch die Unterstützung des zdi-Netzwerks cLEVer, das für die Bauarbeiten sein Schülerlabor im Probierwerk in Opladen zur Verfügung stellt, realisiert werden. Katharina Baarhs aus dem kommunalen Bildungsbüro und Vertreterin des zdi-Netzwerks ist Begleiterin und Vermittlerin des Projekts. Der Bausatz für das Boot wurde vom Chempark gespendet, und der Hitdorfer Yachtclub begleitet den ersten Segelausflug des Bootes.

Boot wird in Hitdorf getestet

Am großen Tag, an dem das Boot in Hitdorf erstmalig getestet werden soll, stellt der Yachtverein auch weitere Segelboote zur Verfügung. Dabei legen die Yachtclub-Mitglieder Ernst Burandt und Ulrich Mühleis besonders viel Wert auf Sicherheit. Dazu zähle, dass jeder trotz des Tragens einer Schwimmweste richtig schwimmen könne, sagt Burandt. „Wir betreuen auch Jugendsegelgruppen bei uns im Verein. Da die Kinder unheimlich gerne ihre Boote zum Schwanken und Kentern bringen, ist es wichtig, dass sie nicht in Panik geraten und wissen, wie man das Boot hinterher wieder aufrichtet“, erklärt Burandt, der seit zehn Jahren Mitglied des Hitdorfer Yachtclubs ist.

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Um das Boot ins Wasser lassen zu können, müsse man einen „Slip-Wagen“ benutzen, erklärt Ulrich Mühleis. Über diesen könne das über einen Zentner schwere Boot sanft ins Wasser gleiten. „Doch darf man nicht vergessen vorher eine Leine am Boot zu befestigen. Sonst ist es weg“, lacht Mühleis. „Das fertige Segelboot nennt man eine Jolle aus der Kategorie Optimist“, erklärt der erfahrene Segler. Jolle sei ein Sammelbegriff für kleine Segelboote und die Kategorie Optimist das kleinste genormte Segelboot, so Ulrich Mühleis. In dem Boot sei für einen Erwachsenen oder zwei Kinder Platz.