Wie die Leverkusener Fahrradlobbyisten das Stadtradeln bewerten.
StadtradelnADFC Leverkusen kritisiert fehlende Politiker

Der ADFC war selbst vom Rathaus in Wiesdorf ins Stadtradeln gestartet.
Copyright: Dominik Scholz
Als die Beteiligten das diesjährige Stadtradeln vorstellten, hatte der ebenfalls anwesende ADFC-Vorsitzende Kurt Krefft ein Anliegen. Er erhoffe sich, dass dieses Mal mehr Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker an der Aktion beteiligen, sagte er damals. Jetzt, wo die Aktion vorbei ist, muss Krefft feststellen: Die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger haben offenbar nicht auf ihn gehört. Zehn Politikerinnen und Politiker haben sich angemeldet.
Nicht dabei waren nach Kreffts Rechnung 71 Vertreterinnen und Vertreter aus den politischen Gremien. Der führende Leverkusener Vertreter der selbst ernannten Fahrradlobby ADFC zieht daraus ein hartes Fazit: „Der ADFC Leverkusen konstatiert, dass der größte Teil der Leverkusener Politikerinnen und Politiker an der Umsetzung des Mobilitätskonzept 2030+ und an der Dringlichkeit der Verkehrswende wohl wenig Interesse zeigt.“
Beim neunten Stadtradeln haben die 2125 Mitwirkenden aus Leverkusen insgesamt 75 Tonnen CO₂ eingespart, indem sie in 112 Teams insgesamt 450.994 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt haben. Die Firma Lanxess war mit 127 Beteiligten dabei, die insgesamt 35.345 Kilometer zurücklegten. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium brachte es mit 174 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf 27.017 Kilometer.
Alles zum Thema ADFC
- Aktiv für den Radverkehr ADFC gründet Kreisverband Oberberg
- Lärmgutachten liegt vor Kommt jetzt Tempo 30 auf der Luxemburger Straße?
- Unfallbilanz des Innenministeriums 2024 gab es in NRW mehr Verkehrstote, aber weniger Verunglückte
- Unfallstatistik Gefahr toter Winkel: So will die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis Unfälle vermeiden helfen
- Autobahn GmbH Leverkusener Rheinradweg ist zu teuer und bleibt gesperrt
- Radreisemesse Tipps für neue Touren in Siegburg
- Rekord Leverkusener Messstellen zählen mehr als 1,3 Millionen Radfahrende
Leverkusen: Schulen sind die heimlichen Gewinner
Krefft hält die Schulen ohnehin für die „heimlichen Gewinner“. 17 Schulen hatten Teams angemeldet, insgesamt waren 848 Schülerinnen und Schüler dabei, 125.633 Kilometer sind zusammengekommen. „Gratulation für diese enorme Leistung“, zollt der ADFC-Vorsitzende den Schulteams Respekt.
Beeindruckende Zahlen legte das „Adam Donner Master Racing Team“ vor, das nur aus zwei Leuten bestand. Aber jeder von ihnen legte etwa 1668 Kilometer zurück. Das macht 3337 Kilometer für das Zwei-Leute-Team. Der Tagesschnitt lag bei 79,4 Kilometern.
Laut Umweltbundesamt werden durch jeden Kilometer, den jemand mit dem Fahrrad statt mit dem Auto fährt, 166 Gramm CO₂ eingespart. Somit seien natürlich die wirklichen Gewinner der Aktion „die Umwelt, die Natur, das Klima und wir alle“, bewertet Krefft.
Der Leverkusener Stadtradel-Rekord liegt bei 473.241 Gesamtkilometern aus dem Jahr 2023. Bis heute Bestand hat laut Krefft seit 2016 der Rekord mit den meisten zurückgelegten Kilometern pro Kopf: 265. 2019 haben die meisten Teilnehmer beim Stadtradeln in Leverkusen mitgemacht, nämlich 3057.