Leverkusen – Freunde innerstädtischer Parkplätze werden das als Salami-Taktik empfinden: Entgegen der ursprünglichen Idee sind an der Kämpchenstraße in Opladen nicht nur die Plätze entfallen, auf denen jetzt der farbenfrohe Neubau des Gemeinnützigen Bauvereins steht. Auch der übrige Parkraum hinter der Reihe mit Mehrfamilienhäusern steht nicht mehr für jedermann zur Verfügung. Dort gibt es insgesamt 90 Parkplätze, die meisten sind in einer neuen Tiefgarage, aber auch oberirdisch ist Platz für immerhin 36 Autos. Das Hofkarree zwischen Kämpchen- und Birkenbergstraße, auf dem einst Heggen-Druck ansässig war, ist sehr weitläufig.
Der Bauverein Opladen habe Mitte August einen weiteren Bauantrag gestellt, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung an die Ratsmitglieder. Darin sei es unter anderem um den Schallschutz gegangen. Um die Lage für die Bewohner des Neubaus Kämpchenstraße 5 -11 zu verbessern, sollten die Parkplätze im Hof nicht mehr öffentlich zugänglich sein, sondern den Anwohnern vermietet werden. Damit bleibt im Sprengel unweit der Opladener Fußgängerzone nur noch der Parkplatz gegenüber dem GBO-Neubau. Um dessen Aufwertung mit einem Baum und einer Ladesäule für Elektroautos kämpft die Fraktion von Opladen plus bisher vergeblich.
Kein Interesse bei den Geschäften drumherum
Als er den Neubau Mitte Juli vorstellte, berichtete GBO-Chef Alexander Dederichs, dass die Betreiber der umliegenden Geschäfte bisher kein Interesse hätten, im Hof Parkplätze für ihre Kundschaft anzumieten. Das war offenbar die Kompromiss-Lösung, mit der Park-Verkehr im Hof eingedämmt werden sollte. Vier Wochen später ging der Bauantrag im Elberfelder Haus ein, die 36 Plätze nur noch intern anzubieten. Genehmigt sei das noch nicht, berichtet das Baudezernat. Allerdings gebe es keinerlei Bedenken, dem Antrag des Bauvereins stattzugeben.
Der hat für das Karree schon weitere Pläne: An der Birkenbergstraße sollen in einem weiteren Neubau 25 Wohnungen und 400 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen. Dafür hat der GBO das Haus, in dem die Deutsche Bank residiert, gekauft und dem Geldhaus ein Sonderkündigungsrecht für den Mietvertrag eingeräumt. Der läuft nach Angaben von Dederichs regulär noch bis Ende 2022. Es könnte demnach schon früher los gehen. Durchgerechnet ist das Projekt schon. Der GBO kalkuliert mit Baukosten von sechs Millionen Euro.