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Neukronenberger StraßeLeverkusener Tunnel-Schleichweg soll offen bleiben

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Neukronenberger Straße Tunnel unter der Balkan-Express-Strecke.  

Der enge Tunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkan-Express-Strecke.

Stadtteilpolitiker lehnen einen Bürgerinnenantrag zu einer Sperrung der zwei Meter breiten Strecke ab.

Es ist mit seiner Breite von zwei Metern wirklich ein Engpass, der Fahrzeugtunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkantrasse. Doch eigentlich sollen auch nur Anlieger dieses Nadelöhr passieren. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, wie Fahrzeugschlangen vor dem Tunnel zu den Hauptverkehrszeiten belegen, wenn auf diesem beliebten Schleichweg die Rushhour eingeläutet wird.

Denn wenn der Verkehr aus der Burscheider Straße morgens in Richtung Opladen und nachmittags in Richtung Burscheid im Stau steht, weichen viele Autofahrer über die enge und kurvenreiche, aber kürzere Verbindung zwischen Bergisch Neukirchen und Quettingen aus. Die ausgeschilderte zeitweise Sperrung – morgens von 7 bis 9 Uhr in Richtung Quettingen und nachmittags von 16 bis 19 Uhr in Richtung Bergisch Neukirchen – sowie die Begrenzung der Fahrzeugbreite auf 1,90 Meter und Höhe auf zwei Meter hält niemanden ab.

Neukronenberger Straße: Die Anwohner leiden

In der Praxis macht es auch keinen Unterschied, dass rund 180 Ausnahmegenehmigungen für Anlieger zur Durchfahrt ausgestellt worden sind. Wer hat denn bei einer Ausschilderung „Anlieger frei“ kein Anliegen? Sporadische Überprüfungen, wer dort wann durchfährt, haben keine Wirkung gezeigt. Der Leidensdruck der Autofahrer ist größer als die Kontrolldichte.

Weil aber eben auch die Anwohner der Neukronenberger Straße unter dem Zustand leiden, versuchte nun eine Bürgerin, mit ihrem Antrag in der zuständigen Bezirksvertretung II eine Vollsperrung der Tunneldurchfahrt für Autos zu erreichen. Sie trug ihre Argumentation mit eigenen Erfahrungen in dem Stadtteilgremium vor.

Regelmäßig befinde sie sich in gefährlichen Konfrontationen, wenn sie mit ihrem einjährigen Kind im Fahrradanhänger den Tunnel passieren wolle. „Da befinde ich mich in einem körperlich zu verspürenden Verdrängungswettbewerb mit anderen Fahrzeugen und bin schon mehr als einmal ins Gebüsch ausgewichen.“ Außerdem seien dort zahlreiche Schulkinder unterwegs – gerade auch zur gefährlichen Zeit am Morgen.

Pendlerroute durch ein Nadelöhr

Dieser Schleichweg, inoffiziell zur Pendlerroute geworden, sei über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und werde extrem genutzt. Gerade zu den Sperrzeiten und von Fahrzeugen mit mehr als 1,90 Meter Breite. Eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer, mit dem zu schnellen und lauten Verkehr eine Belastung für alle Anwohner der Neukronenberger Straße.

Die Straße sei wirklich sehr eng und sie könne sich die Konfliktsituationen gut vorstellen, räumte Conchita Laurenz vom städtischen Fachbereich Ordnung und Straßenverkehr ein. Doch habe die Polizei in den üblichen Besprechungen unter den Behörden bisher nicht Alarm geschlagen. Und wer ein Anliegen geltend machen könne, dürfe den Tunnel weiter passieren. Die Einhaltung der Sperrzeiten konsequenter zu überwachen, sei allerdings kaum möglich.

Neukronenberger Straße Tunnel unter der Balkan-Express-Strecke

Trotz Beschränkungen der Durchfahrt halten sich viele Autofahrer nicht an die Beschilderung.

In der Bezirksvertretung befürwortete am Ende allein Andreas Keith (AfD) die im Bürgerinnenantrag geforderte Vollsperrung der Tunneldurchfahrt außer für Radfahrer und Fußgänger. Marcus Pott (Opladen plus) hielt die gegenwärtige Situation sogar für eine „recht gute Lösung“. Bei einer Sperrung würden die Fahrzeuge auf weite Umwege über ohnehin überlastete Straßen gezwungen. Der enge Tunnel reguliere sich selber und funktioniere doch ganz gut. Dies solle zumindest so lange beibehalten werden, bis der neue Rennbaumkreisel fertiggestellt sei.

Gegen eine Mehrbelastung am Rennbaumplatz sprach sich auch Matthias Itzwerth (CDU) aus. Allerdings solle die Verkehrsbehörde die Polizei um mehr Kontrollen in Stoßzeiten bitten. Schließlich gebe es dort Regeln, deren Missachtung nicht hinnehmbar sei.

Die Antragstellerin verließ den Ratssaal nach dieser Niederlage mit verbitterter Miene. Viele ihrer Nachbarn hätten schon die Hoffnung aufgegeben, dass sich an der misslichen Verkehrslage etwas ändern ließe, hatte sie eingangs vorgetragen.