Die Pontonbrücke in Rheindorf ist am Freitag eröffnet worden.
Pontonbrücke geöffnetJetzt geht es in Leverkusen wieder einfacher zum anderen Ufer
Nur zehn Minuten, nachdem die Brücke freigegeben wurde, kam die erste Radfahrerin, die zur Schiffsbrücke in der alten Wuppermündung wollte, um dort etwas zu trinken. Sie wurde leider enttäuscht: Die Saison für die Schiffsbrücke und den Kiosk wird erst im kommenden Frühjahr wieder geöffnet.
Diese Information erhielt die Frau aus erster Hand, denn zur Eröffnung der Pontonbrücke waren hauptsächlich Mitglieder aus dem Schiffsbrücken-Verein gekommen. Darunter der neue Vorsitzende Thomas Holtzmann und die vorherigen Mitglieder Karl Lange und Gabriele Pelzer: „Altvordere“, ohne die es die Schiffsbrücke heute wahrscheinlich nicht in der alten Wuppermündung geben würde.
Oberbürgermeister und Rheindorfer Bürger Uwe Richrath, die Bezirkspolitikerin Michaela die Padova (CDU), Thoman Holtzmann und Sebastian Goronczewski, Projektleiter von Currenta, schnitten symbolisch ein Band durch. Die Brücke war allerdings schon den ganzen Tag frei und nutzbar.
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Ein offizieller Currenta-Vertreter war nicht zu diesem Mini-Festakt am Freitagmittag gekommen, an diesem für Leverkusen nicht unwichtigen Tag. So durfte ausnahmsweise der Projektleiter selbst die Eröffnung vornehmen. Goronczewski ist neben den Grünflächen für die Unterhaltung der Verkehrswege bei Currenta zuständig. 500.000 Euro haben die drei neuen Pontons gekostet, berichtet er.
Zwei Jahre und drei Monate war die Brücke gesperrt. Die Verzögerung erklärte er damit, dass sich die Stahlbauer nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit Angeboten zurückgehalten hätten. Die Pontonbrücke sei aus Duisburger Stahl, nicht aus China – seit dem Desaster mit der Leverkusener Brücke ist das mindestens erwähnenswert, ein Qualitätsmerkmal. Sie ist laut Beschilderung für Fahrzeuge bis sechs Tonnen zugelassen, laut Goronczewski hält sie aber auch mal locker einen Feuerwehrwagen aus, wenn es nötig sei.
Leverkusener Pontonbrücke: früher Bayer AG, jetzt Currenta
Dass für die Pontonbrücke die Firma Currenta verantwortlich ist und nicht die Stadt Leverkusen, die ihre durchs Hochwasser zerstörten Brücken größtenteils länger schon in Ordnung gebracht hat, hat historische Gründe. Das Flussbett der Wupper hat man nur deshalb nach Norden verlegt, weil Bayer seine Sondermülldeponie in der Dhünn- und Wupperaue anlegen durfte.
Bis 2019 gehörte die Pontonbrücke noch Bayer, dann habe Currenta die Schwimmbrücke geerbt, weiß Goronczewski. Meist steht die Brücke auf Stelzen auf einem Betonfundament. Steigt die Wupper an, schwimmt sie auf, steigt das Hochwasser zu stark, wird sie gesperrt.
Die Reparatur habe schon ganz schön lange gedauert, sagte Gabriele Pelzer, jetzt könne man endlich die Schäden abarbeiten, die an der Schiffsbrücke hauptsächlich durch den Stillstand und durchs Nicht-Benutzen entstanden seien. Vandalismus sei dagegen kein Problem gewesen, sagt der amtierende Vorsitzende Holtzmann.
Mit der Sperrung der Brücke nach dem Hochwasser verlor Leverkusen einen großen Freiraum am Rheinufer. Auch war es für die Leverkusener kaum möglich, mal einen Blick auf den Baufortschritt der neuen Rheinbrücke vom Rheinufer aus zu werfen. Das ist jetzt sehr viel einfacher möglich. Allerdings ist der Rheinradweg unter der Rheinbrücke gesperrt.