Leverkusen – Emil und die Detektive haben die Ermittlungen aufgenommen. Der Zehnjährige vermutet einen Kurzschluss in dem Smart, das Feuer müsse dann von dessen Motorhaube auf den Kofferraum des Corsa übergesprungen sein. Sophie glaubt eher „dass da jemand gezündelt hat.“ Auch Malte und Merle inspizieren die Lage hinter dem rot-weißen Absperrband genau. Einer meint, ein weißes Stück Stoff gesehen zu haben. „Und das kann nicht aus dem Auto gewesen sein, dann wäre es ja ganz schwarz geworden“, schlussfolgert Emil.
Hohes Pfeifen
Tatsache ist: Um kurz vor fünf Uhr in der Nacht zum Montag ist in der Hannah-Höch-Straße am Leimbacher Berg in Schlebusch ein geparkter Smart in Brand geraten. „Ich habe Lärm gehört und saß direkt aufrecht im Bett“, sagt eine Anwohnerin. Das Geräusch erinnerte sie an das hohe Pfeifen eines ICE, der vor der Durchfahrt an einem Bahnhof warnt. Von ihrem Schlafzimmerfenster aus konnte sie das Feuer sehen, ihr Mann hat die Feuerwehr informiert. „Dann hat es gefühlt unglaublich lange gedauert, bis etwas passiert ist.“
Laut Angaben der Feuerwehr gut zehn Minuten. „Der Anruf ging um 4.55 Uhr ein, um 4.56 wurde Alarm geschlagen und um 5.07 Uhr waren wir vor Ort“, sagt Feuerwehrmann Thomas Kresse. „Das ist ein durchaus guter Wert für das äußerste östliche Stadtgebiet.“ Auch die Besitzerin des ausgebrannten Corsa hörte die Geräusche. „Ich dachte zunächst an Schüsse und ein schreiendes Tier“, sagt sie. Platzende Reifen und entweichende Luft habe sie da wohl gehört, mutmaßt Emil, der bei dem nächtlichen Lärm selbst zunächst an die Müllabfuhr gedacht habe.
Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, ohne, dass Gebäude oder Menschen zu Schaden gekommen waren, alarmierte sie noch das Umweltamt, weil Betriebsmittel der Autos in einen Kanal gelaufen waren. Es handele sich vermutlich um einen Regenwasserkanal, so Kresse.
Zur Brandursache ermittelt die Polizei, auch in Richtung Brandstiftung. Daran glauben die Anwohner, die sich am Vormittag auf der Wiese vor der Brandstelle austauschen. Obwohl viele von den explosionsartigen Geräuschen geweckt wurden und aus ihren Fenstern guten Blick auf die brennenden Autos hatten, hat niemand eine Person in der Nähe gesehen.
Reifen zerstochen
Bei dem Smart, der einer jungen Frau gehört, seien vor kurzem schon einmal alle vier Reifen zerstochen worden, berichtet eine Nachbarin. Die Besitzerin des Corsa vermutet allerdings, dass der Brand ihres Autos kein Kollateralschaden ist – sondern ein Angriff auf sie. Grund könnte ein Nachbarschaftsstreit sein, deswegen habe sie ihr Auto schon extra abseits ihrer einige Meter entfernten Wohnung abgestellt, in einer vermeintlich sicheren Familienwohngegend.
Die Polizei ruft Zeugen auf, die etwas beobachtet haben, sich unter 0221/2290 oder per E-Mail zu melden.