Gebäude erweitertKlinikum bekommt fünf Kreißsäle - mit „Wohlfühlatmosphäre“
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Fünf Kreißsäle, Wohlfühlatmosphäre für Eltern, Wassergeburten: Im erweiterten Gebäude des Klinikums zieht die Frauenheilkunde ein.
Welche Abteilungen darüber hinaus das Gebäude "1L" beherbergen wird und wie die Organisatoren die Corona-Situation mit eingeplant haben, erfahren Sie bei uns.
Auf dem staubigen Bauhof sind Stehtische aufgestellt, zwischen denen ausgezogene Zollstöcke liegen. Am Klinikum Schlebusch wurde am Mittwoch Richtfest gefeiert: Ein erweitertes Gebäude namens „1L“ wird hier in Schlebusch unter anderem neue Kreißsäle, Herzkatheterlabore und neurologische Spezialambulanzen beherbergen.
Geplant wurde alles auch unter Corona-Gesichtspunkten: Im Klinikum ist man sich einig, dass sich die Bürger auch in Zukunft auf die neuen Bedingungen einstellen müssen. „Es wird auch noch Covid-20 und auch -24 geben“, prognostiziert Prof. Dr. Peter Schwimmbeck, Direktor der Medizinischen Klinik 1. „Diese Zukunft müssen wir meistern.“ So bedenkt man bei der Aufteilung der neuen Räume, des zukünftigen „Gebäude 1L“, auch Raum für Abstände bei der Behandlung und in den Wartebereichen.
Seit September vergangenen Jahres wird gebaut, im September 2021 soll der Bau fertiggestellt sein, pandemiebedingt um drei Monate verschoben. „Auf höchstem Niveau der Sicherheit“ werden sich in „1L“ demnächst im ersten Stock die Frauenheilkunde und Geburtshilfe befinden, im zweiten Stock die Kardiologie und im dritten Stockwerk die Neurologie. Das sind insgesamt gut 5 600 Quadratmeter teilsanierte und neu realisierte Fläche bei einem Investitionsvolumen von 22,5 Millionen Euro.
Seit zwölf Jahren entwickelt die Klinikleitung die Idee für den Neubau, eine lange Zeit der Zwischenlösung. „90 000 Babys haben wir in der Zeit auf die Welt gebracht“, erzählt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums. Bald können die fünf neuen Kreißsäle in Betrieb genommen werden. Sie sollen eine Wohlfühlatmosphäre bieten, die nicht mehr an Krankenhaus erinnert. „Die Mutter soll sich im Grunde genauso wohl fühlen und fallen lassen können, als ob sie in ihrem eigenen Wohnzimmer wäre. Gleichzeitig hat sie bei der Geburt ihres Kindes die maximale Sicherheit eines Perinatalzentrums im Background“, sagt Prof. Dr. Kubilay Ertan, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Auch Wassergeburten werden möglich sein. Kreißsaal Nummer 4 wird dabei der städtischen Fußballmannschaft gewidmet.
Das zweite Stockwerk wird von Prof. Schwimmbeck vorgestellt: Er bekennt, er habe am liebsten Beton mitgießen wollen. Die Vorfreude ist dem Leiter der Kardiologie sichtlich anzumerken: drei neue Herzkatheter-Messplätze sind im neuen Gebäude untergebracht, darunter ein Raum, der als Hybrid-Operationssaal ausgebaut wird. In Zukunft könne man am Klinikum mehr ambulante Behandlungen übernehmen und die Wartezeiten für die Patienten verkürzen. Für das „Herzteam“ entsteht ein Raum, um schwierige Fälle zu besprechen und sich auch mit Abständen auszutauschen.
Dr. Hans-Ludwig Lagrèze und sein Team sind für das Gehirn und das Nervensystem zuständig und erhalten Räume im obersten Stock des hell gestalteten Baukörpers.