In der Schlebuscher Friedenskirche werden Puppen, Zeichnungen und Karikaturen des Künstlers Malchas Cickisvilli gezeigt.
AusstellungDer Zauber des Puppentheaters ist in Schlebusch zu entdecken
Wer dieser Tage die Friedenskirche an der Merziger Straße in Schlebusch betritt und sich nur ein wenig umschaut im Foyer und dem angrenzenden Saal, der dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit entzückt und vielleicht sogar ein ganz klein wenig verzaubert sein. Denn die Kunst des Malchas Cickisvilli, die bis zum 29. Januar dort ausgestellt wird, ist eine, die jeden trifft – und zwar mitten ins Herz. Warum? Weil sie mit Erinnerungen, mit kindlichem Empfinden, mit der Magie des Fantastischen spielt. Malchas Cickisvilli ist so etwas wie der Herr der Puppen. Und noch viel mehr.
Vor 20 Jahren aus Tiflis nach Leverkusen
Der gebürtige Georgier, der seit nunmehr 24 Jahren in Leverkusen lebt, war früher in seiner Heimatstadt Tiflis Regisseur am dortigen Puppenspiel-Theater sowie Leiter der Werkschule für jene Handpuppen, mit denen dort das Publikum regelmäßig – eben – verzaubert wurde. Und auch wenn er das mit dem Theater in dem Moment drangab, in dem er nach Deutschland auswanderte, so blieb die Liebe zu den Puppen doch erhalten. Malchas Cickisvilli trug und trägt sie weiter im Herzen. Und fertigt noch heute Figuren – aus allen Materialien, die ihm dabei so in die Finger kommen: Holz natürlich. Und Plastik. Allgemeine Stoffe. Aber speziell auch Kürbisse, Weinreben, Äste, Shampoo-Flaschen, Creme-Töpfchen, Walnüsse.
Es gibt menschliche Figuren. Es gibt Tiere – Raben, Füchse. Es gibt Märchen-Gestalten wie Pinocchio oder Ali Baba. Und all seinen Puppen ist gemein, dass sie eine ungeheure Wirkung auf den Betrachter und die Betrachterin entfachen: Sie schreien geradezu danach, in die Hand genommen und auf einer Bühne gespielt zu werden, mit den Händen an den Fäden und Gelenken. Wer Malchas Cickisvillis Puppen anschaut, der denkt umgehend an eigene Besuche im Theater. An Filme. An Bücher. Es tut sich eine kleine Welt auf, deren Reiz sich kaum jemand entziehen dürfte.
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Aber das ist ja noch nicht alles. Denn der Georgier, der im Rheinland seine Wahlheimat fand, bedient auch andere Genres der bildenden Kunst: Er zeichnet Figuren und Märchen aus „1000 und einer Nacht“. Er erstellt Cartoons am Computer. Er fertigt Collagen, die Theaterbühnen zeigen mit Vorhang und Kulissen. Und er steuerte Karikaturen für die Kinderbücher der Leverkusener Autorin Hiltrud Meier-Engelen. Kurzum: Malchas Cickisvilli lässt seine Kreativität, seine Fantasie beinahe immer und überall auf alles und jeden übergehen.
Am Ende eines Rundganges durch seine ungewöhnliche Ausstellung mit dem ebenso ungewöhnlichen und daher bestens passenden Titel „Josefine und der Professor“ ist auf wohlige Weise ganz durcheinander ob der zig Eindrücke, die verarbeitet werden müssen.
Am liebsten bei einem Besuch im nächsten Puppentheater. Das zumindest dürfte ein Vorsatz sein, den sehr viele jener Menschen hegen werden, die in den kommenden Wochen in die Friedenskirche kommen.
Die Ausstellung von und mit Malchas Cickisvilli wird am Sonntag, 7. Januar, um 16 Uhr eröffnet. Mit dabei sein werden auch Mitglieder des Jungen Theaters Leverkusen, die sich womöglich einiger der Puppen annehmen werden. Der Eintritt ist frei. Besucht werden kann die Ausstellung mittwochs von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 10.30 bis 12 Uhr sowie nach Absprache unter der Telefonnummer 0171 / 9 37 09 27 oder 0177 / 3 18 75 96.