Leverkusen-Opladen – Was für ein großes Glück für die Altstadtfunken Opladen: Am Donnerstag und Freitag hatten die Stürme „Xandra“ und „Zeynep“ in der Stadt noch für mächtig Wirbel gesorgt. An eine Außenveranstaltung mit Tanz, Musik, netten Gesprächen wäre da nicht zu denken gewesen. Doch am Samstagvormittag liegt dann herrlichster Sonnenschein über dem Funkenturm.
200 Gäste feiern nach 2G-Kontrolle
Der traditionelle Funkenappell findet sonst am ersten Samstag nach den Heiligen Drei Königen im Januar in der Opladener Fußgängerzone statt. Die Omikron-Welle hatte jedoch alle Pläne zunichtegemacht. Am 11.11. feierten die Funken noch die Sessionseröffnung, dann gab es einen einzigen Auftritt – und im Verein jede Menge Corona-Infektionen.
„Ich freue mich sehr, dass wir in diesen schwierigen Zeiten unsere Tradition leben können“, sagt Funkenpräsident Harald Spanner nun vor gut 200 Gästen, die nach 2G-Kontrolle im Freien vor dem Funkenturm endlich wieder feiern können, ohne Maske, dafür mit Kölsch und frischen Crepes.
Letztes Jahr konnte der Zustand der Truppe von Kommandant und Funkenspieß nur digital in einer Videokonferenz inspiziert werden. Jetzt marschiert das Korps unter Applaus endlich wieder auf eine Bühne, es herrscht eine herzliche Stimmung, die Sonne hilft dabei, die fröhlichen Gesichter der vielen Besucherinnen und Besucher auch von anderen Karnevalsgesellschaften sowieso.
Funken-Präsident: „Ein unbeschreibliches Gefühl“
„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Präsident Spanner später neben der Bühne, merklich erlöst, dass jetzt auch einmal was gut funktioniert hat, nachdem die Pandemie so oft dazwischen gekommen war.
„Als wir einmarschiert sind, hätte ich heulen können. Hier zu stehen, die Leute zu sehen, gemeinsam etwas zu trinken, alle haben Spaß, quatschen, du hörst die schöne Musik, die Sonne scheint, schöner kann sich ein Karnevalist das gar nicht vorstellen.“
Regimentspfarrer Heinz-Peter Teller gibt den geistlichen Rahmen, Prinz Marijo I. gibt sich die Ehre. Das Kinder- und Jugendtraditionskorps tanzt, einige Funken werden befördert, andere feiern jecke Jubiläen – Norbert Roß ist jetzt seit 44 Jahren Mitglied, Dieter Dinnendahl hat noch elf Jahre mehr auf dem Buckel. Dann tanzt die Mädchengarde unter Kommandantin Annika Schwenke und großem Applaus. An diesem Samstag, bei Sonnenschein, kühlem Kölsch und selbstgemachten Eierlikör, ist fast wieder alles wie sonst.