Helen Efe Doghor-Hötter und Gerd Hötter zeigen ihre Werke im Künstlerbunker Opladen.
Reihe „Zu zweit“Ehepaar macht aus „Schrotthaufen“ Kunst – Ausstellung in Opladen
Schrotthaufen, Porträts, Skulpturen und mehr macht das Ehepaar Helen Efe Doghor-Hötter und Gerd Hötter zu Kunst. Im Zuge der Ausstellungsreihe „Zu zweit“ stellten die beiden ab nächster Woche ihre Werke im Opladener Künstlerbunker aus.
„Die beiden erstellen sehr niveauvolle, qualitativ hochwertige, aber auch originelle Kunst. Jeder, der hier hinkommt, kann sich auf großartige Kunst freuen“, erklärte Harry Plein vom Künstlerbunker. Direkt im langen Flur am Eingang fielen die farbenfrohen, großen, aber auch sehr individuellen Bilder auf. „Wir haben eine Mischung aus unseren Bildern der insgesamt letzten fünf Jahren zusammengestellt“, erklärte Hötter.
Er ist besonders von den sogenannten „Little People“ fasziniert, zu denen er von einem Roman inspiriert wurde. So wisse man nicht genau, wo sie herkommen, wie sie zu interpretieren seien und welche Absichten sie haben. Die kleinen Menschen schleichen sich in seinen Werken zum Beispiel in ein Badezimmer, in einen Garten, zwischen Pflanzen. Und jedes Mal muss man ganz genau hinschauen und sich näher mit dem Werk beschäftigen, um schließlich für sich selbst eine Bedeutung des Bildes herauszufinden.
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Der Künstler bringt auch verschiedenen Abfall auf die Leinwand – das sind seine sogenannten „Schrottbilder“: „Es handelt sich um Abfallprodukte aus der Gesellschaft, die mal funktional waren, es jetzt jedoch nicht mehr sind. Die Schönheit des Schrotthaufens hat mit der Dysfunktionalität seiner Elemente zu tun“.
Als Vorlage für all seine Werke verwendet er eigene Fotografien seiner Familie, Freunde – oder auch Schrott – die er schließlich abwandelt und teilweise auch miteinander vereint. Seine Frau, mit der er schon seit 30 Jahren zusammenarbeitet, greift vor allem die selbstdarstellerische Seite der sozialen Medien auf und, wie die Menschen sich heutzutage selbst inszenieren.
Leverkusen: Verbindung von Mensch und Natur
Von Porträts, über Körperhaltungen bis zu Schattenspielen ist alles dabei. Auch ihre nigerianischen Wurzeln verarbeitet die Künstlerin. In ihrer Heimat habe sie die besondere Verbindung zwischen Mensch und Natur kennengelernt, daher verschmelzen ihre Figuren teilweise mit der grünen Natur.
Ein besonderes Stück ist ihre Skulptur „aghogho“, was übersetzt Freude heißt. Die Skulptur soll zeigen, dass Freude keine bestimmte Form hat, sondern immer wieder veränderbar ist. Ein Alleinstellungsmerkmal sind unter anderem Werke, die sie mit einem Verfahren namens „Carbonotypie“ erstellt hat. Dabei nutzte sie an kalten Wintertagen in ihrem Atelier eine verrußte Ofenklappe als Druckstock.
Die Vernissage der Ausstellung findet am Sonntag, den 10. September, von 11.30 bis 16 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis zum 23. September in Opladen und hat mittwochs, freitags und samstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.