Leverkusen – Es kommt bekanntlich nicht so oft vor, dass der Parkplatz vor Schloss Morsbroich an einem Sonntag voll belegt ist. An diesem Sonntag war genau das gewollt, und das Ziel wurde schon mittags erreicht. Das Museumsfest Morsbroich, das bei kostenlosem Eintritt und ebensolchen Führungen ins Museum, aber auch in dessen Park locken soll, bescherte vor allem den Spiel- und Bastelangeboten für Kinder einige Aufmerksamkeit.
Der Hauptsponsor Sparkasse Leverkusen ließ Kinderbeine mit „Tattoos“ bemalen und an einem Glücksrad drehen, die Feuerwehr ließ ein Löschfahrzeug erklettern und erklärte ihre Ausrüstung – der angekündigte Leiterwagen mit Panorama-Blick war das aber nicht.
Der Kinderschutzbund war mit dem Spielemobil angerückt und lud zu Geschicklichkeitsspielen ein. Die Rollenrutsche erwies sich dort als Mordsgaudi. Auf der Freiluft-Bühne hinter dem Schloss spielte mittags die Big Band Blow Shop und später traten die Mavericks auf, die Bayer-Cheerleader überzeugten mit Körpereinsatz und Fußball-Maskottchen „Brian the Lion“ durfte niedlich lustig sein.
Während im Museum Interessierte in „Speed-Führungen“ von jeweils einer halben Stunde mit der Ausstellung „Alles Farbe!“ und den dahinter stehenden Überlegungen ihres Hauptkünstlers Jörn Stoya vertraut gemacht wurden, durften sich Kinder in einer Malwerkstatt im Selbermachen verwirklichen und einmal ordentlich in die Farbe greifen.
Im Spiegelsaal des Schlosses tagte ein ganztägiger Kaffeeklatsch. Currywurst und Reibekuchen, Eiscreme oder Kölsch gab es draußen im Park, wo weiße Stuhlreihen auf Besucherscharen warteten. Der Deutsche Frauenring hatte gleich zwei Stände für einen Handtaschenbasar aufgebaut – zugunsten des beliebten Jeppe-Hein-Brunnens. Dass gleich nebenan PS-starke und wuchtige Stadt-Gelände-Wagen (SUVs) ausgestellt wurden, war beinahe schon ein satirischer Beitrag zum Streitthema Parkplätze am Schloss.
Nur wenige Besucher fanden den Weg in die abgedunkelten Räume des Kunstvereins nebenan, in denen Iris Hoppe ihre aufwendigen und liebevollen Videoinstallationen „Zeitwerk“ und „Solistin“ zeigte. Schade, denn sie waren sehenswert.