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Konzert im SchlossparkKöbes Underground hat auch in Leverkusen eine treue Fangemeinde

Lesezeit 3 Minuten
Köbes Underground lockte rund 800 Menschen in den Schlosspark von Morsbroich in Leverkusen.

Köbes Underground lockte rund 800 Menschen in den Schlosspark von Morsbroich in Leverkusen.

Am vergangenen Wochenende spielte die Band Köbes Underground im Park von Schloss Morsbroich.

Stand die Band in ihren Anfangszeiten nur im Karneval auf der Bühne, hat sie sich im Laufe der Jahrzehnte eine treue Fangemeinde erarbeitet. Die Band Köbes Underground lockt längst auch außerhalb der Karnevalszeit die Menschen auf ihre Konzerte.

Das bewiesen sie wieder einmal am vergangenen Wochenende. Rund 800 Zuschauerinnen und Zuschauer versammelten sich am Samstag auf der Wiese hinter Schloss Morsbroich. Die bereitgestellten Biertischgarnituren und Plastiksessel waren schnell besetzt. Manch einer behalf sich mit eigenen Klappsesseln.

Leverkusen: Stimmungsmusik bei sommerlichen Temperaturen

Einige, die keinen freien Sitzplatz mehr ergattern konnten und auch keine eigene Sitzgelegenheit mitgebracht hatten, suchten sich ihre Plätze auf einer Eisenskulptur, die den Schlossgarten im hinteren Bereich ziert. Andere ließen sich auf ihren Jacken in der Wiese nieder. Die Sonne schien über der herrschaftlichen Kulisse des Schlosses, als Köbes Underground die ersten Töne des Songs „Fühlen“ in den frühen Sommerabend schickte.

Es dauerte lediglich wenige Augenblicke und das Publikum stand. Als ausgewiesenes Mitsingkonzert hielte die Konzertorganisation für das Publikum Programmhefte bereit. Auch Eckie Pieper von Köbes Underground animierte die Menschen ausdrücklich zum Mitsingen: „Wenn ein paar Leute schräg singen, klingt das schräg, wenn 800 Menschen schräg singen, klingt das fantastisch.“

Die legendären Kostüme von Köbes Underground fielen an diesem Abend etwas sparsamer ausfallen. Das führt zwar zu kurzzeitiger Enttäuschung, der guten Stimmung konnte das aber nichts anhaben.

Trotz Hitze im Hasenkostüm

Pieper tanzte und sang aus voller Inbrunst, trotze der Hitze im weißen, plüschigen Hasenkostüm. In ihren teilweise politisch-satirischen Texten behandelt die Band aktuell heiß diskutierte Themen, mal auf charmant-ironische Weise, mal mit deutlichen Worten: „Fifa alles Schweine, Fifa ist ein Drecksverein“ ist eindeutig.

Einen kurzen Ausflug in einen holländischen Sprachkursus unternahm die Band in „Rejendroppes“. Die ersten Sätze übten die Musiker mit den Zuschauern. Im gleichnamigen Song nahm die Band den Hype um die Küchenmaschine „Thermomix“ auf die Schippe. Auch das Thema Integration und Willkommens-Kultur wurde in den Liedern „Sandalen und kurze Hosen“, „Türkischer Schützenkönig“ oder „Dönermatador“ auf humorvolle Art besungen.

Die Zuschauer genossen das Konzert in vollen Zügen. Viele langjährige Fans waren angereist, aber im Publikum gab es auch Menschen, die Köbes Underground heute zum ersten Mal hörten. „Es ist toll, besonders das Mitsingen macht Spaß“, sagte eine Zuschauerin, die zum ersten Mal dabei war.

Die Menschen wippten, tanzten und sangen gemeinsam mit den Musikern durch das Konzert und ließen ihren Alltag für einige Zeit hinter sich. Aber sind all die Texte noch zeitgemäß? „Es gibt Themen, die sensibel behandelt werden sollten, aber bei all der Auseinandersetzung um die richtige Sprache sollte der Humor nicht auf der Strecke bleiben.“ war die Meinung einiger Zuschauerinnen und Zuschauer. Und politisch hin oder her: Das Publikum hatte an dem Abend seine helle Freude.