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Flut in SchlebuschAlte Leute hausen jetzt in Containern

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Vor dem Altenheim St. Elisabeth stapelt sich zerstörte Einrichtung. Manche Bewohner leben jetzt im Flüchtlingsdorf.

Leverkusen – Es hat nicht nur das Klinikum getroffen. In derselben Flut-Nacht musste das Altenzentrum Sankt Elisabeth geräumt werden, auch die Seniorenwohnanlage Alt Schlebusch war nicht mehr zu halten. Rund 160 Bewohner und Bewohnerinnen mussten auf die Schnelle ihr Heim verlassen. Doch wohin? Pflegebedürftige seien in der Nacht im Sankt-Remigius-Krankenhaus in Opladen aufgenommen worden, sagt Birgit Scheel vom Betreiber, der Caritas.

Andere habe man in Hotels und anderen Einrichtungen in der Stadt, aber auch in Monheim und Langenfeld unterbringen können. Niemand sei bei der Evakuierung zu Schaden gekommen, „die außergewöhnliche Aktion, auf die keiner vorbereitet sein konnte, verlief ruhig und geordnet“, bilanziert Scheel.

Apathisch in der Flüchtlingsunterkunft

Martina Konrad-Klein jedoch kann kein positives Fazit ziehen. Ihre Mutter habe es schlecht angetroffen. Sie war in der Nacht in eine Flüchtlingsunterkunft in der Waldsiedlung untergebracht worden. Das erfuhr die Tochter e freilich erst am Freitag durch einen Anruf der Caritas. Bei ihrem Besuch dort „bot sich mir ein elendes, nahezu menschenunwürdiges Bild: Die überwiegend dementen Bewohner saßen im Halbkreis vor der Container-Siedlung, sehr viele weinerlich, apathisch und durcheinander.“

Auch ihre Mutter habe die ganze Situation nicht begreifen können. Das Pflegepersonal des Heimes habe sich bemüht, in der Flüchtlingsunterkunft irgendein System herzurichten, um die Bewohner des Altenheimes zu betreuen. Während die Leute vom Küchen- und vom Wäschereiteam des Heimes ihren Jobs nachgingen, machten die Helfer vom Roten Kreuz einen völlig anderen Eindruck auf Konrad-Klein. Das eigentlich zur Unterstützung des Heimpersonals angeforderte Team habe sich an den Bierzelt-Garnituren niedergelassen, Kaffee getrunken und Brötchen gegessen – das gelte jedenfalls für die Zeiten, in denen Konrad-Klein ihre Mutter besuchte: am Samstag von 13 bis 17 Uhr und am Sonntag von 13.30 bis 16.30 Uhr.

Spartanische Ausstattung

Das „Zimmer“ ihrer Mutter „war mit blauen Matratzen, einem Spind und einem Tisch ausgestattet“. In anderen „Zimmern“ habe ein Metall-Feldbett gestanden, manche seien mit bis zu vier Personen belegt worden. Am Samstag sei es dann besser geworden: Die Spedition Niesen brachte die seniorengerechten Krankenbetten aus dem Heim in die Unterkunft, „so dass meines Wissens nun alle Bewohner ein entsprechendes Bett haben“.

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Wann die Bewohner ihr provisorisches Heim wieder verlassen können, ist unklar. Birgit Scheel konnte bis jetzt nur zusichern, dass Angehörige ein paar Dinge des persönlichen Bedarfs aus den Zimmern der Bewohnerinnen und Bewohner abholen können. Martina Konrad-Klein hat davon allerdings nichts: „Meine Mutter war Bewohnerin im Souterrain, sie hat durch das Hochwasser alles verloren.“