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„Das war eine Katastrophe“Zwei Opladener Kitas sind drei Jahre nach Hochwasser wieder offen

Lesezeit 3 Minuten
Luise, Marlene und Diren (v. l.) können nach dem Hochwasser wieder im Sandkasten der Adalbert-Stifter-Straße 10 spielen.

Marlene, Luise und Diren (v. l.) können nach dem Hochwasser wieder im Sandkasten der Adalbert-Stifter-Straße 10 spielen.

An der Adalbert-Stifter-Straße lagen die beiden Kitas im Juli 2021 mitten in den Fluten von Wupper und Wiembach.

Wenn man Luise, Marlene und Diran so unbekümmert beim Spielen im Sand zuschaut, ist kaum vorstellbar, wie es vor drei Jahren in ihrer Kindertagesstätte an der Adalbert-Stifter-Straße 10 ausgesehen haben soll. Nach extremen Regenfällen überfluteten am 14. und 15. Juli die naheliegende Wupper und der Wiembach, der sich direkt hinter der Straße befindet, die gesamte Siedlung in Opladen.

Dadurch wurde der Keller des Gebäudes überschwemmt, im gesamten Erdgeschoss stand das Wasser 30 Zentimeter hoch. Vom Hochwasser blieb auch die Kita der katholischen St. Remigius-Gemeinde direkt daneben nicht verschont – da das neuere Gebäude in der Hausnummer 12 tiefer liegt, als die städtische Kita, erreichte der Wasserpegel dort sogar knapp einen Meter.

Arbeiten an Hochwasserschäden dauerten drei Jahre – beide Kitas kamen provisorisch unter

In beiden Kitas an der Adalbert-Stifter-Straße war der Betrieb durch das Hochwasser nicht mehr möglich. Die Betreuung der jeweils 40 Kinder in zwei Gruppen musste in der Zwischenzeit ausgelagert werden: Die städtische Kita kam erst in der Kita Fester Weg, dann in der Hans-Schlehahn-Straße unter, St. Remigius zog provisorisch ins Pfarrheim der Gemeinde.

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Opladen: Tag zwei der Katastrophe. Rund um  Wiembachallee TBL und Anwohner schieben und kehren Schlamm. Foto: Ralf Krieger

So sah Opladen im Juli nach dem Hochwasser aus.

Mittlerweile sind beide Kindertagesstätten aber wieder in ihre eigentlichen Gebäude zurückgekehrt. Die Stadt Leverkusen ist Eigentümerin der beiden Häuser und hat in den vergangenen drei Jahren nicht nur die Wasserschäden beseitigt, sondern auch die Kitas umfangreich modernisiert. In der unter Denkmalschutz stehenden Hausnummer 10 wurden neueste Brandschutzstandards verbaut. Die neue Brandmeldeanlage und ein neuer Gasbrennwertkessel sind jetzt statt im Keller im Dachgeschoss, um sie so zukünftig vor Hochwasser zu schützen.

Im Gebäude sind die Böden und Wände erneuert worden, die Räume wurden zudem renoviert und möbliert – und man nutzte die Gelegenheit, um das vom Hochwasser nicht betroffene Obergeschoss ebenfalls zu erneuern. Einige der historischen Fliesen im Treppenflur waren allerdings nicht mehr zu retten und mussten ersetzt werden. Der Innenhof war nach den Fluten voller Schlamm, weshalb der Sand und die Nestschaukel ausgetauscht werden mussten.

Ein Raum der Adalbert-Stifter-Straße 10.

In der Adalbert-Stifter-Straße 10 ist alles neu.

Der Betrieb läuft in der städtischen Kita bereits wieder seit Mai. „Es ist ein Nach-Hause-Kommen“, sagt die Leiterin Tamara Klaus. Insgesamt kostete die Sanierung der Adalbert-Stifter-Straße 10 etwa 850.000 Euro.

Wasser stand einen Meter hoch: Wiederaufbau der St. Remigius-Kita war umfangreicher

Im Nachbargebäude ist erst seit dem 1. August wieder eine Betreuung möglich. Der Wiederaufbau war durch den hohen Wasserstand von knapp einem Meter umfangreicher. „Das war eine Katastrophe“, erinnert sich die zuständige Pastoralreferentin Donata Pohlmann, „das Wasser hat die Möbel bis an die Fenster gespült“. Rund 1,2 Millionen Euro musste die Stadt Leverkusen in die Hand nehmen, um die Schäden zu beseitigen.

Das Hochwasser zerstörte das gesamte Inventar und Interieur, das Erdgeschoss musste dadurch entkernt und erneuert werden. Teile der Decken waren nach der Überflutung nicht mehr tragfähig und mussten ebenfalls erneuert werden. Bei den Arbeiten wurden ebenfalls neueste Standards in Sachen Brandschutz und Dämmung verbaut, zudem auch eine Fußbodenheizung und Wärmepumpenanlage.

Komplett abgeschlossen sind die Arbeiten in der St. Remigius-Kita noch nicht. Es fehlt etwa eine Fluchtrutsche, bislang dient ein provisorisches Treppengerüst als Fluchtweg aus dem Obergeschoss. Zudem sind die Spielgeräte im Freien noch abgesperrt – neue will das Erzbistum aber in Kürze bereitstellen.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Sanierung beider Kitas mit dem Programm „Wiederaufbau NRW“ gefördert.