Im Gegensatz zur GAG in Köln wollen weder der Opladener Bauverein noch die WGL die Mieten großflächig erhöhen, Sorgen machen aber die Energiekosten.
Nach GAG-Schock in KölnLeverkusener Gesellschaften wollen Mieten nicht erhöhen
Die Nachricht, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG in ganz Köln die Mieten zum Jahreswechsel mitunter kräftig erhöht, hat für einiges Entsetzen bei den Betroffenen gesorgt. Und auch in Leverkusen ist man überrascht davon. „Irgendwann werden auch wir wieder eine Mieterhöhung machen müssen“, sagt etwa Meral Tosun, Vorstand des Bauvereins Opladen. „Aber das wird sicher noch eine ganze Weile dauern und im geltenden Rahmen bleiben.“
Deutliche Erhöhung nur bei Modernisierung
Dies sei nicht die Zeit für flächendeckende Mieterhöhungen, sagt auch WGL-Geschäftführer Dieter Roeloffs auf Nachfrage: „Ein paar Mieter werden auch in diesem Jahr betroffen sein, aber das sind so wenige, dass es nicht wirklich zu Buche schlagen wird.“ Die WGL bewege sich bei ihren fast 7000 Wohneinheiten grundsätzlich im Rahmen des Mietspiegels und schöpfe die Möglichkeiten, innerhalb von drei Jahren um bis zu 20 Prozent zu erhöhen, nicht aus. „Wenn, dann erhöhen wir um maximal fünf Prozent.“ Bei aufwändigen Modernisierungen sähe das natürlich anders aus.
Viel mehr als die Mieten beschäftigen beide Gesellschaften die Nebenkosten. „Wir versuchen, die irgendwie so stabil wie möglich zu halten“, sagt Roeloffs. Dafür wurde zuletzt eine eigene Tochtergesellschaft gegründet und mit den Messdienstleistungen beauftragt, um die Kosten hierfür niedrig zu halten. „Allerdings wissen wir noch nicht, wie die Grundsteuer und Abfallgebühren künftig genau aussehen sollen.“
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Und dann sind da natürlich die immens gestiegenen Energiekosten. Der Bauverein Opladen hat für seine rund 2000 Wohnungen die Vorauszahlungen bereits um die von der EVL angekündigten Preiserhöhungen angepasst. „Wir wollen damit den Effekt einer dramatischen Nachzahlung vermeiden“, erklärt Tosun.
Die Akzeptanz der Mieter sei hoch, viele hätten sich schon vorher gemeldet, um freiwillig mehr zu zahlen. Dennoch sei die Belastung und die Unsicherheit für den Verein natürlich groß. „Wir gehen in Vorleistung und können die tatsächlichen Nebenkosten erst im kommenden Jahr abrechnen.“ Natürlich gebe es auch einzelne Härtefälle unter den Mietern, die Probleme mit erhöhten Abschlagskosten in Zeiten genereller Preissteigerungen haben. Für die fände sich aber eine interne Lösung, wie das im Corona-Lockdown auch schon der Fall gewesen sei. „Grundsätzlich muss man sagen, dass unserer Mieter alles tun, um ihre Miete zu bezahlen“, lobt Tosun.
Anhebung um 100 Prozent
Auch Roeloffs hat lobende Worte, auch er sehe bislang keine Signale, dass die Mieten nicht mehr gezahlt werden könnten. „Und wir sind mehr als erfreut, dass unser Aufruf zu freiwilligen Erhöhung der Heizkostenpauschale so gut angenommen wurde.“ Die WGL hat die Vorauszahlungen nicht selbst angepasst, sondern in einem Rundschreiben empfohlen, die Heizkostenvorauszahlung freiwillig anzuheben, „im Idealfall um 100 Prozent.“ Mehr als jeder zweite Mieter hätte jetzt bereits „Vorsorge getroffen“, sagt Roeloffs. „Die Botschaft ist angekommen.“