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Leverkusener StadtteilWie Bürrig mit einem Trödelmarkt zusammenfindet

Lesezeit 2 Minuten
Das Plakat für den ersten Bürriger Stadtteil-Trödel am Samstag, 22. April 2023

Das Plakat für den ersten Bürriger Stadtteil-Trödel am Samstag, 22. April

Die Idee ist zum Selbstläufer geworden. Mehr als 100 Haushalte im Stadtteil wollen am kommenden Samstag trödeln.

Die Idee entstand vor zweieinhalb Monaten in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass Du aus Bürrig bist, wenn ...“. Deren reichlich 600 Mitglieder sind ziemlich aktiv – und haben nach der Explosion in der nahen Sondermüll-Verbrennung am 27. Juli 2021 auch schon mal von Currenta gedungene Eindringlinge auffliegen lassen. Eine Düsseldorfer Agentur hatte den Auftrag der früheren Bayer-Tochter, in Bürrig mal die Stimmung zu sondieren, überaus weit ausgelegt. Zu weit sogar für Currenta – nachdem der „Leverkusener Anzeiger“ darüber berichtet hatte. Der Auftrag wurde den „Rocket Scientists“ entzogen.

In diesen Wochen geht es dagegen mal um etwas durchweg Positives: In Bürrig wird der erste private Trödelmarkt organisiert. Er steigt am kommenden Samstag, 22. April. Die ersten Haushalte bieten ihre Schätze schon um 8 Uhr an, die meisten steigen aber erst um 10 Uhr ein. Auf einer Karte im Internet kann man alle gut 100 Standorte sehen.

Die Idee wurde zum Selbstläufer

Benjamin Roth, der zu den Moderatoren der Bürriger Facebook-Gruppe gehört und auch sonst ziemlich aktiv ist im Stadtteil, ist geradezu erschlagen vom Echo auf die Trödel-Idee. Und er freut sich: Schließlich gehe es auch – vielleicht sogar vor allem – darum, „die Nachbarn wieder näher zusammenzubringen, die Gemeinschaft in Bürrig nach der Pandemie wieder zu fördern und mit den Nachbarn auch mal wieder einen netten Plausch halten zu können“, schreibt er.

Damit auch Nachbarn mitmachen können, die nicht in der Facebook-Gruppe sind, seien noch 2000 Flyer im Dorf verteilt worden, berichtet Roth. Bei dieser Gelegenheit habe es schon viel positives Echo auf die Aktion gegeben.

Auch der Wirt macht mit

Engagiert habe sich auch der Wirt des „Jraaduss“. Der hat nicht nur die Hälfte der Papierflyer spendiert – die anderen kommen von den Roths –, sondern er wird am Samstag um 11 Uhr auch seine Kneipe öffnen und zwischen 12 und 16 Uhr den Grill anschmeißen. Auch die evangelische Kindertagesstätte Martin-Luther-Haus mache mit, sagt Roth: Sie werde einen Stand in der Hartmannswiese aufbauen und Waffeln anbieten. „Es ist schön zu sehen, wie sich auch viele Nachbarn abgesprochen haben.“

So bekommt der 1. Bürriger Hauströdel fast schon den Charakter eines Stadtteilfests. Was übrigens schon in anderen Ortsteilen aufgefallen sei, berichtet der Organisator. Gut möglich also, dass die Idee Schule macht in Leverkusen.