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Glosse zur BundestagswahlEin Fall für drei in Leverkusen

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Die Materialschlacht ist geschlagen. Nun zählen nur noch Wählerstimmen. 

Leverkusen – Schafft er es ein fünftes Mal? Es ist nicht das erste Mal, dass es knapp wird für Karl Lauterbach. Auf einen guten Listenplatz seiner SPD kann er nicht bauen, sondern muss allein das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Leverkusen/ Köln-Mülheim holen.

An Bekanntheit mangelt es ihm nicht. Keine Talkshow in diesen pandemischen Zeiten, in denen der Harvard-Professor mit dem rheinischen Singsang nicht als Epidemiologe auftrumpfen konnte, Respekt und Anerkennung für sein Engagement erfuhr, aber auch unglaublichen Hass vonseiten der Corona-Leugner und Impfgegner auf sich zog . In seiner eigenen Partei ist er umstritten, zum Bundesvorsitzenden hat er es nicht gebracht, aber er hat als Gesundheitspolitiker Standvermögen gezeigt. Wird sich das für ihn auszahlen?

Auch mal Klartext

Serap Güler hält mit Charme und klaren Positionen dagegen. Die muslimische Christdemokratin, die als NRW-Staatssekretärin für Integration ihr wichtige Themen bewegen kann, gilt als enge Vertraute Armin Laschets, die – anders als ihr Mentor – auch mal Klartext in Richtung Rechtsausleger raushaut.

Alles zum Thema Armin Laschet

So im Fall Maaßen, dessen CDU-Kandidatur sie trocken kommentierte: „Ihr habt echt den Knall nicht gehört!“ Eigentlich über Listenplatz 8 in NRW gut abgesichert, gilt der nun nicht mehr so bombensicher, seit die Union in den Umfragen heftig schwächelt.

Besser abgesichert und daher deutlich entspannter im Wahlkampf geht die Grüne Nyke Slawik in die Wahl. Als Transidente surft sie sowohl auf der LGBTQ-Welle als auch auf der Fridays-for-Future-Bewegung. Listenplatz 11 macht ihren Einzug in den Bundestag ziemlich sicher, auch wenn die Grünen erst auf Platz drei ins Ziel kommen sollten.

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Im Wahlkampf haben sie sich sichtlich bemüht, Leverkusen und Köln unter einen Hut zu bekommen und überall präsent zu sein, mal erfolgreich, mal nur von der eigenen Gefolgschaft bemerkt. Zwei Bundestagsabgeordnete sollte Leverkusen ab dem Herbst wieder haben, wenn es gut läuft drei. Diese müssten endlich Druck machen – für Leverkusen und vor allem gegen den Autobahnausbau.