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Neue BahnstadtGeförderte Projekte in Opladen fertig – Beginn im Bahnhofsquartier offen

Lesezeit 4 Minuten
Drei Männer stehen an neu hergerichteten Hochbeeten.

Die NBSO-Geschäftsführer Andreas Schönfeld (M.) und Alfonso López de Quintana (r.) mit dem NBSO-Aufsichtsratschef Paul Hebbel vor den neuen Hochbeeten auf dem Bruno-Wiefel-Platz

Eine neue Stichstraße, ein neuer Spielplatz an einem ebenfalls neuen Gehweg und der halbe Bruno-Wiefel-Platz sind pünktlich fertig.

Die Stichstraße ist schon mal fertig: Direkt südlich angrenzend an den Brückenpark mit dem Aufgang zur Campusbrücke über die Gleise hat die Neue Bahnstadt Opladen GmbH (NBSO) eine kleine Querstraße zwischen Europa-Allee und Bahnallee bauen lassen. Sie grenzt das kürzlich von dem Aachener Immobilien-Unternehmen Tahir Investments ersteigerte Baugelände zum Brückenpark ab und soll einmal Zugang und Zufahrt zu der Wohnbebauung auf dem Areal erleichtern.

Und was die dort geplanten Wohnungen betrifft, sind Andreas Schönfeld und Alfonso López de Quintana, die beiden Geschäftsführer der NBSO, nach ersten Gesprächen mit dem neuen Eigentümer des mehr als 8800 Quadratmeter großen Geländes optimistisch, wie sie bei einem Rundgang durch die Bahnstadt West berichteten. „Die Investoren hinterließen einen guten Eindruck“, so López de Quintana. Tahir Investments wolle hauptsächlich öffentlich geförderten Wohnraum errichten, etwa 80 Prozent der Gesamtzahl der Wohneinheiten, die sich wohl um die 140 bewegen wird. Das Aachener Unternehmen plane auch nicht, die Wohngebäude zu verkaufen, wenn sie einmal fertig sind. „Die wollen Bestandshalter bleiben und selbst vermieten.“ Jetzt muss nur noch gebaut werden. Schönfeld: „Wir hätten es gern so schnell wie möglich.“

Leverkusen: 60 Millionen Euro Förderung in die Bahnstadt geflossen

Die mit Bäumen bepflanzte Stichstraße gehört zu den öffentlich geförderten Maßnahmen an der Infrastruktur in der Neuen Bahnstadt, die sämtlich bis zum Ende dieses Jahres erledigt werden mussten, um das Fördergeld zu erhalten. So lautete die Fristvorgabe der Bezirksregierung Köln. Insgesamt 60 Millionen Euro öffentliches Fördergeld sind in den vergangenen rund 20 Jahren in die Infrastruktur der Neuen Bahnstadt geflossen. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei etwas mehr als 20 Millionen Euro.

Letzte Arbeiten werden entlang des neuen breiten Gehwegs an der Ostseite der Bahnallee zwar noch erledigt und der neue kleine Spielplatz an der Bahnallee ist noch eingezäunt. Handwerker waren am Mittwoch damit beschäftigt, Stahlbügel für das Anschließen von Fahrrädern im Boden verankern.

Ein neuer Spielplatz.

Einen neuen Spielplatz gibt es an der Bahnallee.

Zwischen Bahnallee und neuem Gehweg hat die NBSO einen 5,5 Meter breiten Grünstreifen mit einigen neuen Bäumen einrichten lassen. Das an der Bahnallee weiter nördlich stehende Dutzend alter Platanen profitiert gleichfalls von dem breiten Grünstreifen, weil nun viel mehr Platz ist für ihr Wurzelwerk und zusätzliches Grün unter den Bäumen. „Wir haben mit dem Grünstreifen das Grüne Band nach Norden erweitert, das im Prinzip jetzt vom Henkelmännchenplatz bis zum Busbahnhof reicht“, so Schönfeld.

Etwas weiter nördlich an der Bahnallee verschwand Ende November das letzte Gebäude, das noch an die Vergangenheit der Eisenbahnerstadt Opladen erinnerte. Die NBSO ließ das Bahnselbstanschluss-Gebäude, in dem Signal- und Telekommunikationstechnik der Bahn untergebracht war, abreißen – auch das eine öffentlich geförderte Baumaßnahme. Das Gelände, auf dem einmal der Neubau des Berufskollegs entstehen soll, ist damit von Bebauung frei.

Ein neu hergerichteter Platz mit Bäumen und Bänken

Der Bruno-Wiefel-Platz bleibt einstweilen zur Hälfte fertiggestellt.

Am Bruno-Wiefel-Platz, direkt angrenzend an den Opladener Busbahnhof, laden bald breite und tiefe Holzbänke an zwei großzügigen Hochbeeten künftig zum Verweilen ein. Sieben neu gepflanzte Gleditschien, eine hitzeresistente Baumart, werden hier im Sommer Schatten spenden. Laut Schönfeld ist mit den Hochbeeten im Kleinen ein Prinzip der Schwammstadt realisiert. Regenwasser rund um die Hochbeete verschwindet nicht einfach im Kanal, sondern wird über die Sickerkästen in die Wurzelschicht unter den Beeten geführt, wo es den Bäumen zugutekommt. Der Platz ließ sich allerdings einstweilen nur zur Hälfte ausbauen. Denn die nördliche Platzhälfte wird zunächst noch für die Bauarbeiten am neuen Bahnhofsquartier benötigt. So heißt das Baufeld am nördlichen Ende der Bahnstadt West.

Wann die Bauarbeiten beginnen, scheint nach dem Ausstieg der Stadt als Ankermieter in einer großen Büro-Immobilie im Bahnhofsquartier allerdings offen. Von seiten der NBSO hieß es, der Baubeginn verschiebe sich um ein Jahr auf 2028. Das sei eine direkte Folge der städtischen Entscheidung, aus Geldmangel nicht mit der Verwaltung ins Bahnhofsquartier zu ziehen. Darauf angesprochen teilte die Cube Real Estate GmbH, die die Gebäude im Bahnhofsquartier bauen will, allerdings mit, man gehe trotz der nun nötigen Suche nach einem oder mehreren neuen Mietern für das Gebäude von der bisherigen Planung aus: „Baubeginn des Projektes wird in Abhängigkeit der Genehmigungszeit der Stadt Leverkusen voraussichtlich in 2027 sein.“


Sperrung der Freiherr-vom-Stein-Straße wird aufgehoben

Die monatelange Sperrung der Freiherr-vom-Stein-Straße zwischen Gerichtsstraße und Busbahnhof für den Busverkehr nähert sich dem Ende. Die Straßenverbindung werden spätestens bis zum Fahrplanwechsel der Wupsi am 7. Januar 2025 freigegeben, wenn auch die Absperrgitter um den Bruno-Wiefel-Platz spätestens entfernt werden. Das teilte die Neue Bahnstadt Opladen GmbH mit. Die Busse der Linie, 206, 253 und 255 und die Nachtbuslinie N20 können dann wieder den direkten Weg von der Gerichtsstraße zum Busbahnhof nehmen. (ps)