AboAbonnieren

BildungGroße Unterschiede im Unterrichtsausfall an Leverkusener Grundschulen

Lesezeit 3 Minuten
Unterricht an einer Leverkusener Grundschule.

Auch für die 26 Grundschulen der Stadt wurden die Daten für das Schuljahr 2023/24 erhoben.

In Leverkusener Grundschulen fällt weniger Unterricht aus als an weiterführenden Schulen, allerdings musste an einer Schule jede vierte Unterrichtsstunde vertreten werden.

Etwa jede 20. Schulstunde im Land fällt ersatzlos aus – das hat eine Auswertung des NRW-Schulministeriums ergeben. Von den weiterführenden Schulen in Leverkusen lagen einige noch über dem Landesschnitt (wir berichteten). Auch für die 26 Grundschulen der Stadt wurden die Daten für das Schuljahr 2023/24 erhoben, jeweils aufgeschlüsselt in regulären Unterricht laut Stundenplan, Vertretungsstunden in gleichbleibender oder veränderter Lerngruppe, Distanzunterricht und ersatzlosen Unterrichtsausfall.

Unterrichtsausfall

Die höchste Quote an ersatzlosem Unterrichtsausfall hat die Astrid-Lindgren-Schule in Mathildenhof. 4,4 Prozent aller Unterrichtsstunden entfielen im untersuchten Schuljahr. Eine ähnliche Quote wurde für die benachbarte KGS in der Wasserkuhl (4,3) und für die GGS Heinrich-Lübke-Straße (4,2) berechnet. Der Schnitt für Grundschulen in NRW lag bei drei Prozent. Den geringsten ersatzlosen Unterrichtsausfall haben die KGS Remigiusschule in Opladen (0,5 Prozent), die Thomas-Morus-Schule in Schlebusch (0,7) und die GGS im Kirchfeld (1,2). Insgesamt fällt an Grundschule aber deutlich weniger Unterricht aus, als an den weiterführenden Schulen.

Regulärer Unterricht

An der GGS Opladen in der Herzogstraße wurden im untersuchten Schuljahr fast neun von zehn Schulstunden nach Stundenplan gehalten (88 Prozent). Dafür fand hier wenig „Unterricht in besonderer Form“ statt (1,2 Prozent), darunter zählen etwa Projekttage, Ausflüge oder Klassenfahrten. Spitzenreiter hier ist die Hans-Christian-Andersen-Schule in Hitdorf – ganze neun Prozent aller Unterrichtsstunden fanden in besonderer Form statt. Einen hohen Anteil an regulärem Unterricht haben auch die KGS Remigiusschule (86,1), die Theodor-Fontane-Schule (84,7) und die KGS Gezelinschule (84,5).

Vertretungsstunden

Die GGS Herderstraße in Quettingen hat mit 62,2 Prozent den niedrigsten Wert an regulärem Unterricht - und damit auch die höchste Quote an Vertretungsstunden. Mehr als jede vierte Unterrichtsstunde (28,7 Prozent) musste hier im Schuljahr 2023/24 vertreten werden. Während andere Schulen zu einem geringen Prozentsatz die Lerngruppen für die Vertretung auflösen mussten, fand die Vertretung an der Herderstraße aber immer in der festen Lerngruppe statt. Auch an der GGS Dönhoffstraße mussten häufig Kollegen einspringen: Hier fand jede fünfte Unterrichtsstunde nicht in der vorgesehenen Besetzung statt. Deutlich über dem Landessschnitt von 10,2 Prozent lagen auch die Astrid-Lindgren-Schule (19,1 Prozent) und die Don-Bosco-Schule (17,7 Prozent). Sehr wenig Vertretungsstunden weist die Theodor-Fontane-Schule mit nur 5,8 Prozent aus. Auch die KGS in der Wasserkuhl (6,0) die KGS Gezelinschule (6,7) und die GGS Opladen (7,9) liegen deutlich unter dem Landesschnitt.

Auffälligkeiten

Eine leichte Tendenz in Sachen Unterrichtsausfall lässt sich in der Schulgröße feststellen. Die beiden nach Schülerzahlen größten Schulen, die GGS Opladen (540 Kinder) und die KGS Remigiusschule (495 Kinder) haben einen relativ geringen Anteil an ersatzlosem Unterrichtsausfall. Eine Begründung könnte darin liegen, dass bei größerem Kollegium die Chance auf Vertretung höher ist als in einem kleinen. Allerdings haben beide Schulen auch einen deutlich niedrigeren Anteil an „Unterricht in besonderer Form“. Kleinere Schulen, wie etwa die KGS St. Stephanus in Hitdorf (151 Kinder; 7,6 Prozent besonderer Unterricht), die Hans-Christian-Andersen-Schule (164 Kinder; neun Prozent) und die KGS in der Wasserkuhl (221 Kinder, acht Prozent) haben dagegen tendenziell mehr Unterricht abseits des Stundenplans – der mit weniger Kindern möglicherweise einfacher zu organisieren ist.

Dass ein Großteil des Unterrichtsausfalls auf Lehrermangel zurückgeht, versteht sich von selbst. Rund 8000 Lehrerstellen sind in NRW aktuell unbesetzt. Leider führt die Statistik des Schulministeriums nicht auf, wie hoch der Anteil an unbesetzten Stellen in den jeweiligen Schulen ist.