Leverkusen – Die nicht enden wollende Pandemie bleibt nicht ohne Effekt auf die Erwartungen der Unternehmen. Das zeigt die jüngste Umfrage der Industrie- und Handelskammer. Eva Babatz, Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg, berichtete am Dienstag von einem Index-Rückgang von 9,5 auf nur noch 2,3 Punkte. „Das ist schon erheblich.“
Während in der sonst von der Pandemie nicht so stark betroffenen Industrie inzwischen die hohen Energiepreise und Lücken in den Lieferketten drücken, sind Einzelhandel, Gastronomie und Eventbranche „unsere ganz großen Sorgenkinder“. Im Handel seien die Umsätze gegenüber der letzten Phase vor der Pandemie um rund 25 Prozent zurück gegangen, so Babatz mit Blick auf Januar 2020.
Bewältigung der Flut ist schwer
In Opladen und Schlebusch fielen zusätzlich die Effekte der Juli-Flut ins Gewicht, hat Babatz in Gesprächen erfahren. Zwar hätten sich etwa in Opladen viele Vermieter kooperativ gezeigt und seien den Ladenbetreibern entgegen gekommen. Aber das Verfahren, mit dem die Flutopfer an staatliche Entschädigungen kommen sollen, sei überaus kompliziert – die Hilfe dabei durch die IHK sei sehr stark in Anspruch genommen worden. Das größte Problem für viele Betroffene sei gewesen, an einen Sachverständigen zu kommen. „Da haben viele die Nerven verloren“, so Babatz.
Große Hoffnungen ruhten etwa in Opladen auf die für den 10. März avisierte Wiedereröffnung des Rewe-Marktes an der Düsseldorfer Straße. Die Innenstadt sei auf solche Magneten einfach angewiesen, sagte IHK-Chefin.Der seit Jahren beobachtete Mangel an Fachkräften sei nun überall angekommen, „auch in den Bereichen, in denen man das noch nicht kannte“, sagte Babatz.
Die Zuversicht lässt nach
Die Lage der Unternehmen hat sich leicht verbessert. 46 Prozent (zuvor 44) melden eine gute Geschäftslage, 18 Prozent (davor 19) eine schlechte. Die Zuversicht hat aber deutlich nachgelassen. Nur noch 14 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage verbessern wird. Bei der vorigen Umfrage waren es noch 21 Prozent. Fast ein Viertel erwartet eine Verschlechterung, rund zehn Prozent mehr als zuvor. Auch die Bereitschaft zu Investitionen hat abgenommen: Rund 28 Prozent wollen mehr ausgeben, sieben Prozent weniger als bei der vorigen Umfrage. Und mit 19 planen zwei Prozent mehr mit geringeren Investitionen.
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