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„Jenseits der Ngong Berge“Leverkusener Autorin schreibt über Widersprüche der Tania Blixen

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Maren Gottschalk. (Archivbild)

Maren Gottschalk (Archivbild)

Maren Gottschalk hat ein neues Buch herausgebracht. Es ist eine Romanbiografie.

Maren Gottschalk hat ein neues Buch herausgebracht. Auf 470 Seiten widmet sich die Leverkusener Autorin, Journalistin und Historikerin in „Jenseits der Ngong-Berg“ Tania Blixen. Blixen, geboren als Karen Christence Dinesen, war eine 1885 geborene dänische Schriftstellerin. Siebzehn Jahre lang, von 1914 bis 1931, lebte sie auf einer Kaffeeplantage im heutigen Kenia.

Maren Gottschalk hat schon über viele bekannte Persönlichkeiten geschrieben. Unter anderem über Frida Kahlo, Sophie Scholl oder Margarete Steiff. An Tania Blixen habe sie fasziniert, dass sie eine „ungeheure Kraft, das Leben festzuhalten“ gehabt habe. Denn mit Mitte 40 sei sie bankrott, krank und einsam gewesen. Aufgegeben habe sie trotzdem nicht.

Für „Jenseits der Ngong Berge“ hat die Autorin viel recherchiert. Sie entschied sich, das Buch als Romanbiografie zu schreiben. Sie hat also die Biografie von Tania Blixen in einer fiktiven Geschichte untergebracht. So könne sie die Recherche mit Fantasie verbinden und komme so besser an die Menschen heran, über die sie schreibe. Gottschalk sagt aber auch: „Oberste Regel ist allerdings, dass die fiktiven Gespräche, Szene und Gedanken plausibel sein müssen und in den Rahmen, den die Recherche vorgibt, hineinpassen.“

Maren Gottschalk hat einen neuen Roman geschrieben: „Jenseits der Ngong-Berge“.

Maren Gottschalk hat einen neuen Roman geschrieben: „Jenseits der Ngong-Berge“.

Es sei ihr nicht darum gegangen, eine neue Tania Blixen zu erfinden, sondern die historische Person lebendig werden zu lassen. Bei ihren Recherchen musste sich Gottschalk auch mit dem Kolonialismus auseinandersetzen. Denn die Farm, die Blixen 1914 bezog, lagen auf dem Gebiet des damaligen Protektorats Britisch-Ostafrika. „Tania Blixen war Teil der Kolonialgesellschaft, und sie hat davon profitiert“, sagt die Autorin. Sie sei aber auch eine Außenseiterin gewesen und dafür belächelt worden, wenig Distanz zu halten.

Teil der Kolonialgesellschaft

Das sei besonders gewesen: „Deshalb wollte ich einen Weg finden, ihre besondere, menschliche Haltung sichtbar zu machen.“ Und das werde in den Gesprächen mit Ruht im Roman auch thematisiert, auch wenn diese Gespräche 1959 stattfinden sollen: „Dass ein Roman mit dieser Thematik von einem Sensitivity Reader gelesen wird, war für mich selbstverständlich.“

An Blixen schätzt die Autorin die Mischung aus starker Frau, Egozentrik, Warmherzigkeit und Humor. „Sie war großzügig und doch auch schnell gekränkt.“ Immer wieder sei sie überraschend gewesen: „So hat sie die Menschen ihrer Zeit fasziniert und dieser Zauber wirkt bis heute.“ „Jenseits der Ngong Berge“ ist bei Goldmann erschienen und kostet 24 Euro. Die ISBN lautet 978-3-442-31697-7.


Lesung im Museum Morsbroich

Im „Museum Litterale“ stellt Maren Gottschalk am Dienstag, 8. Oktober, ihr soeben erschienenes Buch „Jenseits der Ngong Berge“ vor, einer Romanbiografie über Tania Blixen. Beginn ist um 19.30 Uhr im Spiegelsaal im Museum Morsbroich an der Gustav-Heinemann-Straße 80. Inklusive Imbiss kosten die Karten 25 Euro. Sie sind bei Buchhandlung Gottschalk an der Mülheimer Straße 8 erhältlich. (dre)