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Wiembachallee2301 Unterschriften für den Erhalt von 300 Leverkusener Bäumen

Lesezeit 3 Minuten
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Die Wiembachallee. 

Leverkusen – Die beiden wohnen seit langem selbst im Hochwassergebiet gegenüber der Bielertkirche. Deshalb wirkt es zunächst ziemlich paradox, dass Iris und Michael Fickus am Freitagmorgen im Büro des Oberbürgermeisters die Unterschriftenliste einer Petition abgeben, die den Erhalt der Wiembachallee zum Ziel hat.

300 Bäume der Allee wollen Bauamt und Technische Betriebe Leverkusen (TBL) fällen lassen und dann den Bach ausbaggern, um den Fließquerschnitt auf den letzten Metern vor der Mündung in die Wupper zu verdoppeln. Wupperverband und Verwaltung sehen das als den besten Kompromiss an, wie der Hochwasserschutz in der Wiembachaue verbessert werden kann. Also gerade auch dort, wo Familie Fickus wohnt.

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Iris und Michael Fickus überreichen Oberbürgermeister Uwe Richrath (rechts) die Petitionsunterlagen. 

Ihnen ist die Allee in ihrem Viertel aber wichtig. Mit der von ihnen initiierten Petition haben sie das sogenannte Quorum von über einem Prozent aller Einwohner Leverkusens übertroffen. Insgesamt haben 2301 Leute unterschrieben, ungefähr 1800 davon aus Leverkusen.

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Der Bürgerwille muss in Entscheidungen einfließen

Das bedeutet, dass jetzt der Stadtrat über die deutliche Willensäußerung der Bürger informiert wird. Damit verbunden ist eine Aufforderung an die Politiker, sich dazu zu äußern und den Bürgerwillen in den kommenden Entscheidungen mit einfließen zu lassen.

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Wiembach-Hochwasser am Nachmittag des 14. Juli 2021. 

Dafür will auch Oberbürgermeister Uwe Richrath sorgen, der sich ausdrücklich bei den Eheleuten Fickus bedankte: „Ich danke Ihnen und es ist mir wichtig, dass Sie sich in der Sache positionieren, die Petition wird jetzt in allen Gesprächen zu dem Thema eine Rolle spielen“, sagte er.

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Die Wiembachallee. 

Michael Fickus ist nicht überzeugt von dem Vorschlag der TBL. Er sagt: „Wir müssen uns um einen vernünftigen Hochwasserschutz kümmern“. Was damit, neben verstärkter Entsiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen im Bach-Einzugsbereich gemeint ist, hat er im Petitionstext ausgeführt: Statt die bestehende Allee zu opfern, gibt es seiner Meinung nach am Oberlauf des Bachs viel bessere Hochwasserschutz-Möglichkeiten. Etwa in der Gegend der Neukronenberger Straße, dort liegt eine ölige Altlast im Boden, die bis 1970 eine Mineralöl-Raffinerie (Firma DOR) und bis 1974 die Firma Pintsch-Öl verursacht haben.

An der Stelle könnte nach Fickus' Meinung viel Raum für künftige Wiembach-Hochwasser geschaffen werden. Für Altlastensanierungen könne man hohe Fördermittel bekommen, sagt Fickus.

Richrath nimmt eine neutrale Haltung ein

Uwe Richrath nahm die Petition mit ganz neutraler Haltung entgegen, er ließ nicht durchblicken, welche Lösung für das Opladener Problem er selbst bevorzugt.

Michael Fickus sagte, dass beim Juli-Hochwasser 2021 auch ein ums Doppelte erweitertes Bachbett nichts gebracht hätte. Das extreme Hochwasser wäre auch dann von der Wupper nach Opladen hineingeflossen.

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Dass es auch handfeste wirtschaftliche Interessen für die Bach-Ausweitung gibt, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen könnten, lässt sich an einer Äußerung des damaligen TBL-Chefs Wolfgang Herwig im Naturschutzbeirat ablesen. Der hatte 2021 gesagt, dass ein verbreiterter Wiembach die Bebauung des lange geplanten Baugebiets „Im Bielert“ zwischen der Düsseldorfer- und Böcklerstraße ermöglichen würde. Der tief liegende Bereich wird amtlicherseits als Überschwemmungsgebiet geführt, nur die Ausweitung würde diesen Status ändern. So lange da ein „Überschwemmungsgebiet“ ausgewiesen ist, gilt: Bauen verboten.