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Stadtpark, SkaterBezirksvertreter loben Leverkusener Schüler und kritisieren Verwaltung

Lesezeit 4 Minuten
Wilhelm-Dopatka-Stadtpark.

Die Bänke im Stadtpark sind nicht alle in gutem Zustand.

Die Politiker in der Bezirksvertretung I haben in ihrer Sitzung die Zusammenarbeit der Verwaltung mit ihnen scharf kritisiert.

Für die etwa 870 Schülerinnen und Schüler der Realschule Am Stadtpark und die rund 900 Jungen und Mädchen am Lise-Meitner-Gymnasium ist der Wilhelm-Dopatka-Stadtpark zwischen ihren Schulgebäuden und der Dhünn ein beliebter Ort, sich die Zeit in Freistunden zu vertreiben, mit Freunden zu quatschen oder einfach auszuruhen. Grund genug für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 am Gymnasium, sich in ihrem Kurs Regionalwissenschaften unter der Überschrift „Öffentlicher Raum: Offen für alle“ mal mit dem Zustand des Parks auseinanderzusetzen.

Die Ergebnisse dieses Projektes präsentierten einige der Neuntklässlerinnen am Montag den Politikerinnen und Politikern der Bezirksvertretung I. Wichtigster Punkt: Die Bänke im Park sollten, wo nötig, repariert und modernisiert und am besten mit Behältern für Hundekottüten ausgestattet werden. Wind- und regengeschützte Unterstände im Park haben die Schülerinnen ebenfalls oben auf ihrer Prioritätenliste, um den Aufenthalt im Park auch angenehm zu gestalten, wenn die Sonne mal nicht scheint.

Schüler machen Vorschläge für Stadtpark

Außerdem ist ihnen aufgefallen, dass es im Park an etlichen Stellen doch recht schummrig ist, sobald das Tageslicht weniger wird. Sie plädieren für zusätzliche Laternen, gerade auch am Spielplatz im Park – mit LED-Technik oder als Solarleuchten. Und schließlich halten sie eine Toilettenanlage im Park für nötig.

Was davon umgesetzt werden könnte, angesichts der Haushaltsmisere, blieb naturgemäß offen. Die Bezirksvertreter sagten jedoch zu, sich inhaltlich mit den Vorschlägen zu befassen und bedankten sich mit Beifall für die detaillierten Ideen und das Engagement der Schülerinnen und Schüler für „ihren“ Park.

So angetan die Politikerinnen und Politiker von den jungen Besuchern in der Sitzung waren, so genervt zeigten sie sich über den Umgang der Verwaltung mit ihnen. Die Debatte zur Frage, ob die Verwaltung eine Grünsatzung erstellen soll oder nicht, vertagten die Bezirksvertreter, weil seitens der Stadtverwaltung kein Fachmann Rede und Antwort stehen konnte.

Und als es dann gegen Ende der Sitzung unter Tagesordnungspunkt 21 um die Skateranlage unter der Stelzenautobahn ging, platzte Bezirksbürgermeisterin Michaela Di Padova der Kragen: „Die Verwaltung hat uns bis Ende 2024 ein Konzept versprochen. Sie scheint Informationen zu haben, die sie uns vorenthält. Wir sitzen hier ehrenamtlich und die Verwaltung informiert uns nicht“, sagte sie in gesetztem Ton an die Adresse von Daniel Greger, in der Verwaltung der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle I, und erhielt dafür Beifall von der gesamten Versammlung.

Die Verwaltung scheint Informationen zu haben, die sie uns vorenthält.
Bezirksbürgermeisterin Michaela Di Padova (CDU)

Der Grund des Ärgers von Di Padova lag auf der Hand: Die Skateranlage muss wegen der in einigen Jahren anstehenden Ausbauarbeiten an der A1 verlegt werden. Dazu hatte die Verwaltung der Bezirksvertretung ein Konzept bis Ende 2024 versprochen. Doch das Konzept lag am Montag nicht vor. Auch Informationen, „über welchen Zeitraum wir hier eigentlich reden“ (FDP-Mann Guido Fischer), sprich, wann die Skateranlage spätestens umgezogen sein muss, fehlen bislang.

Greger vertröstete das Gremium im Gegenteil auf das zweite Quartal dieses Jahres. Bis spätestens Ende Juni will sie der Bezirksvertretung nun mögliche neue Standorte für die Skateranlage vorlegen, darunter wohl auch einen in Schlebusch, so Greger. Die Bezirksvertretung vertagte damit die Debatte über die Frage, wo die Skateranlage künftig stehen soll, notgedrungen.


Bezirksvertretung steht zu Quartiersarbeit in Manfort und Alkenrath

Wie zuvor schon der Sozialausschuss lehnte auch die Bezirksvertretung eine von der Verwaltung vorgeschlagene Verringerung der Mittel für die Quartiersarbeit in Manfort und Alkenrath in Höhe von 150.000 Euro ab. Quartiersmanagerin Tanja Deiters hatte zuvor eloquent für die vielfältige Arbeit des Teams geworben, zu dem inzwischen auch mehr als 20 Ehrenamtler gehören.

Zum Sparen bereit zeigte sich die Bezirksvertretung dagegen bezüglich einer Reihe früherer Beschlüsse. So entschied das Gremium, auf zusätzliche Beleuchtung für die Beseitigung eines Angstraums am Neulandpark zu verzichten, keine Müllverdichter anschaffen zu lassen und auch Baumstandorte in der Kolonie II nicht, wie eigentlich beschlossen, sanieren zu lassen. Ersparnis insgesamt: etwa 240.000 Euro.

Zwei neue Spielgeräte für die Kinderspielplätze im Neulandpark und am Erholungshaus will die Bezirksvertretung hingegen weiterhin kaufen lassen. Sie kosten zusammen knapp 49.000 Euro. Geld für die Sanierung des Straßenbegleitgrüns an den Straßen Lingenfeld und Rätherkamp am Ostrand von Wiesdorf soll es nur geben, wenn es nicht aus Leverkusener, sondern anderen öffentlichen Kassen kommt.