Durchgangsverkehr, Schlaglöcher und Gefahr für Fußgänger und Radfahrende werden seit vier Jahren beklagt – trotz eines politischen Beschlusses hat sich bislang nichts geändert.
Gefahrenstelle in SchlebuschPolitischer Beschluss wird seit Jahren nicht umgesetzt
Es war im Jahr 2019, als eine Gruppe von Anwohnern des Freudenthaler Weges einen Bürgerantrag an die Bezirksvertretung III formulierte: Sie beklagten einen immer stärker werdenden Durchgangsverkehr auf ihrer kleinen Straße. Dazu hätten einige Neubauten beigetragen und der Umstand, dass viele vom Stau geplagte Autofahrer den Schleichweg zur Bensberger Straße entdeckt hätten. Noch dazu war der Weg schon im Jahr 2019 in schlechtem Zustand: Schlaglöcher im dünnen Belag, ein nicht befestigter Gehweg, der immer weiter absackt. Dazu die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer auf der schmalen Straße, die auch von vielen Kindern Richtung Waldschule genutzt wird.
Die Bezirkspolitiker haben den Bürgern recht gegeben und wollten helfen. Doch: Knapp vier Jahre später hat der Freudenthaler Weg eher mehr Schlaglöcher, als weniger. Und der Verkehr ist definitiv deutlich mehr, sagt Sabine Neunzig. Die Anwohnerin lässt nicht locker, kontaktiert die Stadt immer wieder per Mail und Telefon. Ohne Erfolg. „Wir wissen einfach nichts, wann hier endlich einmal etwas passieren soll.“
Testphase mehrfach verschoben
Am politischen Willen fehlt es nicht: In der Sitzung der Bezirksvertretung für Schlebusch im Februar 2020 war beschlossen worden, eine Verkehrszählung zu machen und anschließend für sechs Monate eine Einbahnstraßenregelung in Richtung Bensberger Straße zu testen. Dann kam Corona. „Eine Verkehrszählung wäre in dieser Situation nicht realistisch“, urteilte die Stadt. Und ohne Zählung sei der Einbahnstraßentest nicht sinnvoll – schließlich fehlen dann die Vergleichswerte.
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Diese Verzögerung hatte wiederum den Anwohnern der benachbarten Straße am Märchen die Möglichkeit eröffnet, im Juni 2020 ihrerseits mit einem Bürgerantrag zu reagieren – und die Umkehrung der Einbahnstraßenregelung anzuregen. Damit erklärten sich Neunzig und ihr Ehemann Herbert Drinhausen einverstanden. Nun sollte das getestet werden.
Im Dezember 2020 erreichte das Paar dann allerdings ein Schreiben, dass die Einführung der Testphase zwar theoretisch noch möglich wäre, nun aber ja die Baumaßnahmen für das Neubaugebiet zwischen Friedhof Scherfenbrand und Freudenthaler Sensenhammer begonnen hätten. „Durch die Arbeiten wird es zu einem verstärkten Verkehr mit Sattelzügen zur Andienung der Baustelle kommen“, schreibt die Stadt. Wieder nicht repräsentativ. Der Brief der Stadt endete mit: „Da eine andere Andienung der Baustelle nicht möglich ist, muss die Verwaltung die Testphase der Einbahnstraßenregelung für die Zeit der Baumaßnahmen verschieben.“ Und zwar bis ins Frühjahr 2023.
Tatsächlich ist das Neubaugebiet seit Anfang des Jahres fertiggestellt. „Und seitdem ist noch einmal jede Menge Verkehr hinzugekommen“, sagt Neunzig. Alle ihre Anfragen, was denn mit dem versprochenen Einbahnstraßen-Test sei, laufen ins Leere. Nur die Löcher in der Straße werden immer größer. Auch wenn gelegentlich jemand mit einem Eimer Teer vorbeikommt, und die tiefsten Löcher wieder zuschüttet.