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WahlenRennen um den Oberbürgermeisterposten in Leverkusen ist eröffnet

Lesezeit 3 Minuten
Noch unter Corona-Bedingungen: Der frisch wiedergewählte Uwe Richrath im September 2020.

Noch unter Corona-Bedingungen: Der frisch wiedergewählte Uwe Richrath im September 2020.

Die CDU Leverkusen hat einen frühen Vorstoß gewagt und bekannt gegeben, wen die Christdemokraten als OB-Kandidaten nominieren wollen.

Eineinhalb Jahre sind es noch, bis die Bürgerinnen und Bürger von Leverkusen über den nächsten Oberbürgermeister entscheiden. Die CDU Leverkusen ist am Mittwoch dennoch vorgeprescht und hat mit Stefan Hebbel ihren Kandidaten präsentiert, der im September auf der Mitgliederversammlung offiziell ins Rennen geschickt werden soll. Damit hat die Partei den Wahlkampf sehr früh eröffnet. Vor der Kommunalwahl im September oder Oktober 2025 – ein genaues Datum gibt es noch nicht – kommt in diesem Jahr auch erst noch am 9. Juni die Europawahl.

Seit 2015 steht Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) an der Spitze der Stadtverwaltung. Mit rund 51 Prozent der Stimmen hatte er den damaligen Amtsinhaber Reinhard Buchhorn (CDU) abgelöst, 2020 setzte er sich in der Stichwahl mit 70 Prozent der Stimmen gegen Frank Schönberger (CDU) durch.

Stefan Hebbel soll für die CDU antreten.

Fraktionschef Stefan Hebbel soll für die CDU antreten.

Richrath hat sich bisher nicht in die Karten schauen lassen, ob er noch ein drittes Mal antreten will. Richrath wäre 64 Jahre alt bei der Wahl, am Ende seiner womöglich dritten fünfjährigen Amtszeit 69. Der Rheindorfer ist bei vielen Leverkusenerinnen und Leverkusenern beliebt.

Britta Meyer, Stadtsprecherin, teilt mit, dass man sich im Rathaus damit derzeit nicht beschäftige. Uwe Richrath mache seine Arbeit sehr gern, habe aber ja noch eineinhalb Jahre Amtszeit und in dieser Zeit sehr viel zu tun. „Erst einmal liegt der Fokus auf der Europawahl“, lässt die Stadtsprecherin ausrichten.

Leverkusen: FDP tendiert zu eigenem Kandidaten

Die Grünen, die mit ihrem Kandidaten Stefan Baake 2020 bei zwölf Prozent gelandet waren, wollen noch keine konkreten Informationen herausgeben: „Wir freuen uns, dass mit Stefan Hebbel nun der erste OB-Kandidat feststeht“, teilt Kreisgeschäftsführer Sven Weiss auf Anfrage der Redaktion mit. Seine Partei fokussiere sich allerdings gerade „voll und ganz auf die bevorstehende Europawahl, denn hier geht es um nichts Geringeres als die Verteidigung unserer Demokratie“.

Die FDP tendiere stark dazu, auch 2025 wieder einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin aufzustellen, sagt die Parteivorsitzende Petra Franke. Es gebe auch durchaus Interessenten, berichtet sie, ohne weiter ins Detail zu gehen. Eine Entscheidung falle aber wohl „nicht vor Herbst“, sagt Franke.

Bei der Bürgerliste ist man sich noch nicht sicher, ob der Verein überhaupt einen eigenen OB-Kandidaten aufstellen will. Der Fraktionsvorsitzende Karl Schweiger sagt, es sei noch sehr lange hin bis zur Wahl. Der Vereinsvorsitzende Horst Müller will erstmal ein Gespräch mit dem CDU-Kandidaten Stefan Hebbel führen, danach will man im Verein entscheiden, ob man mit einem eigenen Kandidaten den Druck erhöht. Müller: „Unser wichtigstes Thema ist, wie er beim Autobahn-Ausbau vorgehen will.“

Da sich der stets von der Bürgerliste geforderte lange Tunnel wohl erledigt hat, ist für die Bürgerliste ein Ausbau-Stopp der Weg. Müller: „Wir wollen die Großbaustelle aus Leverkusen raushalten.“ Über mögliche Kandidaten will man nächste Woche reden. Markus Pott vom Verein Opladen Plus sagt, es sei noch zu früh für das Thema eines eigenen OB-Kandidaten. Im vergangenen Wahlkampf unterstützte der Verein Uwe Richrath. Die AfD teilt mit: „Für uns als AfD steht jedenfalls schon jetzt fest, das wir weder einen OB-Kandidaten Stefan Hebbel noch Uwe Richrath unterstützen können, da wir für einen grundlegenden Politikwechsel in Leverkusen stehen. Stattdessen wird die AfD auch bei der Kommunalwahl 2025 wieder einen eigenen OB-Kandidaten aufstellen“, sagt Kreissprecher und Fraktionsvorsitzender Yannick Noe. Die Fraktion kritisiert die CDU dafür, den Vorschlag vor der offiziellen Wahl verkündet zu haben.