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KlimaschutzWie Leverkusen am Wärmeatlas arbeitet

Lesezeit 3 Minuten
Die WGL-Zentrale abends, mit Licht im obersten Stockwerk

Auch für die Wohnungsgesellschaft Leverkusen ist der Leverkusener Wärmeatlas enorm wichtig.

Die Heizungsdaten werden gerade zusammengetragen. Am Mittwoch, 26. Februar, gibt es die erste digitale Sprechstunde.

Die Daten werden gerade erst zusammengetragen, aber soviel ist absehbar: Leverkusens Fernwärmenetz wird in den nächsten Jahren größer werden als 120 Kilometer. Das dürfte für viele Hausbesitzer eine gute Nachricht sein, denn einfacher kann man seine Heizung nicht umweltfreundlicher machen.

Wie die Gebäude in der Stadt künftig geheizt werden, wird seit Jahresbeginn ermittelt: Die Stadtverwaltung hat die Berater der Soptim Business Consult und das Gas- und Wärmeinstitut aus Essen damit beauftragt, die kommunale Wärmeplanung auszuarbeiten. Die muss für eine Stadt in der Größenordnung von Leverkusen bis spätestens 30. Juni 2026 stehen. Der Plan wird beschreiben, wie fossile Energieträger – vor allem also Öl und Gas, hier und da auch Kohle – durch erneuerbare ersetzt werden. Ohne diese Umstellung kann Deutschland sein Ziel nicht erreichen, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Da im Wärmesektor mehr als die Hälfte der Energie verbraucht wird, ist die Umstellung dort extrem wichtig.

Im Sommer 2026 muss Leverkusens Wärmeatlas fertig sein

Und sie ist komplex. Den einen großen Wurf wird es nicht geben, unterschiedliche, klimafreundliche Heizsysteme müssen kombiniert werden. Wie das im Detail funktionieren kann, wird man im Sommer 2026 im Leverkusener Wärmeatlas nachsehen können. Was dort steht, ist allerdings rechtlich nicht bindend, heißt es aus dem Rathaus: Kein Hausbesitzer muss – wenn denn die alte nicht mehr repariert werden kann – die Heizung einbauen, die im Wärmeatlas verzeichnet ist. Allerdings muss er sich an die Regeln des Gebäudeenergiegesetzes halten.

Im Rathaus ahnt man, dass eine beinahe flächendeckende Umstellung der Heizungen jede Menge Fragen aufwirft. Deshalb gibt es zur kommunalen Wärmeplanung einiges zu lesen auf der städtischen Internetpräsenz: https://www.leverkusen.de/stadt-entwickeln/umwelt/kommunale-waermeplanung

Damit soll es aber nicht getan sein. Regelmäßig soll es digitale Sprechstunden geben, die erste ist auf Mittwoch, 26. Februar, 17 bis 18.30 Uhr terminiert. Sprechstunde deshalb, weil die Stadtverwaltung die Wärmeplanung nicht nur vorstellt, Bürgerinnen und Bürger können auch Fragen stellen. Wie man in die digitale Veranstaltung kommt, werde noch bekanntgegeben, hieß es jetzt. Wer im Vorhinein Fragen hat, kann sie dem Ressort Mobilität und Klimaschutz in der Stadtverwaltung zuleiten. Das geht am besten per E-Mail: 31-klima@stadt.leverkusen.de

Die Themen würden gesammelt und in der Sprechstunde behandelt. Wer dann keine Zeit hat, könne mit einer schriftlichen Antwort rechnen, heißt es im Rathaus.

Die Datengrundlage für den Wärmeatlas trügen die Planer aus Angaben der Energieversorgung Leverkusen, der Rheinischen Netzgesellschaft, des Entsorgers Avea und der Bezirksschornsteinfeger zusammen, heißt es bei der Stadtverwaltung. Die Daten würden natürlich gemäß der einschlägigen Schutzverordnungen behandelt. Auf dem Ist-Zustand baut eine Potenzialanalyse auf, aus der dann die Zielszenarien abgeleitet werden. Die gibt es dann für jedes Leverkusener Quartier. Am Ende stehen Empfehlungen, wie die Ziele erreicht werden können. Ganz konkret, Haus für Haus.