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Leverkusener Info-MesseHeute wird in Wiesdorf gegen den Autobahn-Ausbau protestiert

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Autobahnkreuz leverkusen, A1, A3 . Foto: Ralf Krieger

Die Autobahnen sollen ausgebaut werden: Anwohner müssen dafür enteignet werden.

Heute ab 16.30 läuft die Demo gegen den Autobahnausbau an der Wiesdorfer Bürgerhalle. Die erste Infomesse für die Anwohner ist schon gelaufen.

Bei der Demonstration gegen die Autobahnpläne des Bundes am heutigen Nachmittag um 16.30 vor der Bürgerhalle in Wiesdorf sollen neben dem Oberbürgermeister Uwe Richrath noch zwei weitere Redner auftreten: der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz und die streitbare Ratsfrau Gisela Kronenberg. Das Bündnis „Keinen Meter mehr“ hofft auf möglichst viele Teilnehmende; eine Demonstration wurde offiziell angemeldet.

Am Montagabend lief bereits Teil eins der Infomesse der Autobahn GmbH, zu dem ausschließlich Anwohner der Autobahn 3 eingeladen waren, die mit Enteignungen rechnen müssen, wenn sie ihre Grundstücke nicht freiwillig abgeben. Am Dienstag steht die Messe in der Bürgerhalle allen offen.

Im Grunde, so das übereinstimmende Fazit mehrerer Beteiligter, habe es nicht viel Neues gegeben. Und wenig Konkretes. Anwohner hatten sich genauere Informationen zu Bauplänen und den Grundstückszuschnitten erhofft, sie seien aber enttäuscht worden. Die Anwohnerin Marlene Geilen vom Erlenweg sagte, es habe stets nur geheißen: „Das prüfen wir noch“. „Gegenüber der Informationsveranstaltung von vor zwei Jahren haben wir kaum etwas Neues erfahren“, sagt Frau Geilen, „wir sind genauso schlau wie vorher.“ Auch das Verkehrsaufkommen nach Fertigstellung der Brücke solle noch einmal neu geprüft werden.

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Ein anderer Anwohner äußerte die Vermutung, dass die Planer selbstverständlich schon mehr wissen müssen, er habe das Gefühl, dass die Autobahn mit ihren Informationen gegenüber den Betroffenen aber hinter dem Berg halte, die Planungen müssten schon detaillierter sein, nimmt er an.

Niemand hat was gegessen

Die Autobahn GmbH habe genau geprüft, wer in die Anwohner-Veranstaltung hineinkommen durfte, Ausweise wurden geprüft: Eigentlich waren nur vom Ausbau direkt Betroffene zugelassen, aber jeder durfte eine Begleitung mitbringen.

INFOMESSE A1

Bild einer Infomesse von Straßen NRW im Jahr 2018.

Es gab zu essen und zu trinken, aber das habe niemand angerührt, sagt eine Teilnehmerin.

Die Autobahn GmbH will die Anwohner davon überzeugen, dass sie nach dem Ausbau besseren Lärmschutz bekommen. Das will die Behörde an manchen Stellen mit bis zu 14 Meter hoch aufragenden Lärmschutzwänden über Grundstücksniveau und neuen Fenstern erreichen. Zum Teil müssen die Anwohner wegen des Ausbaus enteignet werden, Gärten werden erheblich verkleinert, Nebengebäude müssen wegfallen, in manchen Schlafzimmern sind die Lärmwerte nur bei geschlossenen Fenstern zu erreichen. Bisher ist noch kein Anwohner an die Öffentlichkeit getreten, der mit dem Ausbau zu diesem Preis einverstanden wäre.