Leverkusen – Die Corona-Krise hat es nur allzu deutlich ans Tageslicht gebracht: Schnelles und leistungsfähiges Internet ist mittlerweile unverzichtbar. Wer als Kommune abgehängt wird, ist unattraktiv für Bürger und Unternehmen.
Die Stadt Leverkusen hat sich für das Glasfasernetz, das in Teilen der Stadt seit sechs Jahren ausgebaut wird, nun finanzielle Hilfe beim „Bundesförderungsprogramm Breitband“ geholt. Das Industriegebiet Im Friedenstal ist das erste Areal, in dem nun mit den Fördermitteln Glasfaser verlegt wird. Insgesamt 87 000 Euro kostet die Verlegung, die Summe teilen sich der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Leverkusen kostet das nichts.
Oberbürgermeister Uwe Richrath wies darauf hin, wie wichtig es sei, solche weißen Flecken auf der Stadtkarte zu schließen, auch „die, die nicht ganz so wirtschaftlich“ sind, wie eben kleinere Industriegebiete.
Der erste Schritt ist gemacht: Die EVL hat bereits im Mai begonnen, 300 Meter Glasfaserkabel zu verlegen. Die Arbeiten sollen im Winter fertig sein, sodass 13 Betriebe von einer Leitung mit einer Geschwindigkeit von 1 Gigabit/Sekunde profitieren können – wenn sie es zahlen wollen. Sie können bei Netcologne, die das Netz betreibt, auch abgespeckte Pakete wählen. Als Technik wird FTTB-Ausbau verwendet (Fibre to the building), hier wird das Glasfaserkabel bis in die Keller der Gebäude verlegt.
Noch 1500 Anschlüsse sollen folgen
Die Dachdeckerfirma der Brüder Linnesch sitzt Im Friedenstal. Seine Söhne freuten sich, dass es mit dem Ausbau endlich losgeht, sagt Robert Linnesch Senior. Das Industriegebiet ist nicht der einzige weiße Fleck im Leverkusener Stadtgebiet, der noch angegangen werden muss. Noch knapp 1500 weitere Anschlüsse sollen folgen, darunter circa 1300 Privathaushalte, 95 Gewerbetreibende, das Sankt Remigius Krankenhaus in Opladen und 33 Schulen. Meist seien das Grundschulen, da viele weiterführende Schulen bereits an das schnell Netz angeschlossen seien, erklärt Sarah Kotterba, die bei der Verwaltung den Breitbandausbau koordiniert.
Die Privathaushalte, die beim Glasfaser noch nachziehen müssen, seien über das gesamte Stadtgebiet verteilt, sagt Sarah Kotterba. Schwerpunkte seien aber Hitdorf mit der Hitdorfer Straße, Steinbüchel und Hummelsheim.